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Von 1935–1942 schrieb Barth 44 Offene Briefe, die Hälfte davon an Empfänger in der Schweiz und in Deutschland, die übrigen in 10 andere Länder, fast alle in direkter oder indirekter Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Barth warnte vor dessen kriegerischem Imperialismus und ermutigte einzelne Christen, Kirchen, Völker und Regierungen zu beharrlichem Widerspruch und Widerstand. Von den Briefen ist der nach Prag an Professor Hromádka unmittelbar vor dem Münchner Abkommen 1938 mit dem Aufruf auch zu militärischem Einsatz für das Recht ebenso berühmt wie berüchtigt. Andere wurden nur in…mehr

Produktbeschreibung
Von 1935–1942 schrieb Barth 44 Offene Briefe, die Hälfte davon an Empfänger in der Schweiz und in Deutschland, die übrigen in 10 andere Länder, fast alle in direkter oder indirekter Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Barth warnte vor dessen kriegerischem Imperialismus und ermutigte einzelne Christen, Kirchen, Völker und Regierungen zu beharrlichem Widerspruch und Widerstand. Von den Briefen ist der nach Prag an Professor Hromádka unmittelbar vor dem Münchner Abkommen 1938 mit dem Aufruf auch zu militärischem Einsatz für das Recht ebenso berühmt wie berüchtigt. Andere wurden nur in begrenztem Umfeld bekannt, viele blieben bisher weitgehend unbekannt. In diesem Band, in dem sie in z.T. ausführlichen Einleitungen und Anmerkungen in ihren historischen und biographischen Kontext hineingestellt werden, sind sie alle vereinigt. So zeigt sich bei aller formeller Verschiedenheit inhaltlich eine Linie: von der Rechtfertigung in Gottes Gerechtigkeit und Menschenrecht und also gegen jede Menschenverachtung, insbesondere gegen den Antisemitismus. Die offenen Briefe stellen neu die Frage, wie christlicher Glaube, theologische Erkenntnis und politische Klarsicht sich gestern und heute zueinander verhalten.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der offene Brief ist ein schwieriges Genre, stellt der Rezensent Hanno Helbling fest, und die nun veröffentlichen Beiträge zu diesem Genre, die Karl Barths von 1909 bis 1935 und 1935 bis 1942 an diverse Adressaten und - wie es sich eben gehört - zugleich an die Öffentlichkeit schickte, machen da keine Ausnahme. Ziemlich unangenehm ist Helbling nämlich der Ton der Selbstgewissheit aufgefallen, der die Briefe durchzieht. Eher erstaunt ist er, dass kaum einer der Opponenten in den in die Öffentlichkeit getragenen Auseinandersetzungen fähig (oder gewillt) scheint, sich auf Barths Argumente einzulassen. Am deutlichsten wird das nach 1933, als sich Barth zum Unverständnis vieler seiner Kollegen nicht in der Lage zeigt, "die Heilsnotwendigkeit des Nationalsozialismus" einzusehen. Nicht zuletzt wurde seine kritische Position auch als Verstoß gegen die von den Schweizern sich selbst auferlegte Neutralität begriffen. Die beiden besprochenen Bände der Gesamtausgabe lobt der Rezensent als "sorgfältig eingerichtet".

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