Die Professionalisierung des Fundraising im gesamten deutschsprachigen Raum entwickelt sich derzeit rasant. Der mit Abstand wachstumsträchtigste Bereich ist dabei der der Legate zugunsten gemeinnütziger Organisationen. Dr. Bruno Fäh und Thomas Notter haben diese Entwicklung frühzeitig erkannt und legen als erste ein umfassendes Fachbuch zum Thema vor. Dieses Buch bündelt das beeindruckende Knowhow der beiden Experten, im Fundraising wie im Erbrecht. Langjährige berufliche Praxiserfahrung fließt ebenso ein wie fundierte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Herausgekommen ist intelligentes Buch, das Einsteigern wie Fundraising-Profis einen systematischen Zugang zum Erbschaftsfundraising ermöglicht. Die getroffenen gesetzgeberischen Lösungen in der Schweiz stimmen weitgehend mit denen in Deutschland, Österreich und Liechtenstein überein. Auch können und wollen die Autoren eine erforderliche juristische Einzelfallberatung in Legatfrage n nicht ersetzen. Die Ausführungen zur Bedeutung der Legatsuche, zur Psychologie des Legatspenders, zu den Rahmenbedingungen innerhalb der Organisation und zum Aufgabenkreis der Fundraiser haben ehedem im gesamten deutschsprachigen Raum Geltung.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Immer mehr Wohltätigkeitsorganisationen sind darauf angewiesen, durch aktive Legatsuche neue Geldquellen zu erschließen. Höchste Zeit also, meint Cornelia Waldner, dass ein Ratgeber wie dieser die Suche strukturiert und erleichtert. "Testamentspromotion" nennt sich diese Art der Geldbeschaffung, die non-profit-Organisationen heutzutage auch als Marketing-Strategie betreiben sollen. Großen Wert legen die Autoren des Bandes nach Waldner auf die ethische Frage - jedes aggressives Auftreten bei dieser Art Fundraising sei verpönt. Wird im ersten Teil das ideologische Feld beackert und geklärt, so befasst sich der zweite nach Waldner mit den Grundlagen des Erbrechts: der praktische Teil, der noch praktischer wäre, wenn Wiederholungen hätten vermieden werden können und der zitierte Gesetzestext auch tatsächlich in allen Fällen aktuell gewesen wäre. Trotz dieser Einschränkung, so Waldner, biete das Buch wertvolle Hilfe bei einem noch immer tabubehafteten Thema.
© Perlentaucher Medien GmbH
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