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Cechovs frühe Texte sind völlig frei von dem weit verbreiteten Epigonentum der russischen Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts, das sich an die Stilvorgaben der großen Romanautoren Turgenjew, Dostojewski oder Tolstoi klammert. Jedes Wort, das der junge Schriftsteller setzt, verrät künstlerische Innovationskraft.

Produktbeschreibung
Cechovs frühe Texte sind völlig frei von dem weit verbreiteten Epigonentum der russischen Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts, das sich an die Stilvorgaben der großen Romanautoren Turgenjew, Dostojewski oder Tolstoi klammert. Jedes Wort, das der junge Schriftsteller setzt, verrät künstlerische Innovationskraft.
Autorenporträt
Anton Cechov wurde 1860 in Taganrog als Sohn eines kleinen Krämers geboren. Er war als Arzt tätig, erkrankte selbst an Tuberkulose und verbrachte ab 1898 sein Leben in Kurorten in Südrußland und in Westeuropa. Er starb 1904 in Badenweiler. Seine Erzählungen fanden schon früh Bewunderer (unter ihnen auch Leo Tolstoi), und seine Dramen (darunter 'Drei Schwestern', 'Der Kirschgarten', 'Onkel Vanja') - die heute auf allen Bühnen gespielt werden - stellten einen bedeutenden Neubeginn für das russische Theater dar.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.12.2001

Du sollst nicht schreiben!
Tschechows frühe Satiren und Humoresken · Von Hubert Spiegel

Fünf Kopeken pro Zeile. Das war der Anfang, im Jahr 1880, wenige Monate, nachdem Tschechow nach Moskau gekommen war. Begeistert schrieb er an seinen Bruder: "Komm nach Moskau!!! Ich habe mich schrecklich in Moskau verliebt. Wer sich einmal an Moskau gewöhnt hat, der fährt nie wieder von hier fort. Ich bin für immer Moskauer geworden. Komm und befasse Dich mit Literatur. Dieses Vergnügen ist in Charkov unmöglich . . ."

Fünf Kopeken die Zeile, zwölf kleine Texte waren es im ersten Jahr, dreizehn im folgenden. Zuweilen mußte er auf sein Honorar warten, gelegentlich, wenn die Redaktion der Zeitschrift "Strekoza" (Grille) besonders knapp bei Kasse war, wurde mit Theaterkarten bezahlt. Damals war er zwanzig, Student der Medizin, aber bereits seit einem Jahr das Oberhaupt der Familie. Der Vater lebte zwar noch, aber der alte Herr war ein schwerer Trinker, ebenso wie zwei seiner fünf Söhne.

Sechs Kopeken die Zeile. Das war im zweiten Moskauer Jahr. Bereits in seinem ersten Jahr hatte er auch fürs Theater geschrieben, jedoch ohne Erfolg. Seine Komödie "Platonov" wurde abgelehnt und erst nach seinem Tod aufgeführt. Nun schrieb er zum erhöhten Zeilenhonorar für die Zeitschriften "Budilnik" (Wecker) und "Zritel" (Zuschauer). Er hatte schon einen Namen, als ihn der Dichter Palmin mit Lejkin, dem Herausgeber der bekannten Petersburger Zeitschrift "Oskolki" (Splitter), bekannt machte. Man traf sich zufällig auf der Straße und ging gemeinsam ins Wirtshaus. Lejkin, so hat Natalia Ginzburg berichtet, spendierte Bier und Würste. Die Verhandlungen nahmen ein gutes Ede: acht Kopeken die Zeile.

Acht Kopeken die Zeile. Dafür stellte der Herausgeber Lejkin dieselben Bedingungen wie seine Vorgänger: Kurz mußten die Texte sein, kurz und heiter, humoristisch, Satire war zwar erlaubt, aber Anspielungen auf die unmittelbaren sozialen und politischen Umstände hatten zu unterbleiben. Zusammenstöße mit der Zensur waren zu vermeiden. Das war schwierig in einem Land, in dem seit 1782 ein Versammlungsverbot in Kraft war und noch gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts Gesetze zum Schutz der "allgemeinen Ruhe und Stille" erlassen wurden. Und schwierig waren auch die Umstände, unter denen die Texte entstanden: "Mir vor Augen steht meine nichtliterarische Arbeit, die mir unbarmherzig aufs Gewissen drückt, im Nachbarzimmer schreit das Kind eines eben auf Besuch gekommenen Verwandten, im anderen Zimmer liest mein Vater meiner Mutter den ,Versiegelten Engel' vor . . . Jemand hat eine Spieldose mitgebracht, und ich höre die ,Schöne Helena' . . . Man möchte sich aufs Land verziehen, aber es ist schon nach Mitternacht . . . Für jemanden, der schreibt, kann man sich kaum widerwärtigere Bedingungen vorstellen. Mein Bett ist belegt von dem angereisten Verwandten, der ausgerechnet jetzt zu mir kommt und ein Gespräch über die Medizin anfängt. ,Meine Tochter hat sicherlich Bauchweh, deshalb schreit sie . . .' Ich habe das große Unglück, Arzt zu sein, und niemand, der es nicht für nötig hält, sich mit mir über die Medizin ,zu unterhalten'. Und wer es satt hat, sich über die Medizin zu unterhalten, bringt das Gespräch auf die Literatur . . ."

Um so erstaunlicher waren die Reaktionen, die er auf seine Veröffentlichungen erhielt. Als er erstmals Piter besucht, wie St. Petersburg zuweilen genannt wurde, ist er sprachlos: "Ich war betroffen von dem Empfang, den mir die Piterianer bereitet haben, Suvorin, Grigorovic, Burenin . . . Alles hat mich eingeladen, mich gefeiert . . . und mir wurde unheimlich zumute, daß ich so nachlässig geschrieben habe, so mit der linken Hand. Hätte ich gewußt, daß ich so viel gelesen werde, hätte ich nicht so auf Bestellung geschrieben."

Als Grigorovic, damals ein angesehener Schriftsteller, ihm 1886 einen Brief schreibt, in dem er das ungewöhnliche Talent des jungen Kollegen lobt, ihm mit Nachdruck einen ersten Roman abverlangt und ihn auffordert, künftig und für alle Zeiten die verschiedenen Pseudonyme abzulegen, zeugt die Antwort noch immer von Erstaunen und vom schlechten Gewissen der eigenen Berufung gegenüber. In einem Brief an den geliebten Bruder ("Ich sehne mich nach Dir, auch wenn Du ein Säufer bist") hatte er die Achtung vor dem eigenen Talent als Ausweis einer "guten Erziehung" definiert. Nun schreibt er an Grigorovic: "Ihr Brief hat mich getroffen wie der Blitz. Ich hätte beinahe angefangen zu weinen, wurde ganz aufgeregt und spüre jetzt, daß er eine tiefe Spur in meiner Seele hinterlassen hat. Wenn ich eine Begabung besitze, die ich achten sollte, so bereue ich vor der Reinheit Ihres Herzens, daß ich sie bisher nicht geachtet habe. Bisher habe ich mich gegenüber meiner literarischen Arbeit überaus leichtsinnig, sorglos, unbesonnen verhalten. Ich erinnere mich keiner einzigen Erzählung, an der ich länger als vierundzwanzig Stunden gearbeitet hätte, und den ,Jäger', der Ihnen gefiel, habe ich im Bad geschrieben! Wie Reporter ihre Berichte über Feuersbrünste schreiben, so habe ich meine Erzählungen geschrieben . . . Mein Buch gefällt mir gar nicht. Es ist ein Mischmasch, ein ungeordneter Haufen von Studentenarbeiten, gerupft von der Zensur und den Redakteuren der humoristischen Zeitschriften. Ich glaube, nach seiner Lektüre werden viele enttäuscht sein. Hätte ich gewußt, daß ich gelesen werde und daß Sie mich beobachten, ich hätte dieses Buch nicht in Druck gegeben."

Bei dem ungeliebten Werk handelt es sich um den Band "Bunte Erzählungen", der 1886 im Verlag der "Oskolki" erschien und zuvor dort veröffentlichte Texte versammelte. Noch unangenehmer war ihm ein Jahr später das Erscheinen eines anderen Buches. Der Band "Unschuldige Worte" versammelte fünfzehn Erzählungen, für die er 150 Rubel erhalten hatte. Nun, als das Buch erschienen ist, schreibt er an seinen Bruder Aleksandr: "Eine Luxusausgabe, aber die Erzählungen sind so schlecht und abgeschmackt, daß Du berechtigt bist, mir ins Gesicht zu schlagen, ungeachtet Deiner Talentlosigkeit." Er hofft, daß die renommierte Zeitschrift "Novoe Vremja" (Die Neue Zeit), zu deren Mitarbeitern er mittlerweile zählt, auf eine Rezension verzichtet: "Nun, und ich hoffe, das ,Nov. vremja' wird mir verzeihen, daß ich einen Teil meiner Seele dem Satan verkauft habe, und nicht darüber berichten. Das Schweigen darüber würde ich als einen großen Gefallen ansehen."

Jetzt wird das Schweigen gebrochen: Im Zürcher Diogenes Verlag, der sich zusammen mit dem Herausgeber und Übersetzer Peter Urban große, sehr große Verdienste um Tschechow erworben hat, erscheint unter dem Titel "Humoresken und Satiren" eine Auswahl jener Splitter, Szenen, Satiren, Minidramen und karikierender Typologien, mit denen der junge Anton Tschechow in den Jahren von 1880 bis 1892 verschiedene Zeitschriften beliefert hat: literarische Gehversuche, Fingerübungen, Brot- und Gelegenheitsarbeiten, aber auch, das darf man nicht vergessen, jene Texte, mit denen der junge Student der Medizin die literarischen Kreise von Moskau und St. Petersburg auf sich aufmerksam machte und die er meistens mit jenem Spitznamen unterzeichnete, den ihm in der Schule ein Lehrer verliehen hatte: Antosa Cechonte.

Doch schon die allererste Veröffentlichung Anton Tschechows, erschienen am 9. März des Jahres 1880 in der "Strekoza", handelte von epischen Großformen. Auf die Überschrift "Was begegnet einem am häufigsten in Romane, Novellen etc.?" folgt eine simple Aufzählung der gängigen Klischees, wie sie in den Romanen des neunzehnten Jahrhunderts anzutreffen waren, vom Personal über die Schauplätze bis zu besonders abgeschmackten dramaturgischen Kniffen und Wendungen: der verarmte Adlige; der Musiker aus dem Ausland; der reiche Onkel; das Tantchen in Tambov; der alte Diener, natürlich ein wunderbarer Witzbold; das Sommerhaus bei Moskau; das verpfändete Gut im Süden.

Dieser erste Text ist eigentlich gar kein Text. Er hat keine Handlung, keine Sprache, keine Dialoge. Er ist nichts weiter als eine Liste jener Gemeinplätze, die Schriftsteller nach Auffassung des jungen Tschechow meiden sollten: ein Merkzettel, eine Gedächtnisstütze besonderer Art, denn sie verzeichnet Dinge, die zu vermeiden ihr Verfasser nicht vergessen wollte. Bereits mit seinem ersten Text macht sich der angehende Autor über die Unbeholfenheit und Einfallslosigkeit seiner Kollegen lustig. Er stellt bloß, was er zeitlebens bloßstellen, aber auch darstellen sollte: das bis zur Jämmerlichkeit Gewöhnliche, das aus Bequemlichkeit Abgeschmackte, das vom Verschleiß Gezeichnete.

Tschechow hat diese Liste nie vergessen. Das heißt aber nicht, daß es in seinne Anfängen keine Klischees gibt. Im Gegenteil, es wimmelt von Klischees und Stereotypen, wie schon der zweite Text zeigt: die Parodie des Briefes eines Dorfadligen an seinen Nachbarn, ein Dokument der Einfalt und der Verstiegenheit, mit dem der tumbe Gutsherr den neuen Bekannten zum wissenschaftlichen Gedankenaustausch einlädt. Die Verballhornung von Fremdworten, Rechtschreibfehler und der Wechsel von schlichter Umgangssprache zu Gespreiztheiten von unfreiwilliger Komik sind hier die wichtigsten Stilmittel. Tschechows Witz beruht häufig auf Imitation und Parodie, die beide mit dem Wiedererkennen des Lesers rechnen. Beschrieben wird, was der Autor als Stimmenimitator und seine Leser aus eigener Anschauung kennen: den Mangel an Bildung bei Jung und Alt, die weitverbreitete Kombination von Einfalt und Hochmut, Charakterlosigkeit, Geschäftemacherei, Korruption, Heiratsschwindel, Ehebruch, der unterjochte Gatte, das träumerische Gänschen, die verschlagene Ehefrau, der abgefeimte Liebhaber. Und immer wieder beherrschen zwei Motive das Geschehen: Geldgier und Rücksichtslosigkeit. Die Miniaturen zeigen eine Welt, in der Dummheit und Raffgier herrschen und wo jeder, der sich nicht danach einrichtet, eine lächerliche Figur abgibt oder doch zumindest Gefahr läuft, zu einer solchen zu werden.

Deshalb bleibt niemand verschont, nicht der Träumer und Idealist, auch nicht der Schriftsteller, der immer wieder zum Gegenstand des Spotts wird, etwa in den achtzehn "Regeln für angehende Autoren". Sie beginnen mit dem Satz: "Jeden frischgeborenen Säugling sollte man sorgfältig waschen, ihm Zeit lassen, sich von den ersten Eindrücken zu erholen, und ihm dann eine kräftige Tracht Prügel verabreichen mit den Worten: ,Du sollst nicht schreiben! Du sollst nicht schreiben! Du sollst kein Schriftsteller werden!'"

Oft ist Tschechows Witz beißend, etwa wenn er eine "Liste der Personen mit Anrecht auf unentgeltliche Beförderung in russischen Eisenbahnen" aufstellt, die so lang ist, daß die zahlenden Gäste der ersten und zweiten Klasse froh sein müssen, wenn sie in der dritten Klasse noch einen Platz finden. Bitter wird es fast immer, wenn es um die Liebe geht, die in seinen Augen offenbar im Aussterben begriffen ist. Der kleine Text "Die Ehe in 10 - 15 Jahren" beginnt mit dem Satz "Alles auf dieser Welt vervollkommnet sich" und verspottet die Fortschrittsgläubigkeit am Beispiel der Ehe, einer Institution, von der nicht mehr übrigbleiben wird als von jedem anderen Geschäft: Berge von Verträgen und Quittungen, Heerscharen von Betrogenen und Betrügern, günstigstenfalls betrogenen Betrügern. Auffallend ist die Beschreibung der Szene, die wie ein Minidrama konstruiert ist. Die weibliche Hauptrolle spielt ein junges Mädchen von "20 - 25 Jahren": "Die Frisur ist, wie es sich für eine gebildete Frau gehört, bescheiden: zwei-drei Pud Haare, nach oben gesteckt, und in den Haaren eine kleine Leiter für die Zofe." Das ist wie von Charms: Man sieht das Bild vor sich und vergrößert das Haargebirge noch einmal, wenn man im Anhang nachgelesen hat, daß ein Pud vierzig russische Pfund hat und 16,38 Kilogramm entspricht, drei Pud Haare also fast einen Zentner wiegen.

Es gibt kein Idyll in diesen Humoresken, schon gar nicht in der Liebe. Denn auch die immer wieder beschriebenen Seitensprünge geschehen weniger aus Leidenschaft denn aus Langeweile oder Rachsucht. Im Januar des Jahres 1886 schrieb Tschechow unter dem Titel "Den Ehemännern zur Kenntnis" einen "wissenschaftlichen Aufsatz" über den Fortschritt der "Methoden zur Eroberung fremder Ehefrauen". Erschienen ist die Satire jedoch erst ein halbes Jahrhundert nach der Niederschrift und 23 Jahre nach dem Tod ihres Verfassers, nämlich am 30. Oktober 1927 in der "Krasnaja gazeta". Die Vorlage stammte aus dem Archiv von "Oskolki": Es war das Fahnenexemplar, das die Redaktion der Zensurbehörde geschickt hatte. Im Anhang gibt Urban neben einem Briefzitat Lejkins, in dem der Herausgeber seinem Autor das Verbot des Textes mitteilt, auch die Begründung eines Zensors namens Svatkovskij wieder: "Dieser Aufsatz behandelt in scherzhaftem Ton einige Arten, die Seelen fremder Ehefrauen zu unterwerfen. Ungeachtet jedoch seines scherzhaften Tones, aufgrund der Unsittlichkeit des Gegenstandes selbst, der Ungehörigkeit wollüstiger Szenen und der zynischen Anspielungen denkt der Zensor, ihn nicht zum Druck zu genehmigen." Das Komitee, also das Plenum der Zensoren, schloß sich dieser Auffassung an.

Dies ist nicht der einzige Eingriff des Zensors, den der Herausgeber im Anhang verzeichnet. Weit häufiger jedoch treffen wir in Urbans Anmerkungen auf eine andere Hand, die verhindert hat, daß einzelne Texte Eingang in die zu Lebzeiten erschienene russische Werkausgabe fanden. Sie gehört Tschechow selbst.

Anton Tschechow: "Humoresken und Satiren in zwei Bänden. 1880 bis 1892". Übersetzt und hrsg. von Peter Urban. Diogenes Verlag, Zürich 2001. Zwei Bände im Schuber, 370 und 254 S., geb., 69,90 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Die Texte dieses Bandes wollte Rezensent Hubert Spiegel zufolge ihr Autor gar nicht zu seinem Werk gezählt wissen, da Tschechow der Meinung war, mit ihnen habe er einen Teil seiner Seele dem Satan verkauft. Laut Spiegel waren es "Brotarbeiten", die zwischen 1880 und 1892 für literarische Zeitschriften entstanden. Deshalb zeigt der Rezensent zunächst, wie der Marktwert Tschechows seit seiner Ankunft in Moskau stetig stieg: erst fünf Kopeken pro Zeile, dann sechs, zwei Jahre darauf schon acht Kopeken. Dass Tschechow diese "literarischen Gehversuche, Fingerübungen, Brot- und Gelegenheitsarbeiten" keineswegs zu verstecken brauchte, daran lässt Spiegel keinen Zweifel. Besonders auch, weil unter diesen Arbeiten "eine Auswahl jener Splitter, Szenen, Satiren, Minidramen und karikierenden Typologien" zu finden sei, mit denen der junge Medizinstudent Tschechow damals "die literarischen Kreise von Moskau und St. Petersburg" auf sich aufmerksam gemacht habe. Mit großer Hingabe widmet sich der Rezensent in seiner langen Besprechung den Texten, ihren Themen und dem darin auftretenden Personal. Dabei dringt ein beträchtlicher Lesegenuss ebenso durch, wie ein sehr deutliches Porträt des Autors, seiner Zeit und damals herrschenden Schreib- und Lebensbedingungen.

© Perlentaucher Medien GmbH"