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Das Szenario: Der aktenkundige Ritualmord von Polna, einer kleinen Stadt an der böhmisch-mährischen Grenze, im Jahr 1899. Doch dieser Mord an einer jungen Frau hat so, wie er in den Dokumenten überliefert ist, nie stattgefunden. Er ist eine Erfindung der antisemitischen Presse und nationalistischen Politiker. Beklemmend und bedrohlich wird durch die Propaganda und die Hysterisierung einer breiten Öffentlichkeit der Antisemitismus so lange geschürt, bis am Ende der Jude Leopold Hilsner verurteilt wird, obwohl seine Schuld nie bewiesen werden konnte...

Produktbeschreibung
Das Szenario: Der aktenkundige Ritualmord von Polna, einer kleinen Stadt an der böhmisch-mährischen Grenze, im Jahr 1899. Doch dieser Mord an einer jungen Frau hat so, wie er in den Dokumenten überliefert ist, nie stattgefunden. Er ist eine Erfindung der antisemitischen Presse und nationalistischen Politiker. Beklemmend und bedrohlich wird durch die Propaganda und die Hysterisierung einer breiten Öffentlichkeit der Antisemitismus so lange geschürt, bis am Ende der Jude Leopold Hilsner verurteilt wird, obwohl seine Schuld nie bewiesen werden konnte...
Autorenporträt
Peter Zimmermann, geboren 1961 in Villach, Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik in Wien. Regie- und Dramaturgieassistent am Burgtheater, am Volkstheater, am Theater in der Josefstadt und am Theater der Jugend. Seit 1988 journalistische Tätigkeit, u.a. für Die Presse, Arbeiter-Zeitung, Wiener Zeitung, Kleine Zeitung, Standard, Focus, profil und Bühne. Seit 1989 Feature- und Kulturredakteur des ORF/Hörfunk. Buchveröffentlichungen u.a.: Skandal:Kunst, Die Nacht hinter den Wäldern (Roman, Deuticke, 2000) und Last Exit Odessa (Roman, Deuticke, 2002).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der Jude als Sündenbock. Das Grundthema ist bekannt. Auch der österreichische Journalist und Schriftsteller Peter Zimmermann nimmt sich in seinem Roman, der auf einen historischen Kriminalfall zurückgeht, dieser Problematik an. In prägnanten Szenen erzähle der Autor, wie aus einem ungeklärten Mord eine rassistische Kampagne gemacht wurde, berichtet Günther Stocker. Interessanter als die Rahmenhandlung findet der Rezensent die Charakterisierung der Romanfiguren. Zimmermann führe ein ganzes Kabinett von historischen Figuren, schrägen Gestalten des ostböhmischen Provinzortes Polna sehr plastisch vor. Verklärt werde hier nichts. Im Gegenteil. Der Roman sei zwar kein Neuentwurf des historischen Romans, aber dafür eine von Beginn an spannende Reise durch die Abgründe der Donaumonarchie, meint Stocker.

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