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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rolf Steininger macht zunächst darauf aufmerksam, dass dieses Buch in einer früheren Fassung bereits 1988 erschienen ist, und damals in Österreich maßgeblich zu einer Auseinandersetzung mit der österreichischen Mitschuld an Nazi-Verbrechen beigetragen hat. Nach Steininger wurde das Buch nun "vollständig neu bearbeitet und stark erweitert". Gemeinsam sei dabei allen Beiträgen, dass die österreichische Gesellschaft als Gesellschaft aus "Tätern, Opfern und Zusehern" dargestellt wird, was der Rezensent besonders deswegen betont, weil die Opferthese seiner Ansicht nach in Österreich in weiten Kreisen immer noch vorherrschend ist. Doch gerade dieser "Opfermythos" hat nach Steininger dazu geführt, dass viele Bereiche in Österreich bis heute noch nicht wissenschaftlich bearbeitet wurden, so etwa die "Medizin, Justiz, Universitäten, NS-Polizei-Gestapo, Zwangsarbeit" u.v.m. Das vorliegende Buch jedoch ist für den Rezensenten ein "wichtiger Baustein", um die NS-Herrschaft in Österreich aufzuarbeiten - auch wenn darüber hinaus noch viel zu tun bleibe.

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