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Teufel, Satan, Luzifer, Mephistopheles - im Lauf der Geschichte hat der Fürst der Finsternis, das mächtige Symbol für das Böse, viele Namen und Formen angenommen. In diesem Buch zeichnet Jeffrey Burton Russell die bemerkenswerte Geschichte des Teufels von der Antike bis zur Gegenwart nach. Er schildert uns, wie vergangene Generationen dem Bösen eine Persönlichkeit verliehen haben, wie Menschen mit dem immerwährenden Problem des radikalen Bösen umgegangen sind. "Es gibt wahrscheinlich niemanden auf der Welt, der heute mehr über die sagenhafte Welt des Teufels weiß, als Jeffrey Burton Russell.…mehr

Produktbeschreibung
Teufel, Satan, Luzifer, Mephistopheles - im Lauf der Geschichte hat der Fürst der Finsternis, das mächtige Symbol für das Böse, viele Namen und Formen angenommen. In diesem Buch zeichnet Jeffrey Burton Russell die bemerkenswerte Geschichte des Teufels von der Antike bis zur Gegenwart nach. Er schildert uns, wie vergangene Generationen dem Bösen eine Persönlichkeit verliehen haben, wie Menschen mit dem immerwährenden Problem des radikalen Bösen umgegangen sind. "Es gibt wahrscheinlich niemanden auf der Welt, der heute mehr über die sagenhafte Welt des Teufels weiß, als Jeffrey Burton Russell. (Times Literary Supplement) "Faszinierend. Eine ernstzunehmende Geschichte des Teufels im Spiegel von Soziologie, Volkstum, Kunst und Literatur." (Village Voice) "(Russell) läßt die geheimnisvollen Bilder von Gut und Böse wiedererstehen, wie sie uns einst als Kinder ganz vertraut waren. Von der ersten Seite dieses hervorragend gemachten Buches an verdunkelt sich die Welt. Russell erzählt uns eine Geschichte nach der anderen und verwendet diese wie eine Treppe, die uns in die archetypischen Erinnerungen und endlosen Schlachten mit Dem Bösen hinunterzieht."(Bloomsbury Review) Jeffrey Burton Russell ist Professor für Geschichte und Religionswissenschaft an der University of California, Santa Barbara. Das primitive Böse der Gewalt Das natürliche Böse in Krankheit und Naturkatastrophe Das metaphysische Böse - die unvollkommene Welt
Autorenporträt
Jeffrey Burton Russell ist Professor für Geschichte und Religionswissenschaft an der University of California, Santa Barbara.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.07.2000

Der Geist, der stets verhindert
Jeffrey Burton Russell hat eine „Biographie des Teufels” geschrieben, die sich vorwiegend auf europäische Vorstellungen beruft
Das Wichtigste vorweg: Es gibt ihn noch, egal ob man ihn Luzifer heißt oder Beelzebub, Satan oder den Leibhaftigen. Es gibt ihn noch, und vielleicht ist er heute sogar stärker denn je, obwohl, oder gerade weil unsere materialistische Gesellschaft stets versucht, das radikal Böse, und damit ihn, den „Herrn der Finsternis” zu leugnen. Doch dies geschieht „zu unserer eigenen größten Gefahr”, meint Jeffrey Burton Russell – egal, ob wir an den Teufel glauben oder nicht.
Russell muss es wissen, denn der amerikanische Theologe gilt als weltweit führende Koryphäe in Sachen Hölle und Teufel. Insgesamt vier Standardwerke hat er über das Böse und seine Personifizierung geschrieben. Zwanzig Jahre lang beschäftigte er sich mit ihm, und seine „Biographie des Teufels” ist der Versuch, die vier vorhergegangenen Bände in einem Werk zusammenzufassen, das auch dem Laien etwas gibt.
Das Böse hat den Menschen stets mehr fasziniert als das Gute. Es hat ihn abgestoßen und zugleich unwiderstehlich angezogen. Darstellungen und Beschreibungen der Hölle sind immer intensiver, farbenprächtiger und unmittelbarer gewesen als die Vorstellung des Paradieses, das nicht nur Ludwig Thomas „Münchner im Himmel” langweilig vorkam. Seit dem Sündenfall ist das Böse zudem das Verbotene, und damit Reizvolle. Und zu allen Zeiten bedeutete das Böse den anscheinend bequemeren Weg des Luxus und des Komforts. Kein Wunder, dass unsere Welt des Materialismus und des Konsums gerade diesen Aspekt zu verdrängen sucht.
Was aber ist das Böse? Ist es die „Kraft die stets verneint”, wie Goethe Mephisto sagen lässt? Liegt diese Kraft im Individuum, kann sie ganze Gesellschaften erfassen, ist es gar eine kosmische Macht? Und ist das Böse überhaupt denkbar ohne das Gute? Braucht Gott den Teufel? Wie sonst wäre die Existenz des Bösen mit der Vorstellung eines guten und allmächtigen Gottes zu vereinbaren?
Seit Anbeginn haben sich die Menschen bemüht, einen Ausweg aus diesem moralischen Dilemma zu finden. Wie konnte Gott Krankheiten, Katastrophen und Grausamkeiten zulassen, wenn es doch in seiner Allmacht gelegen hätte, sie zu verhindern? So kam der Mensch auf Satan, „denjenigen, der verhindert”, wie die ursprüngliche Bedeutung des Wortes im Hebräischen lautet.
Umso überraschender, dass nur vier grosse Religionen überhaupt ein Teufelskonzept besitzen. Die meisten anderen Religionen hatten lediglich Dämonen, schreibt Russell und schließt bei diesen anderen Kulten sarkastisch, aber durchaus richtig den Marxismus mit ein. Einen wirklichen Teufel haben nur der Zoroastrismus, die antike hebräische Religion (im Gegensatz zum modernen Judentum), das Christentum und der Islam.
Russell verfolgt in erster Linie die Laufbahn des Teufels in der westlichen Welt – von den antiken Anfängen mit ihren real greifbaren Dämonen bis an die Schwelle des 21. Jahrhunderts, das im Schatten „solch kollektiver Übel wie Auschwitz und Hiroshima” das Böse abstrahiert und auf statistische Werte reduziert. Es ist eine lange Karriere, die Luzifer zurückgelegt hat: Vom gefallenen Engel der Kirchenväter über den triumphierenden Höllenfürsten des Mittelalters bis hin zum stutzerhaften, spöttischen Gecken, zu dem er im Übergang von der Romantik zum Nihilismus mutiert war.
Russell mag das Buch für den interessierten Laien konzipiert haben, aber er macht es ihm nicht einfach. Die „Biographie des Teufels” ist durchaus schwere intellektuelle Kost. Sätze wie „Der christliche Dualismus nimmt Elemente des griechischen Orphismus wie auch des mazdaistischen Dualismus auf” setzen mehr als nur durchschnittliche Allgemeinbildung voraus. Leider erschwert der Verlag das Lesevergnügen durch überbreite Zeilen, von denen das Auge leicht ermüdet abzustürzen droht.
Dennoch lohnt sich die Mühe der Lektüre. Russell erweist sich als umfassend gebildeter Gelehrter, er nimmt den Leser mit auf einen Parforceritt durch dreitausend Jahre europäischer Geistes-, Religions-, Philosophie- und Kulturgeschichte, bei dem man gleichsam nebenbei neue Einblicke und Erkenntnisse erhält. Ob Dantes „Inferno” oder Dostojewskis „Dämonen”, Miltons „Verlorenes Paradies” oder Goethes „Faust”, Shakespeares „Hamlet” oder Mary Shelleys „Frankenstein” – Russell schöpft aus dem Reichtum europäischer Literatur.
Wie aber kann das Böse überwunden werden? Russells Antwort ist so alt wie die Menschheit, sie ist so banal wie sie einzigartig und groß ist: „Die einzige Antwort auf das Böse, die je funktioniert hat, ist die Antwort, die Jesus oder Aljoscha Karamasow gegeben haben: ein Leben der Liebe zu führen. Das bedeutet, was es immer schon bedeutet hat: die Kranken zu besuchen, den Armen zu geben und den Hilfsbedürftigen beizustehen . . . Vor allem heißt es jedoch, Kinder großzuziehen, sie zu lieben, ihnen keinen Schaden zuzufügen, damit künftige Generationen weniger verdorben sind . . . Das Rezept ist gleich geblieben, es muß nur – endlich – befolgt werden. ”
WOLFGANG KOYDL
JEFFREY BURTON RUSSELL: Biographie des Teufels. Das radikal Böse und die Macht des Guten in der Welt. Böhlau-Verlag Wien, 2000. 284 Seiten, 58 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Wolfgang Koydl stellt in seiner Rezension zunächst klar, dass es sich bei dem Autor um eine "weltweit führende Koryphäe" in Sachen Teufelsforschung handelt, der nun mit dem vorliegenden Band den Versuch unternommen hat, vier andere von ihm verfasste Bände zu einem auch für Laien verständlichen Buch zu bearbeiten. Allerdings findet der Rezensent, dass diese Laien schon über eine ziemlich überdurchschnittliche Allgemeinbildung verfügen müssen, um bestimmte Sätze, für die er auch ein Beispiel anführt, zu verstehen. Trotzdem gefällt ihm das Buch. Russell nehme den Leser "mit auf einen Parforceritt durch dreitausend Jahre europäische Geistes-, Religions-, Philosophie-, und Kulturgeschichte", bei dem natürlich auch viel Literatur zum Thema Teufel, Dämonen, Inferno etc. herangezogen wird. Wirklich verärgert zeigt sich Koydl lediglich über das Layout, weil die "überbreiten Zeilen" für die Augen unnötig ermüdend seien.

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"Es gibt wahrscheinlich niemanden auf der Welt, der heute mehr über die sagenhafte Welt des Teufels weiß, als Jeffrey Burton Russell." (Times Literary Supplement)

"Faszinierend. Eine ernstzunehmende Geschichte des Teufels im Spiegel von Soziologie, Volkstum, Kunst und Literatur." (Village Voice)

"(Russell) läßt die geheimnisvollen Bilder von Gut und Böse wiedererstehen, wie sie uns einst als Kinder ganz vertraut waren. Von der ersten Seite dieses hervorragend gemachten Buches an verdunkelt sich die Welt. Russell erzählt uns eine Geschichte nach der anderen und verwendet diese wie eine Treppe, die uns in die archetypischen Erinnerungen und endlosen Schlachten mit Dem Bösen hinunterzieht."(Bloomsbury Review)