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In den Briefen, die Karl Barth und Eduard Thurneysen von 1919 bis 1933 mit Friedrich Gogarten wechselten, spiegelt sich die 'Dialektische Theologie' vom Anfang bis zum Ende wider. Ursprünglich durch Barths Römerbrief zusammengeführt, gründeten diese Männer 1922 die Zeitschrift Zwischen den Zeiten, um der "Theologie des Wortes Gottes" ein geeignetes Forum zu schaffen. Hier meldeten sich später auch Emil Brunner und Rudolf Bultmann zu Wort. Ihr gemeinsamer Ausgangspunkt, die sich selbst bezeugende Offenbarung in Jesus Christus, einte sie zugleich in einer doppelten Gegnerschaft: sie traten der…mehr

Produktbeschreibung
In den Briefen, die Karl Barth und Eduard Thurneysen von 1919 bis 1933 mit Friedrich Gogarten wechselten, spiegelt sich die 'Dialektische Theologie' vom Anfang bis zum Ende wider. Ursprünglich durch Barths Römerbrief zusammengeführt, gründeten diese Männer 1922 die Zeitschrift Zwischen den Zeiten, um der "Theologie des Wortes Gottes" ein geeignetes Forum zu schaffen. Hier meldeten sich später auch Emil Brunner und Rudolf Bultmann zu Wort. Ihr gemeinsamer Ausgangspunkt, die sich selbst bezeugende Offenbarung in Jesus Christus, einte sie zugleich in einer doppelten Gegnerschaft: sie traten der 'liberalen' ebenso wie der kirchlich 'positiven' Theologie scharf entgegen. Der ersten warfen sie die Harmonisierung von Vernunft und Offenbarung, von Kultur und Christentum vor, der zweiten die Verwechslung von Gläubigkeit und Glaube und dessen Verwandlung in eine Weltanschauung. Jede der drei Korrespondenzen dieses Bandes zeigt den fortschreitenden Prozeß der inneren Differenzierung dieser Arbeitsgemeinschaft, die am Ende zu ihrer Spaltung führte. Der 1928 offen ausbrechende Streit über die Bedeutung der Anthropologie für die Theologie entzweite Barth und Gogarten fortdauernd, während sich Brunner in dieser Frage an die Seite Gogartens stellte. Die den Briefwechseln dieses Bandes vorausgeschickte Einführung "Zwei Wege zwischen den Zeiten" skizziert schrittweise den wachsenden Zwiespalt zwischen Barth und Gogarten; sie zeichnet ihre Differenzen über das Ende ihrer Korrespondenz hinaus bis zum "Abschied" von Zwischen den Zeiten nach. Das im Anhang erstmals veröffentlichte Protokoll der letzten Beratung über Ende oder Fortsetzung der Zeitschrift zeigt den tiefgreifenden Konflikt ihrer Gründer und erklärt ihre endgültige Trennung.
Autorenporträt
1907 Studium der Kunstgeschichte und Germanistik in München; 1907-11 Studium der Ev. Theologie in Jena, Berlin und Heidelberg; 1914-31 Gemeindepfarrer; 1924 Ehrendoktor der Theologie; 1927 Habilitation; 1931 o. Professor für Systematische Theologie in Breslau; 1935 in Göttingen; 1955 emeritiert.

Geboren 1928; 1973-85 Leitender Dozent an der Theologischen Akademie der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers in Celle und Hermannsburg; 1985-91 an dieser Akademie Dozent für Systematische Theologie in Celle; seit 1992 im Ruhestand; 2010 Promotion zum Dr. theol. an der Theologlischen Fakultät der Universität Göttingen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In der Korrespondenz Friedrich Gogartens mit anderen Vertretern der dialektischen Theologie wie Karl Barth und Eduard Thurneysen werden für Rezensent Alf Christophersen die theologischen Debatten, hochschulpolitischen Lagerkämpfe und die Aufbruchstimmung der Zeit zwischen 1919 und 1933 offenbar. So dicht die von Hermann Götz Göckeritz präsentierte "Diskurskonstellation" ist, so mangelhaft erscheint Christophersen, was der Herausgeber in der Einleitung und im Kommentarapparat des Bandes leistet. Weder findet der Rezensent die Forschungsdebatten und -ergebnisse der letzten Jahrzehnte ausreichend miteinbezogen, noch sieht er Sachkomplexe genügend erläutert. Die Faszination des gebotenen Materials, der dokumentierten "dialektisch-theologischen Erneuerungsversuche der 'Frontgeneration'" schmälert das für den Rezensenten allerdings nicht.

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