Marktplatzangebote
4 Angebote ab € 11,99 €
  • Buch

Solides Grundlagenwissen rund um das Buch, in gut 1600 Artikeln knapp, verständlich, und fachlich exakt erläutert: Herstellung und Technik - Markt und Marketing - Recht und Zensur - Lesen, Schreiben und Drucken - Buchausstattung und Buchillustration - Geschichte und moderne Entwicklungen.

Produktbeschreibung
Solides Grundlagenwissen rund um das Buch, in gut 1600 Artikeln knapp, verständlich, und fachlich exakt erläutert: Herstellung und Technik - Markt und Marketing - Recht und Zensur - Lesen, Schreiben und Drucken - Buchausstattung und Buchillustration - Geschichte und moderne Entwicklungen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.04.2003

Aber was ist dann ein Sachlexikon?

Was unterscheidet ein "Sachlexikon" intellektuell vom bloßen "Lexikon"? Selbst die gelehrten Autoren von "Reclams Sachlexikon des Buches" (hrsg. von Ursula Rautenberg. Reclam Verlag, Stuttgart 2003. 521 S., 85 Abb., geb., 19,90 [Euro]) verweigern die Auskunft. Wer zwischen "Sachbuch", "Sachkatalog" und "Sachregister" das Stichwort "Sachlexikon" entdeckt hat, wird mit jenem - Dreieckspfeil, der die innere Einheit des buchbezogenen Wissens stiften soll, zu "ARealenzyklopädie" geführt. Ein "AReallexikon" sei ein "ANachschlagewerk, das sich vornehmlich an Sachbegriffen (,Realien') und thematischen Aspekten orientiert, entweder alphabetisch oder sachlich". Bei "Nachschlagewerken" ist dann auf "mehrbändige AWerke, die nicht der systematischen Lektüre, sondern der raschen Orientierung dienen", sowie auf "AEnzyklopädien, ALexika, ARepertorien" und "AWörterbücher" verwiesen. Dank der vielen Verweispfeile gerät der schnelle Information begehrende Benutzer immer tiefer hinein in Reclams alphabetisch geordnete Buchwissenswelt. Selbst professionelle Vielleser sehen sich bald ins Spiel der immer neuen Steigerung ihres Pflichtlektürepensums verstrickt. Wer beispielsweise den "Lexikon"-Artikel liest, soll neben "ANachschlagewerk", "AEnzyklopädie" und "AWörterbuch" auch "AArtikel", "ASupplemente", "AAuflagen" und "ADatenbanken" studieren. Munter geht es hin und her, vom "Funktionalen Analphabetismus" zur "AAlphabetisierung" oder von der "Fußnote" zur "AAnmerkung im unteren Bereich des ASatzspiegels, i.d.R. in kleinerem ASchriftgrad". Der Verfasser einer "ARezension" lernt, daß ihm seit der bürgerlichen Kommunikationsrevolution des achtzehnten Jahrhunderts ein "unberechnetes" "ABesprechungsexemplar" zusteht und er die "Vorstellung des Inhalts" mit "kritischer Gewichtung" verbinden soll. Wer "Auflagenrest" bewältigen will, muß "ARestauflage" lesen, weil die "AAuflagenhöhe" vom "ABuchmarkt und seiner Aufnahmefähigkeit" abhängig ist. Daß ein Sachlexikon der "raschen Orientierung" diene, erweist sich im Zeitalter von "AInformation Retrieval", "AInteraktivität" und "AGateway"-Rechnern in "ANetzwerken" als eine vom "AMarketing" erzwungene Fiktion. Denn in Reclams Ordnung des Buchwissens hängt alles mit allem so zusammen, daß der Verweis A zum "AZeichen" schlechthin avanciert. Gleichwohl unternimmt der Leser keine "ALesereise", weil diese Fortbewegungsart allein einem "AAutor" auf den Wegen der "AAutorenlesung" zukommt. Doch kann er sich an Spezialissima aus der Geschichte des Lesens und prägnanten Beschreibungen einer Kultur des Büchermachens erfreuen, die dem gedruckten Text durch "Fraktur", "Kapitalband", "Kolumnentitel", "Lederschnitt" und gelungene Auswahl aus der Fülle der "Einbandarten" eine bildungsreligiöse Aura verschaffte. Ästhetisch ansprechende Bücher können freilich psychisch problematische Folgewirkungen erzeugen, steckt doch im Lesenden potentiell ein Bibliomane. "Wenn das ASammeln von ABüchern zu einer zwanghaften Leidenschaft bzw. zur Sucht wird, die alle anderen Lebensbereiche überdeckt, kann man von B.ibliomanie sprechen. Rechtliche (Bücherdiebstahl) und moralische Maßstäbe werden außer Kraft gesetzt und gesellschaftliche Tabus verletzt. Für den Bibliomanen sind Bücher magische Objekte, die er in seinen Besitz bringen bzw. seiner Sammlung einverleiben muß, wobei die Sammelkriterien (ABibliophilie) nur noch eine untergeordnete Rolle spielen." Sind die kulturellen Praktiken anderer Biblio-Akteure moralischer? Manche schenken "Agive aways", das heißt "Geschenkartikel, die die Sparten des Buchhandels (meist aber AVerlage) an ABuchhändler und Journalisten verteilen, um Aufmerksamkeit für eine ANeuerscheinung zu erzeugen". Welcher Verleger glaubt ernsthaft, daß "Stempel, Briefbeschwerer, Ravioli-Dosen, Schneekugeln oder Taschenlampen" für Bücher einnehmen können? Irgendwann führt der selbstreferentielle Verweis A zurück zum "ALexikon". "Wegen des Zwangs zur Aktualität und der Gefahr der raschen Veralterung werden heute die gedruckten Allgemein-Lexika oft von elektron. Publikationsformen oder ständig aktualisierten ADatenbanken abgelöst. (AWörterbuch)." Nur ein "ASachlexikon" muß jedoch als gebundenes Buch mit " ASchutzumschlag" erscheinen. So hat der " ABücherwurm" gute harte Kost. Die Leseratten hingegen haben kein "ALemma" bekommen. Hat man sie mit "give away"-Raviolis abgespeist?

FRIEDRICH WILHELM GRAF

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr
In gut 1600 Artikeln sind darin alle Aspekte des Buchwesens verständlich und so umfassend wie auf knapp 600 Seiten möglich erläutert. ... Kaum ein Wirtschaftszweig hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine so stürmische Entwicklung erlebt wie die Buchbranche. Bereiche wie Satz und Druck haben sich durch die Computerisierung komplett gewandelt, elektronisches Publizieren und Internet stellten vor allem Fachverlage vor eine völlig neue Situation bei Herstellung und Vertrieb. Daher ist ein Lexikon überfällig, das seinem Gegenstand unter herstellerischen, technischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekten gerecht werden soll. ... Daneben erläutert "Reclams Sachlexikon des Buches" das buchhändlerische Einmaleins ("Hochdruck", "Deckungsbeitragsrechnung", "Partie"). Die Redaktion hat den Spagat glänzend bewältigt. Überhaupt ist das Werk spürbar um Ausgewogenheit zwischen kulturhistorischen Artikeln einerseits und den herstellerisch-technischen andererseits bemüht. ... Wer mit Büchern, Druck und Papier zu tun hat, sollte dieses konkurrenzlos gute und umfassende Lexikon besitzen. Es ersetzt keine Spezialliteratur über Druck, Mediengeschichte, Bibliothekswesen oder Marketing, doch es enthält, kurz und knapp, das gesammelte Wissen rund ums Buch. Stuttgarter Zeitung

Handlich, im klassischen Reclam-Format, dick wie die bewährten Konzert- und Kunstführer, ansprechend modern, aber dezent in der Gestaltung, trotz der kleinen Schrift angenehm zu lesen, ein gutes, getöntes Papier: schon im Äußerlichen setzt dieses Buch Maßstäbe.

Auch der Name der Herausgeberin, der Erlanger Buchwissenschaftlerin Ursula Rautenberg, sowie die von ihr herangezogenen Mitarbeiter sprechen für Solidität. ...

Es beeindruckt, wie es dem Team um Ursula Rautenberg gelingt, das Neue einzubeziehen, ohne die "alte" Buchwelt und ihre Begrifflichkeit dabei zu opfern. Diese Ausgewogenheit von Gutenberg- und Mac-Welt ist gerade deshalb so wertvoll, weil diejenigen, die mehr in der alten Welt aufgewachsen sind, konzise Stichwortdefinitionen erhalten und umgekehrt. ...

Sehr benutzerfreundlich sind zahlreiche Stichwortverweise und ein gut gegliedertes Literaturverzeichnis sowie kurze Literaturhinweise bei wichtigeren Stichwörtern. Fazit: Hier liegt ein praxisnahes, griffiges Sachlexikon vor, das seinen Namen verdient und das den hohen Anspruch der Marke Reclam in höchstem Maße erfüllt. Dieses Buch gehört in die Hand von jedermann, der sich privat oder beruflich mit dem Buch befasst - seien es Sortimenter, Verlagsmitarbeiter, Lehrlinge, Journalisten, Bibliothekare oder auch Studierende vieler Fachrichtungen. Ein Glückwunsch an alle Beteiligten!

Wulf D. v. Lucius im "Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel"
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als "höchst willkommen und nützlich", bezeichnet der Rezensent mit dem Kürzel "ago." Reclams "Sachlexikon des Buches". 1600 Einträge rund ums Buch enthält dieses Nachschlagewerk, und sei damit gerade in Zeiten der "neuen" Medien ein unverzichtbarer Überblick über das "alte" Medium. Eine Mischung aus Kultur und Technikgeschichte erlaube es, einen guten Überblick über die Geschichte des Buches zu gewinnen, und zwar vom Papyrus bis zur digitalen Medienproduktion. Ohne Polemik setzt sich das Nachschlagewerk auch mit dem Internet auseinander, da das Buch zu Zeiten seiner Entstehung selbst einmal eines der "fulminantesten neuen Medien" gewesen ist und seine Bedeutung als Ersatzgedächtnis durchaus weiterhin hat, so der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH