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Tausend Jahre - eine Spanne, die das Leben zweier Eichen, ein Zehntel der Nacheiszeit umfasst. Ein Wimpernschlag der Erdgeschichte. Veränderungen in der Natur vollziehen sich in ganz anderen Zeiträumen als die Geschichte des Menschen. Josef H. Reichholf blickt aus ökologischer Sicht zurück auf das letzte Jahrtausend und untersucht die Wechselwirkung von Naturgeschichte und Geschichte, insbesondere den Klimaverlauf mit seinen ökologischen, wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Konsequenzen.

Produktbeschreibung
Tausend Jahre - eine Spanne, die das Leben zweier Eichen, ein Zehntel der Nacheiszeit umfasst. Ein Wimpernschlag der Erdgeschichte. Veränderungen in der Natur vollziehen sich in ganz anderen Zeiträumen als die Geschichte des Menschen. Josef H. Reichholf blickt aus ökologischer Sicht zurück auf das letzte Jahrtausend und untersucht die Wechselwirkung von Naturgeschichte und Geschichte, insbesondere den Klimaverlauf mit seinen ökologischen, wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Konsequenzen.
Autorenporträt
Joseph H. Reichholf, geb. 1945 in Aigen am Inn. Der Zoologe, Evolutionsbiologe und Ökologe lehrt als Professor Naturschutz an der Technischen Universität München und leitet die Wirbeltierabteilung der Zoologischen Staatssammlung in München. Reichholf ist unter anderem Präsidiumsmitglied des deutschen WWF. 2007 wurde er mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2011

Zoologische Fragen

Josef Reichholf hat in den Jahren, in denen er nun durch seine Bücher in der Öffentlichkeit steht, eine Reihe von Titeln erhalten. Einer seiner Verlage nennt ihn den "originellsten deutschen Ökologen", Journalisten sehen in ihm einen "großen Popularisierer", einen "ökologischen Lausbub" oder einen "scharfen Kritiker der Landwirtschaft". Will man seiner Rolle wirklich gerecht werden, muss man den Zoologen wohl schlicht als großen Erklärer bezeichnen. Er gehört zu der Riege von Naturwissenschaftlern, die ihren Gegenstand exzellent verständlich zu machen wissen. So ist Reichholf zu einem gefragten Experten in den Medien geworden. Mit seinem neuen Buch "Naturgeschichte(n)" hat der Zoologe sich in besonderer Weise auf sein Kerngeschäft besonnen: Statt zu warten, dass die Presse wieder anklopft, hat er sich in fünfzig kurzen Aufsätzen Fragen gewidmet, die ihm immer wieder gestellt werden. Darunter solche wie: Warum legen Vögel Eier? Und wozu haben sie Schnäbel? Sind die Menschen zu Vegetariern geboren? Dabei kann Reichholf auch in heftige Grundsatzerklärungen ausbrechen, etwa wenn er auf das Thema Massentierhaltung zu sprechen kommt. Daneben erweist er sich wieder einmal als geistreicher und gewandter Plauderer und als Naturwissenschaftler durch und durch, der jede Esoterik konsequent meidet. (Josef H. Reichholf: "Naturgeschichte(n)". Über fitte Blesshühner, Biber mit Migrationshintergrund und warum wir uns die Umwelt ins Gleichgewicht wünschen. Albrecht Knaus Verlag, München 2011. 319 S., geb., 19,99 [Euro].)

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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.04.2007

Sachbücher des Monats April
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. ULRICH BECK: Weltrisikogesellschaft. Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit. Suhrkamp Verlag, 437 Seiten, 19,90 Euro.
2. BERND STÖVER: Der Kalte Krieg 1947 - 1991. Geschichte eines radikalen Zeitalters. C.H. Beck Verlag, 528 Seiten, 24,90 Euro.
3. CHRISTINA VON BRAUN/BETTINA MATHES: Verschleierte Wirklichkeit. Die Frau, der Islam und der Westen. Aufbau Verlag, 476 Seiten, 24,90 Euro.
4-5. PETER VON MATT: Das Wilde und die Ordnung. Zur deutschen Literatur. Carl Hanser Verlag, 296 Seiten, 24,90 Euro.
JOSEF H. REICHHOLF: Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends. S. Fischer Verlag, 336 Seiten, 19,90 Euro.
6. MICHA BRUMLIK (Hg.): Vom Mißbrauch der Disziplin. Antworten der Wissenschaft auf Bernhard Bueb. Beltz Verlag, 246 Seiten, 12,90 Euro.
7. BERND ROECK: Mörder, Maler und Mäzene. Piero della Francescas „Geißelung”. C. H. Beck Verlag, 256 Seiten, 19,90 Euro.
8. JULES MICHELET: Das Meer. Aus dem Französischen von Rolf Wintermeyer. Campus Verlag, 348 Seiten, 19,90 Euro.
9-10. GÖTZ ALY / MICHAEL SONTHEIMER: Fromms. Wie der jüdische Kondomfabrikant Julius F. unter die Räuber fiel. S. Fischer Verlag, 224 Seiten, 19,90 Euro.
PIERRE BAYLE: Historisches und kritisches Wörterbuch. Herausgegeben und übersetzt von Günther Gawlick und Lothar Kreimendahl. Felix Meiner Verlag, 2 Bände, zusammen 970 Seiten, 166 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats April 2007 von Mathias Kamann: SVENJA FLASSPÖHLER: Mein Wille geschehe. Sterben in Zeiten der Freitodhilfe. Wolf Jobst Siedler Verlag, 220 Seiten, 18,50 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Dr. Johannes Saltzwedel, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 30. April.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Stark sei Josef H. Reichholfs Studie in dem Teil, wo sie die heutigen Natur-Apokalyptiker "ideologiekritisch" als naiv und romantisch-reaktionär entlarve. Realismus zeige der Autor auch bei seiner Analyse der eigentlichen Bedrohung heutzutage, denn nicht Umweltverschmutzung per se sei das wichtigste Problem, sondern Wasserbau und industrialisierte Landwirtschaft. Bei seinen historischen Ursachenanalysen über den Zusammenhang von Natur- und Geschichtsereignissen hingegen, so Rezensent Wolfgang Sofsky, bleibe der Autor noch hinter der Klimatheorie eines Montesquieu zurück. Den Expansionsdrang der Mongolen beispielsweise als Reaktion auf Überbevölkerung zu deuten, ist aus Sicht des Rezensenten schlicht falsch. Reichholf unterscheide hier wie bei anderen Hypothesen einfach nicht zwischen ökologischen Argumenten und historischen Erzählungen, sprich, das geistige Moment der Kultur komme beim Ökologen einfach nicht vor. Auch im letzten Teil betreibe der Autor leider wieder "globale" Schicksalsschauen auf die bevorstehenden Untergänge "diverser Zivilisationen". Das sei zwar populär, meint der Rezensent, aber selten stichhaltig.

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