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Peter Gay bezeichnet das 19. Jahrhundert als das Jahrhundert Arthur Schnitzlers. Anhand der Stationen in Schnitzlers Leben zeichnet Peter Gay die Biografie einer Epoche. Es war ein Jahrhundert der Gegensätze, zwischen der Welt von gestern und der Welt von heute: Revolution und Reaktion, Wissenschaft und Aberglaube, freie Sexualität und Prüderie. Das Leben des Dr. Arthur Schnitzlers ist exemplarisch für diese Zeit der Umbrüche. Wenige Autoren haben so penibel über ihr Innenleben Buch geführt wie Arthur Schnitzler. Zu Lebzeiten publikumsscheu in privaten Dingen, vertraute er seinen Tagebüchern…mehr

Produktbeschreibung
Peter Gay bezeichnet das 19. Jahrhundert als das Jahrhundert Arthur Schnitzlers. Anhand der Stationen in Schnitzlers Leben zeichnet Peter Gay die Biografie einer Epoche.
Es war ein Jahrhundert der Gegensätze, zwischen der Welt von gestern und der Welt von heute: Revolution und Reaktion, Wissenschaft und Aberglaube, freie Sexualität und Prüderie.
Das Leben des Dr. Arthur Schnitzlers ist exemplarisch für diese Zeit der Umbrüche. Wenige Autoren haben so penibel über ihr Innenleben Buch geführt wie Arthur Schnitzler. Zu Lebzeiten publikumsscheu in privaten Dingen, vertraute er seinen Tagebüchern intimste Details seiner Seelenzustände an.
Das Portrait einer vergangenen Epoche, das unsere Gegenwart wesentlich mitgeprägt hat - das Fin de siecle.
Autorenporträt
Peter Gay, 1923 in Berlin geboren, emigrierte 1939, als Jude von Verfolgung bedroht, in die Vereinigten Staaten. Er war Professor für Geschichte an der Yale University in New Haven und ist derzeit Direktor des Center for Scholars and Writers an der New York Public Library. Er ist Ehrenmitglied der Amerikanischen Psychoanalytischen Gesellschaft und gilt als einer der besten Kenner der deutsch-jüdischen Kultur. 1999 erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.09.2002

Hinweis

KONZENTRAT. In fünf epochalen Bänden, die zwischen 1986 und 1999 im Verlag C. H. Beck auch auf deutsch erschienen, hat der amerikanische Kulturgeschichtler Peter Gay das neunzehnte Jahrhundert nach allen Regeln seiner psychoanalytisch fundierten, dabei völlig undogmatischen Historiographie vermessen. Jetzt hat er den Verlag gewechselt und legt mit "Das Zeitalter des Doktor Arthur Schnitzler" auf 381 recht eng bedruckten Seiten so etwas wie ein Konzentrat seiner "Innenansichten des 19. Jahrhunderts" vor. Das ist, wie stets bei Gay, angenehm unakademisch geschrieben und zugleich profund gelehrt. Daß er als Cicerone durch den Viktorianismus mit Arthur Schnitzler einen literarischen Hausheiligen seines neuen Verlags wählte, ist seelenphilologisch sehr plausibel und eine hübsche Geste obendrein. (Peter Gay: "Das Zeitalter des Doktor Arthur Schnitzler". Innenansichten des 19. Jahrhunderts. Aus dem Amerikanischen von Ulrich Enderwitz, Monika Noll und Rolf Schubert. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2002. 381 S., geb., 24,90 [Euro].)

hie.

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Bourgeoisie und Proletariat
Es ist nicht einfach, Bürgertum zu definieren. Zu unterschiedlich waren im 19. Jahrhundert in Europa die politischen Bedingungen und wirtschaftlichen Verhältnisse für diese Gesellschaftsschicht. Die Deutschen hatten ihr Großbürgertum und ihr Kleinbürgertum, die Franzosen ihre grande, bonne und petite bourgeoisie. Später unterschied man in Deutschland zwischen Besitzbürgertum und Bildungsbürgertum und nannte - auch hier spricht der Klassendünkel - die Angestellten auf der untersten Hierarchiestufe ihres Standes Stehkragenproletarier.
Liebe und Tod
Es ist nicht die Geschichte des Bürgertums, die Peter Gay hier vorlegt. Es sind, wie er sie nennt, "Innenansichten" der bürgerlichen Gesellschaft, die er dem Werk und den Tagebuchaufzeichnungen von Arthur Schnitzler (1862-1931) entnimmt. Der Sohn eines Wiener Arztes, der zunächst einige Jahre als Mediziner arbeitete, fand seine Erfüllung in der Schriftstellerei, wie seine Werke "Der Reigen", "Leutnant Gustl", "Fräulein Else" und andere bezeugen. Liebe und Tod waren Pole seines Schaffens, ebenso Gefühl und Verstand, Ironie und Resignation.
Religion und Arbeit
Peter Gay, in Deutschland geborener, in den USA lebender Historiker, ist wie Schnitzler von der Freudschen Psychoanalyse geprägt, und so kreisen seine Analysen, Gedanken und Meinungen über die Zeit von 1815 bis 1914 vor allem um Triebe und Triebabwehr, Eros und Angst in der bürgerlichen Gesellschaft. Seine "psychoanalytisch fundierte" Kulturgeschichte beschäftigt sich zudem mit Religion und Arbeit, Kunst und Privatsphäre. Der Autor hat bereits eine ausführliche Untersuchung des 19. Jahrhunderts veröffentlicht, die in fünf Bänden auch auf Deutsch vorliegt. Das vorliegende Buch ist ein Komprimat dieses Werkes unter Berücksichtigung neuer Quellen - und natürlich auch ein Buch über Arthur Schnitzler.
(Mathias Voigt, literaturtest.de)
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Zweifel hat der Rezensent Michael Mayer an der Notwendigkeit dieses Buches - und Peter Gays offensichtliches Bemühen, diese von vorneherein zu zerstreuen, erscheinen ihm erst recht verdächtig. Das Problem mit dieser Schnitzler-Biografie: Neues habe der Autor, der nicht nur Freud, sondern das ganze viktorianische Zeitalter mit umfangreichsten Veröffentlichungen dargestellt und in seiner Darstellung überzeugend rehabilitiert hat, nun kaum mehr mitzuteilen. Das bürgerliche Zeitalter wird, so Mayer, ein weiteres Mal vom Ruch des Spießertums befreit, am Beispiel Schnitzler nun - das "Gefühl der Redundanz" aber ist der Rezensent nicht losgeworden. Lesenswert ist das ganze zuletzt, meint er, vor allem der bewährten Tugenden des Verfassers wegen. Dieses Buch ist, wie seine anderen, "gut geschrieben" und voller "Pointen und Apercus".

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