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Der 'Amnesty International Report 2016' ist das essentielle Handbuch zur weltweiten Lage der Menschenrechte. Das vergangene Jahr war von gewaltsamen Konflikten und dem Versagen vieler Regierungen geprägt, die Sicherheit und Rechte der Zivilbevölkerung zu gewährleisten: Terror, Bürgerkriege, willkürliche Verhaftungen und Exekutionen waren für Zehntausende bittere Realität. Verfolgung und Diskriminierung sowie Folter und Tod gehörten zu den Ursachen für die größte Flüchtlingswelle seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Der 'Amnesty International Report' ist eine Bestandsaufnahme und gibt anhand…mehr

Produktbeschreibung
Der 'Amnesty International Report 2016' ist das essentielle Handbuch zur weltweiten Lage der Menschenrechte. Das vergangene Jahr war von gewaltsamen Konflikten und dem Versagen vieler Regierungen geprägt, die Sicherheit und Rechte der Zivilbevölkerung zu gewährleisten: Terror, Bürgerkriege, willkürliche Verhaftungen und Exekutionen waren für Zehntausende bittere Realität. Verfolgung und Diskriminierung sowie Folter und Tod gehörten zu den Ursachen für die größte Flüchtlingswelle seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Der 'Amnesty International Report' ist eine Bestandsaufnahme und gibt anhand von circa 160 Länderberichten - unter anderem aus der Volksrepublik China, Nigeria und den Vereinigten Staaten von Amerika - einen Überblick über die weltweite Situation der Menschenrechte.
Autorenporträt
Amnesty International Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V.§Amnesty International wurde 1961 von dem britischen Rechtsanwalt Peter Benenson gegründet. Heute zählt die überparteiliche und unabhängige Organisation mehr als sieben Millionen Unterstützer in über 150 Staaten.
Amnesty International hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen ihrer Arbeit zur Förderung aller Menschenrechte schwerwiegende Verletzungen der Rechte auf körperliche und geistige Unversehrtheit, auf freie Meinungsäußerung und auf Freiheit von Diskriminierung aufzudecken und zu beenden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.07.2016

Im Abstieg
Die Menschenrechtslage

Auch der jüngste Jahresbericht von Amnesty International quillt über von Beispielen für die Verletzung von Menschenrechten, was ja in der Regel auch heißt: Verletzungen von Menschen. Nach dem knappen, aber inhaltsschweren Vorwort des Internationalen Generalsekretärs Salil Shetty folgt, wie üblich, ein zusammenfassender Überblick über die Menschenrechtsentwicklung in fünf ein wenig eigenwillig gegeneinander abgegrenzten Weltregionen: Afrika, Amerika, Asien und Pazifik, Europa und Zentralasien, Naher Osten und Nordafrika. Dann folgt der Hauptteil mit alphabetisch angeordneten Länderberichten von Afghanistan bis Zypern. Insgesamt 160 - es fehlen nur Ministaaten wie etwa Monaco oder der Vatikan.

Wie nicht anders zu erwarten, ist die Lage der Menschenrechte in Diktaturen und Staaten mit fragiler Staatlichkeit besonders prekär. Wobei es ganz gleichgültig ist, ob die Machthaber dort zur Demonstration ihrer Legitimität auf Wahlen oder Volksabstimmungen verweisen. Die Manipulation solcher Prozeduren gehört hier zum Alltag. Systematisches Blutvergießen und Greueltaten, Terroranschläge, Folter und Massenvergewaltigungen haben in vielen Teilen Afrikas und im Nahen Osten die weltweite Flüchtlingskrise erheblich verschärft. Wer aus den Krisengebieten flieht, kann aber keineswegs sicher sein, dass seine Menschenrechte in den Zufluchtsgesellschaften gewahrt werden. Viele Menschen dort fühlen sich von der Welle ankommender Flüchtlinge bedroht, zu Recht oder zu Unrecht, was sich etwa in einem Land wie Deutschland in der Zunahme von Hassverbrechen gegen Flüchtlinge, Asylsuchende und Migranten ausdrückt.

Für Latein- und Südamerika konstatiert der Jahresbericht einen extrem hohen innergesellschaftlichen Gewaltpegel bei Auseinandersetzungen um Landrechte, Bodenschätze oder traditionelle Siedlungsgebiete indigener Minderheiten. Ein Viertel aller weltweit verübten Morde entfällt auf Brasilien, Kolumbien, Mexiko und Venezuela. Eine verbreitete "Kultur der Straflosigkeit" verhindert, dass Fälle von Folter und anderen Misshandlungen geahndet werden. In Asien und in der Pazifikregion war und ist die Menschenrechtslage desolat. Zivilgesellschaftliches Engagement wird, etwa in China, verfolgt und unterdrückt. Um die Rechte von Frauen und Mädchen steht es fast überall dort unverändert schlecht. Zwar gibt es auch einige wenige Hoffnungsschimmer - hier wird ein gewalttätiger Konflikt beigelegt, dort die Todesstrafe abgeschafft.

Aber das fällt angesichts der nicht enden wollenden Verstöße gegen die Menschenrechte in weiten Teilen der Welt kaum ins Gewicht. Es hat den Anschein, dass das internationale System zum Schutz der Menschenrechte inzwischen den Herausforderungen nicht mehr gewachsen ist. Der internationale Rechtsrahmen zeigt Risse, ist vielleicht schon zerbrochen. Mit anderen Worten: Die Globalisierung hat nicht die Universalisierung der Menschenrechte, sondern ihren Rückbau bewirkt.

WILFRIED VON BREDOW

Amnesty International Report 2015/16. Zur weltweiten Lage der Menschenrechte. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2016. 528 S., 14,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wilfried von Bredow deprimiert die Lektüre des jüngsten Jahresberichts von von Amnesty International. Die Globalisierung hat den Rückbau der Menschenrechte bewirkt, lautet sein niederschmetterndes Fazit, der internationale Rechtsrahmen trägt nicht mehr. Der Bericht ist voll von Verletzungen der Menschenrechte, ob in Lateinamerika, Nordafrika oder Asien. Vor allem systematische Gewalt und Terror fallen laut Bredow ins Gewicht. Dies wieder verschärft die Flüchtlingskrise und ihre Folgen, erkennt der Rezensent. Besonders die "Kultur der Straflosigkeit" in Mexiko und Kolumbien sowie die Rate der Gewalt gegen Frauen in Asien haben ihn schockiert. Die wenigen Hoffnungsschimmer im Bericht erscheinen dem Rezensenten wie Tropfen auf einen heißen Stein.

© Perlentaucher Medien GmbH