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Im"Kampf gegen den Terrorismus"ist Folter in vielen Staaten der Welt wieder hoffähig geworden. Demokratische Staaten lassen Verdächtige in Drittländern foltern, Menschenrechte werden mit Füßen getreten. amnesty international bringt mit"urgent actions"unermüdlich Menschenrechtsverletzungen ans Licht der Öffentlichkeit und setzt sich seit über 30 Jahren erfolgreich für die Freilassung von gewaltlosen politischen Gefangenen ein.

Produktbeschreibung
Im"Kampf gegen den Terrorismus"ist Folter in vielen Staaten der Welt wieder hoffähig geworden. Demokratische Staaten lassen Verdächtige in Drittländern foltern, Menschenrechte werden mit Füßen getreten.
amnesty international bringt mit"urgent actions"unermüdlich Menschenrechtsverletzungen ans Licht der Öffentlichkeit und setzt sich seit über 30 Jahren erfolgreich für die Freilassung von gewaltlosen politischen Gefangenen ein.
Autorenporträt
amnesty international wurde 1961 von dem britischen Rechtsanwalt Peter Benenson gegründet. Heute zählt die überparteiliche und unabhängige Organisation mehr als 1,8 Millionen Mitglieder und Unterstützer in über 150 Staaten. ai hat es sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen ihrer Arbeit zur Förderung aller Menschenrechte schwerwiegende Verletzungen der Rechte auf körperliche und geistige Unversehrtheit, auf freie Meinungsäußerung und auf Freiheit von Diskriminierung aufzudecken und zu beenden.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.11.2006

Wolfsgeschichten
Amnesty International berichtet

Der Mensch ist des Menschen Wolf, und zwar mit Wonne. Ob sich das grundsätzlich ändern läßt, ist offen. Das janusköpfige "Projekt Aufklärung" kam jedenfalls über die letzten Jahrhunderte nicht weit. Die von dem Engländer Peter Benenson gegründete Organisation Amnesty International kann und will den Menschen nicht grundsätzlich ändern, vielmehr überall dort helfend eingreifen, wo wölfische Regierungen und ihre Zwangsapparate Menschen mit Gewalt kujonieren. Die Organisation und ihre fast zwei Millionen Mitglieder in 130 Ländern kümmern sich um Gefangene, deren Rechte von Machthabern aller Art und ihrer Justiz mißachtet und beschnitten werden. Damit ist Amnesty International in den letzten Jahrzehnten in vielen Fällen erfolgreich gewesen und zu einer Art Flaggschiff der zahlreichen und sich immer weiter vermehrenden humanitären Nichtregierungsorganisationen geworden.

Seit mehreren Jahren veröffentlicht Amnesty International umfangreiche Jahresberichte über den Zustand der Menschenrechte in der Welt. Über jede Makroregion und jedes einzelne Land gibt es einen zusammenfassenden Bericht unterschiedlicher Länge. Die Bilanz ist größtenteils düster und deprimierend. Weil diese Publikation für die anteilnehmende Öffentlichkeit bestimmt ist, haben die Herausgeber einen eigentümlichen Berichtstil entwickelt, eine Mischung aus journalistischem Human Touch und juristischer Argumentation, alles bezogen auf mehr oder weniger spektakuläre Einzelfälle. Diese Methode leuchtet ein, hat aber auch Schwächen. Denn wegen ihrer programmatischen politischen Unparteilichkeit darf es in den Jahresberichten keinen Maßstab geben, der es erlauben würde, den Stellenwert von Menschenrechtsverletzungen in unterschiedlichen Staatsformen, Demokratien oder Diktaturen, genauer auszumessen. Auf diese Weise entsteht ein politisches Grisaille-Gemälde, dem alle Ansätze zur vertiefenden Analyse all der Vorgänge fehlen müssen, die jeweils zu den Menschenrechtsverletzungen geführt haben und führen. Für die ai-Perspektive braucht es solche Analyse nicht. Da geht es ums Mobilisieren und Helfen. Eine globale Bilanz der Menschenrechtssituation kommt aber ohne einen politischen Ordnungsrahmen nicht aus. Vielleicht sollte Amnesty International diese Aufgabe an andere weitergeben.

WILFRIED VON BREDOW.

Amnesty International: Jahresbericht 2006. Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main 2006. 525 S., 14,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Bilanz des aktuellen Jahresberichts über die Situation der Menschenrechte in der Welt von amnesty international fällt nach Ansicht von Rezensent Wilfried von Bredow wieder einmal "düster und deprimierend" aus. Er würdigt die Arbeit der Menschrechtsorganisation, die sich weltweit um Gefangene kümmert, deren Rechte missachtet werden. Allerdings hat er im Blick auf den Jahresbericht einige grundlegende Bedenken. So stört ihn der Stil des Berichts, den er als eine Mischung aus "journalistischem Human Touch und juristischer Argumentation" beschreibt. Die eigentliche Schwäche des Berichts aber sieht er darin, dass dieser die Relevanz von Menschenrechtsverletzungen in verschiedenen Staatsformen, Demokratien oder Diktaturen, aus Gründen der politischen Unparteilichkeit nicht genauer einschätzen kann und will. Dementsprechend fehlen auch Analysen zu den jeweiligen Hintergründen der Menschenrechtsverletzungen. "Für die ai-Perspektive braucht es solche Analyse nicht", resümiert der Rezensent. "Eine globale Bilanz der Menschenrechtssituation kommt aber ohne einen politischen Ordnungsrahmen nicht aus."

© Perlentaucher Medien GmbH
»Der Jahresbericht sollte eine Pflichtlektüre nicht nur für politische Entscheidungsträger, Unterrichtende und Journalisten sein. Die neutrale Arbeit von amnesty international ist für die Schaffung einer friedlicheren und gerechteren Welt unverzichtbarer denn je.« (Hartmann Wunderer, Das Parlament, 11. Juli 2005)