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Manuela Reichart gehört zu jenen Menschen, die viel und gerne reisen und dies mit offenen Ohren und Augen. Sie hört und schaut in der Fremde genau hin und kommt mit den Leuten in Kontakt. Da ist der ehemals erfolgreiche Mann, der sich zurückziehen musste und nun in seinem Palazzo Ferienwohnungen verwaltet - im Trainingsanzug. Da sind die beiden nicht mehr jungen Freundinnen, die sich jährlich Luxusferien gönnen, die eine immer in der Hoffnung, einen Mann für den kleinen Urlaubsflirt zu finden, was der anderen nur ein mildes Lächeln entlockt. Oder der Taxifahrer, der in einer aufregenden Fahrt…mehr

Produktbeschreibung
Manuela Reichart gehört zu jenen Menschen, die viel und gerne reisen und dies mit offenen Ohren und Augen. Sie hört und schaut in der Fremde genau hin und kommt mit den Leuten in Kontakt. Da ist der ehemals erfolgreiche Mann, der sich zurückziehen musste und nun in seinem Palazzo Ferienwohnungen verwaltet - im Trainingsanzug. Da sind die beiden nicht mehr jungen Freundinnen, die sich jährlich Luxusferien gönnen, die eine immer in der Hoffnung, einen Mann für den kleinen Urlaubsflirt zu finden, was der anderen nur ein mildes Lächeln entlockt. Oder der Taxifahrer, der in einer aufregenden Fahrt gleich die ganze Karriereplanung für seine Kinder bekanntgibt. Manuela Reichart öffnet kleine Fenster und zeichnet in knappen Strichen, was dahinter zu entdecken ist.'Das gelingt selten in der Literatur: in minimalistischer Manier Vergangenheit und Vergänglichkeit zu beschwören. Und dann noch ein wenig Bosheit darüberzustreuen.' Der Spiegel
Autorenporträt
MANUELA REICHART lebt und arbeitet in Berlin als Radioautorin, Radiomoderatorin und Herausgeberin (u.a. der Anthologie Doch uns schlug kein Gewissen (2011). Ihre 70 'Momentaufnahmen' Zehn Minuten und ein ganzes Leben erschienen 2012 im S. Fischer Verlag.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.05.2016

Für die Tasche Wir begegnen ihnen überall. Auf dem Flughafen, im Taxi, an der Bar. Reisebekanntschaften, immer flüchtig und dabei so verlässlich in ihrer Wiederkehr. "Es gibt Menschen, die du nie triffst", heißt es im Vorspiel zu Manuela Reicharts Erzählband "Schon wieder Verspätung! Reisebekanntschaften". "Sie sind aber da . . . Es lohnt, hinzuhören." In 30 Kurzgeschichten hat die Autorin aufgeschrieben, was ein Reisender erfahren kann, lässt er sich nur geduldig auf sein ephemeres Gegenüber ein. Manches liest sich nervig, anderes skurril oder sympathisch, manches bleibt haften, anderes verblasst sogleich. Die demente Dame mit Singzwang im ICE - Albtraum jeder Zugfahrt, doch in der Niederschrift berührend. Die überforderte Säuglingsmutter im Park: "Können Sie bitte für einen Moment, einen ganz kurzen Augenblick nur, mein Baby halten?" - und schon ist man mittendrin in ihrer Not. Manuela Reicharts Geschichten sind wie kleine Fenster, die einen Lichtschein werfen auf Lebensbilder voller Höhen und Abgründe, dazwischen die wohltemperierten Ebenen des Banalen.

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Manuela Reichart: "Schon wieder Verspätung! Reisebekanntschaften". Dörlemann-Verlag, Zürich 2015, 126 Seiten, 16 Euro

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