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Engagiert und schonungslos stellt sich Simon Critchley in seinem neuesten Buch unser aller trostloser Zeitgenossenschaft. Der nicht endende Krieg »gegen den Terror«, die Korrosion politischer Strukturen, die Politik und das Management der Angst in den westlichen Gesellschaften haben zu einer massiven Enttäuschung und Mutlosigkeit in Bezug auf die Demokratie geführt. Und noch vor einigen Jahren war undenkbar, was heute an der Tagesordnung ist: dass sich gesellschaftliche Debatten um die Legitimität der Folter auf ein ethisches Gebot des Handelns stützen, und zwar auf das Gebot eines allerorten…mehr

Produktbeschreibung
Engagiert und schonungslos stellt sich Simon Critchley in seinem neuesten Buch unser aller trostloser Zeitgenossenschaft. Der nicht endende Krieg »gegen den Terror«, die Korrosion politischer Strukturen, die Politik und das Management der Angst in den westlichen Gesellschaften haben zu einer massiven Enttäuschung und Mutlosigkeit in Bezug auf die Demokratie geführt. Und noch vor einigen Jahren war undenkbar, was heute an der Tagesordnung ist: dass sich gesellschaftliche Debatten um die Legitimität der Folter auf ein ethisches Gebot des Handelns stützen, und zwar auf das Gebot eines allerorten auftrumpfenden, seelenlosen Pragmatismus.

Um dieser Situation zu begegnen, legt Critchley die Grundlagen für eine Theorie ethischer Erfahrung: das unverhandelbare Bekenntnis zu ethischer Verantwortung. Seine Untersuchungen des Problems der Ethik bei Kant, Levinas, Badiou und Lacan führen Critchley zu einer Konzeption von Subjektivität, die auf der uneingeschränkten Verpflichtung einer ethischen Forderung gründet. Am Schluss seines Essays tritt Critchley aus der Deckung mit einem Plädoyer für einen fundamentalen Anarchismus als ethische Praxis - und als neu zu begründendes Mittel radikaler Politik und politischer Organisation.

Der Essay liest sich als unbarmherzige Zeitdiagnose, als scharfsinnige theoretische Analyse der Pattsituationen und Möglichkeiten politischen Handelns - und nicht zuletzt als ein emotionales und streitbares Manifest. Die bislang klarste, kühnste und systematischste Zusammenfassung von Critchleys Positionen zu Philosophie, Ethik und Politik.
Autorenporträt
Critchley, SimonSimon Critchley ist ein britischer Philosoph. Er ist Professor für Philosophie an der New School for Social Research in New York und Teilzeitprofessor an der University of Essex. Seit 2010 unterrichtet er außerdem an der European Graduate School in Saas-Fee und ist zudem Gastprofessor an der Universität Sydney (AUS) und der University of Notre Dame (USA). Zwischen 1998 und 2004 war er Programmleiter am Collège International de Philosophie in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Johannes Thumfart begrüßt Simon Critchleys Plädoyer für eine "Ethik der Verpflichtung" und eine "Politik des Widerstands". Die Intention des Philosophen erblickt er in einer praktischen zeitgenössischen Ethik jenseits der in den letzten Jahren verhandelten Wiederkehr des Religiösen. Die bekannte These, die Enttäuschung über säkulare Werte, Demokratie und Freiheit habe zu einer Widerkehr des Religiösen geführt, sieht Thumfart von Critchley auf interessante Weise modifiziert, sei diese Entwicklung doch weniger Ausdruck einer konkreten historischen Situation, sondern ein genuin philosophisches Problem: der mangelnden Motivation zum ethischen Handeln. Diesen Motivationsmangel führe der Autor auf die ethische Überforderung des moralischen Subjekts zurück, sehe in ihr aber zugleich die Möglichkeit, zu einer illusionslosen interpersonalen Ethik zu gelangen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Critchleys Buch Unendlich fordernd markiert insofern eine Trendwende, als es ihm darum geht, von der Wiederkehr des Religiösen zur Formulierung einer praktischen zeitgenössischen Ethik zu gelangen.« Johannes Thumfart, taz