Marktplatzangebote
5 Angebote ab € 12,00 €
  • Gebundenes Buch

Was für Millionen von Berlinern Schicksal war, nahm Margret Boveri aus freien Stücken auf sich: Sie verzichtete auf das Angebot der Deutschen Botschaft in Madrid, das Kriegsende in der Sicherheit des fernen Spanien abzuwarten, und kehrte im März 1944 zurück nach Berlin, weil sie sehen wollte, wie eine Weltstadt unterging. Diese Neugierde der passionierten Journalistin und Zeithistorikerin machte die Boveri zu einer unvergleichlichen Chronistin des Untergangs der Reichshauptstadt. »Ich glaube, was sich in Berlin ereignen wird, wird symbolisch sein fürs Ganze, und dies mitzuerleben, bin ich doch…mehr

Produktbeschreibung
Was für Millionen von Berlinern Schicksal war, nahm Margret Boveri aus freien Stücken auf sich: Sie verzichtete auf das Angebot der Deutschen Botschaft in Madrid, das Kriegsende in der Sicherheit des fernen Spanien abzuwarten, und kehrte im März 1944 zurück nach Berlin, weil sie sehen wollte, wie eine Weltstadt unterging. Diese Neugierde der passionierten Journalistin und Zeithistorikerin machte die Boveri zu einer unvergleichlichen Chronistin des Untergangs der Reichshauptstadt.
»Ich glaube, was sich in Berlin ereignen wird, wird symbolisch sein fürs Ganze, und dies mitzuerleben, bin ich doch zurückgekommen.« Margret Boveri
Margret Boveri ist längst eine Figur der Zeitgeschichte. Als eine der ersten Frauen des 20. Jahrhunderts behauptete sie sich in der Männerwelt des politischen Journalismus, und wie kaum einer ihrer männlichen Kollegen hat sie dabei die Geschehnisse im Deutschland ihrer Zeit begleitet. In ihren Briefen aus der belagerten Stadt berichtet sie von Feuerstürmen und Straßenkämpfen, von Tod, Hunger und Vergewaltigungen, von Hoffnungen, Enttäuschungen – und von der Kunst und dem Glück des Überlebens.
Autorenporträt
Margret Boveri, geboren 1900 in Würzburg als Tochter des bekannten Biologen Theodor Boveri und der amerikanischen Biologin Marcella O'Grady, gestorben 1975 in Berlin. Studium an der Deutschen Hochschule für Politik und Promotion bei Hermann Oncken. 1934 bis 1937 Tätigkeit für das Berliner Tageblatt, ab 1938 für die renommierte Frankfurter Zeitung. 1935 kurze Haft im Gestapo-Hauptquartier. Korrespondentin in Stockholm und New York; nach ihrer Ausweisung aus den USA 1942 für kurze Zeit in Lissabon und Madrid. Ab 1945 freie journalistische Tätigkeit. Boveri verfaßte Berichte aus dem geteilten Berlin bzw. journalistische Arbeiten für die Badische Zeitung, den Kurier, die Frankfurter Allgemeine Zeitung (ab 1956), Die Welt und Die Zeit.
Rezensionen
»Im Ganzen ist das Buch zweifellos der nüchternste, klarste, am deutlichsten authentische Bericht, den es für die Zeit vom Februar bis zum September 1945 über Ereignisse und Erlebnisse in Deutschlands Hauptstadt gibt, ein Dokument ebenso scharfer und genauer Beobachtungen wie schonungsloser Analyse und Kritik am Eigenen wie am Fremden.« Joachim Günther, FAZ

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Erfreut zeigt sich Rezensent Haug von Kuenheim über diesen Nachdruck von Briefen der "großen Journalistin" Margret Boveri, die sie von Februar bis September 1945 in Berlin verfasste. Im Frühjahr 1944 nach diversen Auslandsposten zurückgekehrt, habe sie als "Beobachterin und Chronistin" das Frontstadt-Geschehen in Rundbriefen an ihre Freunde notiert. Diese privaten Briefe und Notizen findet Kuenheim "aufregend zu lesen", weil sie auch Gefühle, Ängste und Hoffnungen wiedergeben. Boveri könne die Journalistin in sich nicht verleugnen, hebt Kuenheim hervor, wenn sie minutiös den Kampf ums Überleben, die Jagd auf Lebensmittel, den Einzug der Russen und schließlich der westlichen Alliierten schildere. "Aus der Fülle der Erinnerungsliteratur ragt dieses Buch hervor", lobt Rezensent abschließend. "Deshalb sei es jedem, der sich ein Bild jener Zeit machen will, ans Herz gelegt."

© Perlentaucher Medien GmbH