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Große Portraits sprechen uns an, begleiten uns und werden zu einem lebendigen Teil unserer Erinnerungen. Wir bewundern Details den schimmernden Glanz der Augen, den frischen Teint, die plastische Kraft eines Kostüms und können uns an ihnen nicht sattsehen, doch quält uns die Neugierde, wenn wir den Namen der dargestellten Personen nicht kennen. Es sind nicht wenige Portraits, die wir als namenlose verzeichnen müssen. "Unknown sitter" heißt es lakonisch im Englischen. Aus diesem Grund haben wir Autoren gebeten, diese "Namenlosen" mit einer Geschichte, einem Steckbrief auszustatten, ihnen einen…mehr

Produktbeschreibung
Große Portraits sprechen uns an, begleiten uns und werden zu einem lebendigen Teil unserer Erinnerungen. Wir bewundern Details den schimmernden Glanz der Augen, den frischen Teint, die plastische Kraft eines Kostüms und können uns an ihnen nicht sattsehen, doch quält uns die Neugierde, wenn wir den Namen der dargestellten Personen nicht kennen.
Es sind nicht wenige Portraits, die wir als namenlose verzeichnen müssen. "Unknown sitter" heißt es lakonisch im Englischen. Aus diesem Grund haben wir Autoren gebeten, diese "Namenlosen" mit einer Geschichte, einem Steckbrief auszustatten, ihnen einen literarischen Taufschein auszuhändigen.
15 Fiktionen sind auf diese Weise zusammengekommen, sie laden dazu ein, die bewunderten Portraits noch einmal zu betrachten.
"Hamburg, am 22. Oktober 2012
Liebe Elke:
Das ist ja süß und ehrenvoll, daß Ihr an mich gedacht habt, aber Robert Gernhardt hat vor vielen Jahren zu mir gesagt: "Dir kann man ja nun einiges nachsagen, aber nicht, daß du dich für Kunst interessierst", und außerdem besitze ich die Hardware zum Abspielen der Software nicht. Und 20 zusätzliche Bücher?! Nehmen schon mal mehr Platz weg als Geld.
Die zuständige dtv-Frau beschwor mich auf der Buchmesse, doch ja zur Vorstellung des Mascha-Keléko-Buchs am 22. huius in Hamburg zu erscheinen: "Und bringen Sie auf jeden Fall Elke Bunse mit!" Die Auswahl der Elken sollte man mir überlassen, habe ich gedacht und bin nicht hin- gegangen.
Daß ich auf Mascha Keléko so einen günstigen Eindruck gemacht habe, lag, glaube ich, daran, daß sie so schön war, und derlei kam bei uns nicht oft zu Besuch. Das "hollaendische" Haus war ein (ist ein; steht noch; Wellingsbütteler Landstraße 115; jederzeit zu bestaunen) zutiefst pupsiges Schlichtfertighaus, "Typ Schwarzwald ", man macht was mit.
Als Hanns bei der Verleihung des fast gleichnamigen Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreises im Hessischen Hof einmal das Wort ergriff, stupste ich den neben mir friedlich eingedämmerten amerikanischen Verleger Gary Fisketjon an und sagte: "Das ist jetzt Hanns Zischler, ein kluger Schauspieler." Gary fuhr hoch und brabbelte: "THAT I ve GOT to see!" (Bei der "Lindenstraße" sind übrigens fast 80% des Ensembles nett und klug, ein weltweit einzigartiges Phänomen.)
Schönen Gruß an den klugen Hanns, und sei Du selbst nochmal mindestens doppelt so schön gegrüßt!!! Dein Harry Rowohlt
P.S.: Zu meiner Entlastung die CD anbei. D.O.
P.P.S.: "Kein Brief ohne P.S.." (Flann O Brien)"
Autorenporträt
Hanns Zischler, geboren 1947, ist Schauspieler, Publizist und freischaffender Künstler. Neben zahlreichen Fernsehauftritten ist er in internationalen Filmproduktionen zu sehen, wie z.B. Wim Wenders' "Im Lauf der Zeit" und Steven Spielbergs "München".

Elke Schmitter wurde 1961 in Krefeld geboren. Sie studierte in München Philosophie und war von 1992 bis 1994 Chefredakteurin der taz. Seitdem schrieb sie als freie Autorin u.a. für Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung und den Spiegel. 1981 veröffentlichte sie einen Lyrikband, 1998 einen Essayband über Heinrich Heine. Ihr Roman wurde von der Presse begeistert aufgenommen und war ein großer Erfolg. Er wird derzeit in 12 Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Das ist mal eine wirklich schöne Idee, findet Rezensentin Brigitte Werneburg: Elke Schmitter und Hanns Zischler haben die Sammlung der "Namenlosen" der Berliner Gemäldegalerie in eine Textsammlung überführt, "Typ Geschenkbuch für die höheren Stände". In der von ihnen herausgegebenen "Galerie der Namenlosen" haben namhafte Autoren wie Judith Hermann, Katja Lange-Müller, Wim Wenders, F. W. Bernstein und Jochen Schmidt den Porträtierten Geschichten aufs Gesicht geschneidert. Etwas ungelenk findet die Rezensentin, dass die Fiktionen mit der kunsthistorischen Erörterung des jeweiligen Porträts verstrickt wurden: zwar bleiben die Geschichten lesenswert, findet sie, aber ein wenig verhageln sie ihr den Spaß am selbst Sinnieren. Am besten hat ihr das Ablehnungsschreiben Harry Rowohlts gefallen, das allein sei schon den Kauf wert, verspricht Werneburg.

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