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Von heute auf morgen wird Selma von ihrem Freund verlassen. Eine gute Gelegenheit für einen Neuanfang, denkt sie, zieht in eine eigene Wohnung, kündigt den Job und macht sich auf die Suche nach sich selbst. Aber wie geht das eigentlich? Anders als geplant lebt Selma ziellos in den Tag hinein und findet einfach keinen Platz in der Welt. Die Anschaffung einer Waschmaschine scheint genauso unmöglich wie die Kommunikation mit ihrer Freundin Yumi, die fest im Leben steht und von der sie sich immer mehr entfremdet. Zunehmend verliert Selma den Bezug zur Realität und landet in einem Albtraum des…mehr

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Produktbeschreibung
Von heute auf morgen wird Selma von ihrem Freund verlassen. Eine gute Gelegenheit für einen Neuanfang, denkt sie, zieht in eine eigene Wohnung, kündigt den Job und macht sich auf die Suche nach sich selbst. Aber wie geht das eigentlich? Anders als geplant lebt Selma ziellos in den Tag hinein und findet einfach keinen Platz in der Welt. Die Anschaffung einer Waschmaschine scheint genauso unmöglich wie die Kommunikation mit ihrer Freundin Yumi, die fest im Leben steht und von der sie sich immer mehr entfremdet. Zunehmend verliert Selma den Bezug zur Realität und landet in einem Albtraum des Scheiterns...

Mit "Shit is real" legt Aisha Franz einen existenziellen Comic-Entwicklungsroman vor, der
Unsichtbares sichtbar macht und dabei nicht an Sex, Action und dystopischen Fantasien spart.
Autorenporträt
Aisha Franz, 1984 in Fürth, studierte Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel mit Schwerpunkt Comic und Illustration. Aisha Franz lebt und arbeitet in Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.08.2016

Selmas Trauma
Ein neuer verstörender
Frauen-Comic von Aisha Franz
Selma eilt atemlos durch eine karge, wüstenähnliche Landschaft. In der Ferne zeichnen sich Berge ab. Da erscheint, einer Fata Morgana gleich, plötzlich eine Stadt. Die junge Frau ist erleichtert: Hier ist sie zu Hause! Aber die Schlüsselkarte für die Wohnung funktioniert nicht mehr. Selmas Freund hat Schluss gemacht und den Code geändert. Eine neue Liebe habe er auch schon, verkündet er. Selma bekommt eine Kiste mit ihren Sachen in die Hand gedrückt. Hilflos steht sie da, während sich um sie her alles in Luft aufzulösen beginnt.
Der Traum, mit dem „Shit is real“ anhebt, spiegelt eine doppelte traumatische Erfahrung wider: Selma ist von Max verlassen worden und hat dazu noch ihren Job verloren. Dass Yumi, ihre beste Freundin, Erfolg im Beruf und einen coolen Typen an ihrer Seite hat, ist auch nicht gerade aufbauend. Immerhin lernt Selma nach einer Weile den schüchternen Anders kennen, der eine Zoohandlung betreibt.
So alltäglich ist die Handlung dieses Comics, dass man sie fast banal nennen kann. Selmas seelischen Ausnahmezustand vermittelt Aisha Franz vor allem visuell. Einerseits nehmen ihre lebhaften Träume und Fantasien, in die sie immer wieder spontan gleitet, einen großen Raum ein. Andererseits hat die nahe Zukunft, in der sie lebt, selbst etwas leicht Irreales, Traumhaftes: Man kommuniziert über Hologramme, in einem asiatischen Restaurant bedienen katzenköpfige Kellnerinnen, und Selma schlüpft zunehmend in die Identität der schönen, auf Reise befindlichen Penelope, die im Apartment neben ihr wohnt.
„Shit is real“ entfaltet und variiert Motive, die sich schon in den beiden ersten, ebenfalls sehr gelungenen Graphic Novels von Aisha Franz finden. In „Alien“ (2011) erwählt sich ein einsames, an der Schwelle zur Pubertät stehendes Mädchen einen Außerirdischen als Spielgefährten; ob er nur in ihrer Einbildung existiert, wird nie ganz klar. „Brigitte und der Perlenhort“ (2012) ist eine Agentengeschichte im Stil von „Mission Impossible“: Die Hauptfigur ist eine anthropomorphe Hündin, die darunter leidet, nicht Mutter werden zu können, weil sie als Baby sterilisiert worden ist. In ihrer Neigung zum Phantasmagorischen und zur Auseinandersetzung mit weiblicher Körperlichkeit erinnert Franz an Anke Feuchtenberger.
Nach dem Blau-Weiß von „Brigitte“ ist Aisha Franz nun wieder zum Schwarz-Weiß von „Alien“ zurückgekehrt. Erstmals arbeitet sie nicht nur mit dem Bleistift, sondern auch mit Tusche. Die Panels stehen nach wie vor dicht neben- und untereinander, allerdings ist das Seitenlayout in „Shit is real“, der weniger klaustrophobischen Situation entsprechend, wesentlich lockerergestaltet. Erneut zeigt sich Aisha Franz als eigenwilliges Talent; von ihrem Format gibt es in der deutschen Comic-Szene nicht viele.
CHRISTOPH HAAS
  
  
  
  
  
  
Aisha Franz: Shit is real. Reprodukt Verlag, Berlin 2016. 288 Seiten, 24 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Der Alltag in Aisha Franz' neuer Graphic Novel "Shit is real" mag futuristisch oder fantastisch aussehen, die Probleme, mit denen sich ihre Heldin Selma herumschlagen muss, sind aber altbekannt, beschreibt Christoph Haas: Selma hat ihren Job verloren, ihr Freund hat mit ihr Schluss gemacht und sie aus der gemeinsamen Wohnung geworfen, fasst der Rezensent die Misere zusammen. Also flüchtet sich Selma zuerst in Tagträume und als ihre Nachbarin Penelope in Urlaub fährt, übernimmt sie dann einfach immer mehr deren Identität, verrät Haas. Für den Rezensenten gehört Franz definitiv in die oberste Riege der deutschen Comic-Szene.

© Perlentaucher Medien GmbH