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2 Kundenbewertungen

Lumi ist gar nicht begeistert, als plötzlich ihre Oma bei ihnen zu Hause einzieht. Ihre Oma, die vergisst, dass sie eine Enkeltochter hat, die immer dieselben Sachen sagt und ihre Tabletten heimlich in die Fensterritzen krümelt. Bis Lumi merkt, dass ihre Oma eine ganz andere wird, wenn sie an früher denkt: Dann nennt sie Lumi liebevoll ihren "kleinen Schnauber" und erzählt mit leuchtenden Augen von der Zeit, als sie und ihr Schnuck frisch verlobt waren und sie in der Drogerieabteilung im Kaufhaus gearbeitet hat. Jeden Nachmittag besucht Lumi sie nun oben in ihrem Zimmer, und bald kann sie sich…mehr

Produktbeschreibung
Lumi ist gar nicht begeistert, als plötzlich ihre Oma bei ihnen zu Hause einzieht. Ihre Oma, die vergisst, dass sie eine Enkeltochter hat, die immer dieselben Sachen sagt und ihre Tabletten heimlich in die Fensterritzen krümelt. Bis Lumi merkt, dass ihre Oma eine ganz andere wird, wenn sie an früher denkt: Dann nennt sie Lumi liebevoll ihren "kleinen Schnauber" und erzählt mit leuchtenden Augen von der Zeit, als sie und ihr Schnuck frisch verlobt waren und sie in der Drogerieabteilung im Kaufhaus gearbeitet hat. Jeden Nachmittag besucht Lumi sie nun oben in ihrem Zimmer, und bald kann sie sich ein Leben ohne ihre Oma gar nicht mehr vorstellen ...Preise & Auszeichnungen:Auswahlliste zum Penzberger Urmel 2018
Autorenporträt
Friederike Köpf, Jahrgang 1976, studierte Dramaturgie in Leipzig und Philosophie in Wien. Heute arbeitet sie als Autorin, Dramaturgin und Regisseurin. Sie schreibt Drehbücher, Theaterstücke und Gedichte. Mit ihrer Compagnie "erweiterte zugeständnisse" entwickelt sie experimentelle Theaterproduktionen. "Baby Oma" ist ihr erstes Kinderbuch. Friederike Köpf lebt mit ihrer Tochter in Leipzig.www.friederike-koepf.de

Anne-Kathrin Behl, Jahrgang 1983, illustriert und schreibt seit 2009 für verschiedene Kinderbuchverlage. Aufgewachsen in Greifswald, zog es sie für 10 Jahre nach Hamburg, wo sie Illustration studierte. Mittlerweile lebt sie mit Mann und Sohn in Leipzig.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.10.2017

Sahne an
der Nase
Oma hat eine „komische
Krankheit“ – sie ist dement
Lumi ist neun – und alles andere als begeistert, als ihre Oma kurz nach dem Tod des Großvaters in die alte Rumpelkammer über ihrem Zimmer zieht. Auf der Beerdigung des Großvaters hat sie die alte Frau beim Essen beobachtet und war ziemlich entsetzt: „Oma hielt die Sahnetorte in den Händen, wofür ich immer einen Anschiss kriege, und bei jedem Bissen blieb ein Batzen Sahne kleben, an der Nase, an den Wangen und an ihrem Kinn. Aber niemand sagte etwas.“ Auch als Oma von einem Moment auf den anderen schrecklich wütend wird und auf das übelste auf ihren verstorbenen Mann schimpft und nur alle betreten zu Boden schauen, kann Lumi das nur schwer verstehen. „Wenn ich so viele Schimpfwörter auf einmal hintereinander sagen würde, würde Mama mir mein Taschengeld für den ganzen Monat streichen.“ Mit Oma dagegen hat ihre Mutter jede Menge Geduld. Lumi erfährt auch bald, warum: Oma ist krank. Sie leidet an einer „komischen Krankheit“, die man Demenz nennt und bei der „das Gehirn im Alter nicht mehr richtig funktioniert“.
„Baby Oma“ ist Friederike Köpfs erstes Kinderbuch. In leicht schnodderigem, ironisch humorvollem Ton und mit konsequent kindlichem Blick erzählt sie einfühlend, leicht und beschwingt über ein ernstes Thema und macht Demenz so schon Kindern im Grundschulalter verständlicher. Ich-Erzählerin Lumi ist eine erfrischend offene Protagonistin, die nach anfänglicher Zurückhaltung ohne Berührungsängste, neugierig und mutig auf die demente Großmutter zugeht und „frei von der Leber weg“ von den Veränderungen im Familienleben erzählt. Weniger schöne Erlebnisse finden ebenso Eingang wie innige oder auch komische Momente. Schließlich kann es jederzeit vorkommen, dass Oma wieder mal „austickt“ und mit heruntergelassener Hose im Wohnzimmer steht, Kakteen nach dem Besuch wirft – oder einem gefährlichen Einbrecher kurzerhand eins mit einem alten Ski überzieht.
Aber vor allem steht die wachsende Zuneigung zwischen Großmutter und Enkelin im Vordergrund. Lumi findet rasch heraus, wie sie ihre Großmutter an schlechten Tagen ablenken und aus den immer häufiger wiederkehrenden Tiefs heraushelfen kann: „Man brauchte Oma nämlich bloß nach früher befragen und schon lief ihr Gedächtnis wie geschmiert.“ Sie erfährt auf diese Weise noch so einiges aus dem langen und erfüllten Leben der ebenso liebenswerten wie eigensinnigen alten Dame, die irgendwann immer kleiner und blasser wird und fast nur noch schläft, bis sie eines Nachts friedlich stirbt.
Ein beeindruckendes Debüt mit pfiffigen Schwarzweiß-Zeichnungen von Anne-Kathrin Behl, warmherzig und feinfühlig erzählt (ab 9 Jahre)
ANDREA DUPHORN
Friederike Köpf: Baby Oma. Mit Schwarzweiß-Illustrationen von Anne-Kathrin Behl. Klett Kinderbuch, Leipzig 2017. 118 Seiten, 13 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Was für ein Debüt, schwärmt Rezensentin Andrea Duphorn über dieses Kinderbuch von Friederike Köpf. Der Autorin gelingt das Kunststück, schon Kinder im Grundschulalter mit dem Thema Demenz vertraut zu machen, fährt die Kritikerin fort und schmunzelt das ein oder andere Mal, wenn ihr Köpf mit Witz, Einfühlungsvermögen und in "schnoddrigem" Ton erzählt, wie die kleine Lumi auf ihre demente, zunehmend eigensinnige Oma reagiert. Und Anne-Kathrin Behls Schwarzweiß-Zeichnungen haben Duphorn auch gefallen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine einfühlsame und mit warmherzigem Humor geschriebene Geschichte zum Thema Demnz, die nicht nur die Begegnung der erwachsenen Kinder mit ihren Eltern, sondern vor allem die Beziehung zwischen Enkeln und dementen Großeltern aufnimmt." BuchMarkt, 9/2017