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"Die Spaziergängerin" sammelt eine spannende Auswahl an Geschichten aus verschiedenen Schaffensphasen von Anke Feuchtenberger. Bei aller stilistischen Vielfalt, vom Zeitungsstrip über großformatige Farbillustrationen bis hin zu frei gestalteten Comicseiten in ihrem unverwechselbaren Bleistiftstrich, ist das Buch inhaltlich geschlossen. Das zentrale Thema ist hier der Mensch in der Stadt: Hamburg, Tel Aviv, Guiamares, Berlin - obschon Atmosphäre und Architektur auf den ersten Blick im Zentrum zu stehen scheinen, lassen Anke Feuchtenbergers sehr persönliche Gedanken und Impressionen die…mehr

Produktbeschreibung
"Die Spaziergängerin" sammelt eine spannende Auswahl an Geschichten aus verschiedenen Schaffensphasen von Anke Feuchtenberger. Bei aller stilistischen Vielfalt, vom Zeitungsstrip über großformatige Farbillustrationen bis hin zu frei gestalteten Comicseiten in ihrem unverwechselbaren Bleistiftstrich, ist das Buch inhaltlich geschlossen. Das zentrale Thema ist hier der Mensch in der Stadt: Hamburg, Tel Aviv, Guiamares, Berlin - obschon Atmosphäre und Architektur auf den ersten Blick im Zentrum zu stehen scheinen, lassen Anke Feuchtenbergers sehr persönliche Gedanken und Impressionen die Betrachterinnen und Betrachter tief hinter die Fassaden von Stadt und Mensch schauen.Das Gros der in "Die Spaziergängerin" enthaltenen Geschichten erscheint erstmals in deutscher Sprache.
Autorenporträt
Anke Feuchtenberger, 1963 in Ostberlin geboren, studierte Grafik und beginnt in den späten 1980er-Jahren als Illustratorin und Plakatkünstlerin zu arbeiten. Gleichzeitig wendet sich dem Comic als Ausdrucksmittel zu. Über die Jahre hat die Zeichnerin nicht nur mit der ihr eigenen Ästhetik die Bildsprache des Comics radikal erweitert, sondern das Medium auch für neue Inhalte erobert. Früh wurde sie dadurch zu einem Aushängeschild für das deutsche Comicschaffen. 2008 wurde Anke Feuchtenberger auf dem Comicsalon Erlangen als "Beste deutschsprachige Comic-Künstlerin" mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet. Seit 1997 lebt Anke Feuchtenberger in Hamburg, wo sie als Professorin an der Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften im Fachbereich Gestaltung unterrichtet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dass es sich bei Anke Feuchtenberger um die "wichtigste deutsche Comic-Künstlerin" handelt, stellt Thomas von Steinaecker gleich im ersten Satz klar. Der Rezensent verweist auf ihre Rolle als einflussreiche "Mentorin einer jüngeren Comic-Generation" und auf die große internationale Resonanz auf ihre Trilogie um die "Hure H.". Die mit einer solchen Ausnahmestellung verbundenen hohen Erwartungen scheint Feuchtenberger mit ihrem neuen Band "Die Spaziergängerin" in seinen Augen allerdings nicht ganz erfüllen zu können. Zwar kombiniere die Autorin kunstvoll biografische Elemente, "labyrinthische Seelenlandschaften" und ganz allgemeine Beobachtungen, doch letztlich ist dem Rezensenten das Gebotene zu episodisch fragmentiert, sehnt er sich nach einem geschlosseneren Werk, für das "Die Spaziergängerin" nur die Rolle eines "Appetitanregers" spiele.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.10.2012

Nicht die Luft zerwühlen
Anke Feuchtenbergers Comic-Sammelband
Ohne Übertreibung lässt sich sagen, dass Anke Feuchtenberger die wichtigste deutsche Comic-Künstlerin ist. Die Trilogie um die „Hure H“, die sie zusammen mit der Schriftstellerin Katrin de Vries verfasste, ist der seltene Fall eines deutschen Comics, der international größere Beachtung fand. Keiner, der einmal einen der Bände aufgeschlagen hat, wird sich der faszinierenden Einheit von archaisch anmutenden parataktischen Sätzen und der groben Zeichnungen mit den Albtraum-Szenarien um Weiblichkeit, Geburt und Gewalt entziehen können.   
  Doch Feuchtenbergers Bedeutung liegt nicht nur in ihren verblüffenden Arbeiten. Mittlerweile ist sie die vielleicht einflussreichste Mentorin einer jüngeren Comic-Generation hierzulande geworden, ohne die der -Boom der letzten Jahre nicht denkbar wäre. Die Liste ihrer Schüler an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, wo sie eine Professur innehat, ist so lang wie divers: Simon Schwartz, Arne Bellstorf, Sascha Hommer und Line Hoven, um nur einige zu nennen.
  „Die Spaziergängerin“, die verstreut erschienene gezeichnete Essays und Geschichten versammelt, zeigt die erstaunliche Bandbreite Feuchtenbergers. Man begegnet darin zwei Schwestern der Hure H, der Frau a. und Rose, die durch labyrinthische Seelenlandschaften wandeln und sich mit Problemen wie folgendem beschäftigt: „Rose will nicht die ganze Luft mit ihren Atemzügen zerwühlen.“ Es gibt aber auch hellsichtige Beobachtungen zur Gegenwart in Portugal, Hamburg und Berlin, die sich mit Autobiografischem vermischen und „Hure H“-Leser überraschen werden. So zum Beispiel die bissige Gegenüberstellung eines Plakats von Ole von Beust und dem russischen Clown Oleg Popov oder die melancholischen Reflektionen über das Wesen der Erinnerung, begleitet von skizzenhaften Schwarzweißeindrücken aus Guimarães.
  All den gedanklich anregenden und stilistisch großartigen Beiträgen dieses Bandes zum Trotz: Sein einziger, aber letztlich gravierender Mangel ist, dass er keinen roten Faden besitzt. Die meisten Bildfolgen sind so kurz, dass sie einen weiteren Echoraum benötigen würden, damit ihre unterschiedlichen Assoziationsfelder nachhallen könnten. So bleibt der Eindruck eines etwas zusammengestückelten Appetitanregers auf ein singuläres Werk.
THOMAS VON STEINAECKER
  
Anke Feuchtenberger: Die Spaziergängerin. Reprodukt, Berlin 2012. 80 Seiten, 20 Euro.
„Ausgerottete Augn“ nach einem Gedicht von Thomas Kling.
ABB.: REPRODUKT
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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