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Warum hat die Gräfin Bothmer all diese kleinen Diebstähle begangen? Ist der Archivdieb Dr. Hauck ein Dokumentenfetischist? Hat Sanitätsrat Boehme alle seine Ehefrauen umgebracht? Und durfte Frau Huhn Frau Knill eine Ohrfeige geben wegen der Behauptung, sie habe etwas mit ihrem Gatten Herrn Knill?Von der Verleumdungsklage unter Nachbarn, dem Erbschaftsstreit im Hochadel, über Glücksspielbetrug, Meineidsverfahren, aufgedeckte Korruption sowie geniale Fälschungen bis hin zum Verdacht auf Gattinnenmord, zu erschossenen Söhnen, tödlichen Eifersuchtsdramen und müden Richtern: Die Gerichtsreportagen…mehr

Produktbeschreibung
Warum hat die Gräfin Bothmer all diese kleinen Diebstähle begangen? Ist der Archivdieb Dr. Hauck ein Dokumentenfetischist? Hat Sanitätsrat Boehme alle seine Ehefrauen umgebracht? Und durfte Frau Huhn Frau Knill eine Ohrfeige geben wegen der Behauptung, sie habe etwas mit ihrem Gatten Herrn Knill?Von der Verleumdungsklage unter Nachbarn, dem Erbschaftsstreit im Hochadel, über Glücksspielbetrug, Meineidsverfahren, aufgedeckte Korruption sowie geniale Fälschungen bis hin zum Verdacht auf Gattinnenmord, zu erschossenen Söhnen, tödlichen Eifersuchtsdramen und müden Richtern: Die Gerichtsreportagen von Sling führen mitten hinein in das Leben, wie es sich vor den Schranken der Gerichte sammelt, mitten hinein in die Welt der zwanziger Jahre. Das Kürzel "Sling" stand dabei für eine neuartige Berichterstattung, die geprägt war von einem menschenfreundlichen Humor und ihren Urheber zu einem der berühmtesten Journalisten der Weimarer Republik und zum Vorbild für viele nach ihm machte. Hans Holzhaider, als Gerichtsreporter der Süddeutschen Zeitung ein "Nachfahre" Slings, trägt das Nachwort bei.
Autorenporträt
Paul Felix Schlesinger, geboren 1878 in Berlin, wurde erst in seinem letzten Lebensjahrzehnt berühmt. Nach einer Kaufmannslehre studierte er, gehörte dann in München der Künstlerboheme an und trat bei den "Elf Scharfrichtern", dem ersten politischen Kabarett Deutschlands, auf. Musikkritiken von ihm erschienen in der "Schaubühne" (ab 1918 "Die Weltbühne"), literarische Texte u.a. im "Simplicissimus". Er wurde Korrespondent für den Ullstein Verlag und arbeitete 1911/12 in Paris, im Krieg ab 1915 in der Schweiz. 1920 berief ihn Ullstein in die Redaktion der "Vossischen Zeitung", wo er sich unter dem Kürzel "Sling" neu erfand und dann vor allem als Gerichtsreporter berühmt, beliebt und zu einem der einflußreichsten Publizisten der Zeit wurde. Daneben erschienen Romane und Kinderbücher und die erfolgreiche Komödie "Der dreimal tote Peter" (uraufgeführt 1927 mit Therese Giehse und Heinz Rühmann). Sein früher Tod durch Herzversagen 1928 führte zu einer Welle der Anteilnahme.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Frisch wie vor neunzig Jahren, als sie für die "Vossische Zeitung" entstanden sind, findet Michael Pawlik die Reportagen des Gerichtsreporters "Sling" alias Paul Schlesinger. Mal höchst subjektiv und freundlich, mal voller Sachlichkeit berichten die Texte für Pawlik "stilprägend" von Tätern, Opfern und Richtern und von der Zerstörungskraft der Justiz. Dass den Autor dabei weniger die Schuldfrage interessiert, als vielmehr die seelischen Beweggründe der Betroffenen, die er mit viel Empathie und mit jeder Menge Zweifel am Strafrecht erkundet, scheint für den Rezensenten in Ordnung zu gehen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein großer Theoretiker ist Schlesinger nicht gewesen. Sein Metier war die Seelenlesekunst. Wo er sie übt, sind seine Texte heute noch so frisch wie vor neunzig Jahren." (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Michael Pawlik) "Sein Schreiben sicherte die Spuren des Lebens, auch wenn es um Morde ging: Die Gerichtsreportagen von Paul Schlesinger schufen eine eigene Gattung. ... In wenigen Worten erscheint hier ein ganzes Panorama aus Empathie, Humor, Spannung und Tragik." (Die Welt, Klaus Ungerer) "Das nun eine Sammlung herauskommt, die alle bisherigen Ausgaben an Umfang übertrifft, ist ein Glücksfall. Weil hier eine ganze Epoche wiederaufersteht. Und weil Sling ein Gespür für die 'Theaterei' vor Gericht besaß und sein mal salopper, mal märchenhafter Ton nichts von seiner Frische verloren hat." (Tagesspiegel, Christian Schröder)