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September 1916: Im k.u.k. Lazarett kuriert der Soldat Dan schwere Frontverletzungen aus - dann warten neue Heldentaten. Sein Marschbefehl lautet: Jerusalem. Auf seinem Weg liegt Konstantinopel, voller Huren und Operettenuniformen, heißes Pflaster, Drehscheibe krummer Geschäfte zwischen Europa und Asien. Die k.u.k. Sanitätsmission in Jerusalem verheißt dagegen eine Oase des Friedens, und die österreichischen Soldaten werden hier zu Kriegsgewinnlern, halten sinnlose Paraden ab oder huren herum. Dann aber sehen sie sich auch dort dem »Antlitz des Krieges« gegenüber, der»Ausgeburt des Wahnsinns«.…mehr

Produktbeschreibung
September 1916: Im k.u.k. Lazarett kuriert der Soldat Dan schwere Frontverletzungen aus - dann warten neue Heldentaten. Sein Marschbefehl lautet: Jerusalem. Auf seinem Weg liegt Konstantinopel, voller Huren und Operettenuniformen, heißes Pflaster, Drehscheibe krummer Geschäfte zwischen Europa und Asien. Die k.u.k. Sanitätsmission in Jerusalem verheißt dagegen eine Oase des Friedens, und die österreichischen Soldaten werden hier zu Kriegsgewinnlern, halten sinnlose Paraden ab oder huren herum. Dann aber sehen sie sich auch dort dem »Antlitz des Krieges« gegenüber, der»Ausgeburt des Wahnsinns«. Ohnmächtig erleben sie die »Verbrechen des türkischen Krieges«: »geschlachtete Armenier«, brutale Gewalt gegen Araber und Juden, Folter, die in den Straßen Jerusalems verhungernden Zivilisten. Die ferne Heimat aber ist um keinen Deut besser: »Europa ist der Wahnsinn, Europa ist der Mord«.Um 1940 entstanden, ist dieser Schlüsselroman eines Augenzeugen über den Ersten Weltkrieg im Nahen Osten eine fesselnde Parallellektüre zu den Büchern von T. E. »Lawrence von Arabien«.
Autorenporträt
Ben-Gavri l, Mosche Ya´akovMosche Ya´akov Ben-Gavri l (1891-1965), eigentlich Eugen Hoeflich, 1927 aus seiner Geburtsstadt Wien nach Palästina ausgewandert, wurde zu einem weltweit beachteten, deutsch schreibenden Autor aus Israel. Die Stationierung als k.u.k. Unteroffizier in Jerusalem 1917 hatte sein Leben schlagartig verändert. Seine Abscheu über die europäischen Verhältnisse - Militarismus, Antisemitismus, Kapitalismus - verband sich mit seinem Konzept eines "Panasiatismus", der "östliche" Weisheiten als einen Gegenentwurf in der Gegenwart fruchtbar machen sollte, und seiner Vision eines jüdisch-arabischen Brüderstaats. Im Arco Verlag erschien von ihm Feuer im Osten/Der rote Mond, Prosa und Gedichte von 1920. (ISBN 978-3-9808410-2-3)
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Peter Bollag kennt Mosche Ya'akov Ben-Gavriel als Vorgänger von Ephraim Kishon. Dass sein autobiografischer Roman und Kriegstagebuch nun neu erscheint, gibt Bollag einerseits Gelegenheit, sich zusammen mit dem Erzähler in die historische Lage in Jerusalem und Tel Aviv anno 1917 während der osmanischen Gewaltherrschaft zu versetzen, andererseits aber birgt diese Konstellation für den Rezensenten aktuelle Bezüge (Stichwort: Türkei als Verbündeter), über die er nachdenken kann. Der Humor des Autors mildert Bollag zufolge die Schwere solcher Gedanken.

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