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Ein junger Arbeiter hält um die Hand einer Frau an, die vom Alter her seine Großmutter sein könnte, und wird durch seine vermeintlich heroische Tat weltberühmt. Ling Xis Roman "Die dritte Hälfte" ist eine furios erzählte, bitterböse Komödie über das neue China - in dem eigentlich alles beim Alten geblieben ist.
Am 11. November 2001 tritt China der Welthandelsorganisation bei. Am diesem Tag berichtet der Radiosender "Voice of America" über die Öffnung des chinesischen Marktes für westliche Produkte, den Selbstmord von zwei Kühen auf einer texanischen Farm und die Hochzeit von Guo Leda, einem
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Produktbeschreibung
Ein junger Arbeiter hält um die Hand einer Frau an, die vom Alter her seine Großmutter sein könnte, und wird durch seine vermeintlich heroische Tat weltberühmt. Ling Xis Roman "Die dritte Hälfte" ist eine furios erzählte, bitterböse Komödie über das neue China - in dem eigentlich alles beim Alten geblieben ist.

Am 11. November 2001 tritt China der Welthandelsorganisation bei. Am diesem Tag berichtet der Radiosender "Voice of America" über die Öffnung des chinesischen Marktes für westliche Produkte, den Selbstmord von zwei Kühen auf einer texanischen Farm und die Hochzeit von Guo Leda, einem Fabrikarbeiter in W., der einwohnerreichsten Stadt des Planeten. Die Neuigkeit verbreitet sich wie ein Lauffeuer, scharenweise reisen Journalisten nach W., um Guo Leda zu interviewen. Nicht nur, dass dieser erstaunliche junge Mann nach Abschluss des Studiums seinen Kaderstatus gegen eine Stelle als Schweißer eingetauscht hat. Er hat sogar um die Hand von Han Saite angehalten, die weder lesen noch schreiben kann und schon 69 Jahre auf dem Buckel hat. Guo Leda wird zu einem Star, denn er symbolisiert den Triumph der wahren Liebe über die Konventionen. Sein Aufstieg ist kometenhaft, sein Fall jedoch tief ...
Autorenporträt
Ling Xi wurde 1972 in Chongqing geboren. Nach ihrem Schulabschluss studiert sie Literaturwissenschaften in Wuhan und Shanghai. Mithilfe eines Förderstipendiums verlässt sie 1998 China, um in Frankreich Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Danach Eintritt in einen französischen Wirtschaftskonzern, für den sie bis 2009 als Finanzanalystin arbeitet. Ling Xi lebt in Paris.

Claudia Steinitz, geb. 1961, lebt in Berlin und übersetzte aus dem Französischen und Italienischen u. a. Gabriele D'Annunzio, Henri-Frederic Blanc, Gerald Messadie und Jean-Christophe Rufin.
Rezensionen
"Dieser Roman schnappt zu und lässt einen dann nicht mehr los. Mit Ling Xi wird man in Zukunft rechnen müssen." -- LA QUINZAINE LITTERAIRE

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Dass Chinesen ihre Geschichte wahrscheinlich nur mit einem Lachen ertragen können, ist das eine. Doch das Übergeschnappte in der chinesischen Literatur, das ständige Abdriften ins Groteske ist Katharina Borchardt doch zu viel. Wenn die in Frankreich lebende Ling Xi in ihrem Debütroman nun die ungewöhnliche Liebesgeschchte eines jungen Arbeiters und einer viel älteren Frau im frühen 21. Jahrhundert erzählt, dabei auch ein politisches Panorama Chinas der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entfaltet und den Typ des chinesischen Dauerverlierers porträtiert, findet Borchardt das zunächst luzide und scharfsinnig. Bald jedoch merkt sie, worunter der Roman leidet. Ling Xi erzählt die Geschichte aus Sicht des Kollektivs, was laut Borchardt dazu führt, dass die Figuren psychologisch nicht wirklich deutlich werden. Das Kollektiv weiß eben doch nicht alles. Der burleske Witz des Buches erscheint der Rezensentin da wieder bloß als Flucht.

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