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Jörg klappert mit Michas Freundin Supermärkte an der Ostsee ab, um für ein kostenloses Anzeigenblatt zu werben. Obwohl die beiden sich bald fühlen wie ein altes Ehepaar, reden sie sich ein, nichts füreinander zu empfinden. Wenn abends das Kulturzentrum schließt, ziehen Wolfgang, Roman und Stefan noch gemeinsam los. Wolfgang denkt sich immer neue Mutproben aus, mit denen die drei sich die Zeit vertreiben. Eines Nachts gabeln sie die Obdachlose Ulla auf. Tanja macht die Zimmer in einem Hotel. Sie träumt von einer Karriere als Model, aus Illustrierten schneidet sie jeden Tag Photos aus, die sie…mehr

Produktbeschreibung
Jörg klappert mit Michas Freundin Supermärkte an der Ostsee ab, um für ein kostenloses Anzeigenblatt zu werben. Obwohl die beiden sich bald fühlen wie ein altes Ehepaar, reden sie sich ein, nichts füreinander zu empfinden. Wenn abends das Kulturzentrum schließt, ziehen Wolfgang, Roman und Stefan noch gemeinsam los. Wolfgang denkt sich immer neue Mutproben aus, mit denen die drei sich die Zeit vertreiben. Eines Nachts gabeln sie die Obdachlose Ulla auf. Tanja macht die Zimmer in einem Hotel. Sie träumt von einer Karriere als Model, aus Illustrierten schneidet sie jeden Tag Photos aus, die sie dann in ihr Album klebt. Doch ihren großen Auftritt hat sie erst, als sie in einem der Hotelzimmer eine Pistole findet. Mascha Kurtz schreibt über junge Leute, die sich nicht an den Rand drängen lassen wollen, aber ihren Weg noch nicht gefunden haben. Junge Leute, die sich tagtäglich behaupten müssen und dies oft nur auf Kosten anderer schaffen. So entstehen kritische Momentaufnahmen der heutigen Zeit, leise Geschichten, die gefangennehmen und lange nachhallen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Der Rezensent Sebastian Domsch kann sich nur zu einem kleinen bisschen Begeisterung durchringen. Denn der Erzählband von Mascha Kurtz gebe zwar ein "handwerklich sehr solides und gut lesbares Buch" ab, doch gehe es "kaum ein Risiko" ein, bemerkt der Rezensent ernüchtert. Ihre Figuren haben eine Art Leidenschaftslosigkeit an sich, findet der Rezensent: "Weder große Träumer noch zynische Realisten, leben sie fast widerspruchslos das Leben, das sich ihnen in den Weg gestellt hat." Als "abgemilderte unerhörte Begebenheiten des Inneren" bezeichnet der Rezensent die verschiedenen Geschichten, in denen Kurtz' Figuren sich in Situationen wiederfinden, "in denen sie etwas über sich selbst lernen, indem sie Entscheidungen treffen, Dinge tun oder auch unterlassen". Doch weckt dies beim Rezensenten weder Bewegung noch Sympathie. Dafür macht er die mangelnde Hingabe der Autorin verantwortlich. Gewiss könne man dies als Weigerung verstehen, moralische "Botschaften auszubuchstabieren". Doch verlange eine solch unparteiische Haltung einen weitaus schärferen Blick auf die Dinge, als Kurtz ihn nach Ansicht des Rezensenten zu werfen vermag. "Räuber und Gendarm" komme dadurch eher wie harmloses Schultheater daher, anstatt uns - wie E.M. Forster es formuliert habe - "auf eine überzeugende Art zu überraschen".

© Perlentaucher Medien GmbH