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Warum konstituiert der Ausnahmezustand die Grundstruktur einer jeden staatlichen Ordnung? Weshalb hat der Begriff 'Menschenrechte' ausgedient? Was hat die Ununterscheidbarkeit von Öffentlichem und Privatem zur Folge? Inwiefern ist das 'Lager' der biopolitische 'nomos' der Moderne? Was wäre der Ort und was der Raum einer künftigen 'polis'?Die hier versammelten Texte formulieren eine radikale Kritik von Politik im Zeitalter entleerter Kategorien. Im Rückbezug auf Hannah Arendt, Carl Schmitt und Michel Foucault skizziert Giorgio Agamben neue Perspektiven des Politischen im Kontext der heutigen…mehr

Produktbeschreibung
Warum konstituiert der Ausnahmezustand die Grundstruktur einer jeden staatlichen Ordnung? Weshalb hat der Begriff 'Menschenrechte' ausgedient? Was hat die Ununterscheidbarkeit von Öffentlichem und Privatem zur Folge? Inwiefern ist das 'Lager' der biopolitische 'nomos' der Moderne? Was wäre der Ort und was der Raum einer künftigen 'polis'?Die hier versammelten Texte formulieren eine radikale Kritik von Politik im Zeitalter entleerter Kategorien. Im Rückbezug auf Hannah Arendt, Carl Schmitt und Michel Foucault skizziert Giorgio Agamben neue Perspektiven des Politischen im Kontext der heutigen demokratisch-spektakulären Gesellschaften. Entwürfe über die 'Lebens-Form', die Sprache als Ort des Politischen par excellence und das Gestische als eine Sphäre der 'reinen Mittel ohne Zweck' markieren das Feld eines kommenden Denkens.
Autorenporträt
Giorgio Agamben lehrt Philosophie in Venedig, an der European Graduate School in Saas-Fee und am Collège International de Philosophie in Paris und ist einer der meistdiskutierten europäischen Philosophen unserer Zeit. In den letzten Jahren galt sein Hauptinteresse dem Grenzbereich von Recht, Philosophie und Politik, den er in einer (als dreibändiges Werk konzipierten) Genealogie der Biopolitik mit dem Titel »Homo sacer« analysiert.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.03.2002

Schöne Geste
Giorgio Agamben
grüßt sein Jahrhundert
Wer nach der Lektüre des jüngst auf Deutsch erschienenen „Homo sacer” Giorgio Agamben nur als politischen Philosophen kennt, hat jetzt Gelegenheit, den Ästheten und Aphoristiker Agamben kennenzulernen. „Mittel ohne Zweck” heißt eine Sammlung von kurzen Texten zur Politik, Sprache und Ästhetik, die der Philosoph aus Verona vor sechs Jahren veröffentlicht hat und die seit kurzem auch auf Deutsch vorliegt. Nach eigenem Bekunden des Autors handelt es sich dabei um Skizzen und Vorüberlegungen zu künftigen systematischen Werken, und tatsächlich sind etliche der Stücke in veränderter Form in den „Homo sacer” eingegangen.
Zwar verlängert sich die kurze Liste der für Agamben wichtigen Autoren (Foucault, Heidegger, Hannah Arendt, Carl Schmitt...) nur um den emphatisch gefeierten und beklagten Guy Debord. Doch schon der Untertitel „Noten zur Politik” lässt – gewollt oder ungewollt – eine gewisse Nähe zu Adorno anklingen. Die Lektüre der Texte, die wie die „Minima Moralia” in Lang- Aphorismen oder Fragmente zerfallen, verstärkt diesen Eindruck noch.
Von besonderer Schönheit sind neben den Aufzeichnungen über „Das Angesicht” die „Noten zur Geste”: Sie scheinen selbst wie eine Geste der Freundschaft, wie ein heimlicher Wink an Simmel, Benjamin und Flusser gerichtet zu sein – und doch vermitteln sie eigene Apercus und bringen einen neuen Ton in der Ästhetik zu Gehör. Ähnliches lässt sich von den sprachphilosophischen Fragmenten des Bändchens sagen. Ihnen ist es aufgegeben, die politische und messianische Utopie, der sich auch das tiefschwarze Werk Agambens nicht gänzlich versagt, zu transportieren.
ff
GIORGIO AGAMBEN: Mittel ohne Zweck. Noten zur Politik. diaphanes Verlag, Freiburg und Berlin 2001. 152 Seiten, 14,83 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Pure Verzweiflung überfiel den Rezensenten Jürgen Lau angesichts der Thesen, die der italienische Philosophieprofessor Agamben in diesem Werk unter anderem zu der "demokratietheoretischen Problematik des Begriffs Volk" und der damit zu begründenden Judenverfolgung in Nazideutschland anführt: Zwischen dem Volk als gesamtem politischen Körper und dem Volk, das aus vielen Individuen bestehe, herrsche ein "inwendiger Krieg, der jedes Volk entzweit", sagt der Autor laut Rezensent. Die Juden hätten die "Integration in den nationalen politischen Körper verweigert" und ihre Ausrottung sei der "Versuch, die Spaltung, die das Volk entzweit" zu schließen, schreibt Lau fassungslos zu dieser Rechtfertigung von NS-Propagandalügen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Das Buch gibt einen guten Überblick seines Schaffens und eignet sich als Einführung. Die Formel vom 'Mittel ohne Zweck' markiert eine theoretische wie politische Unmöglichkeit, eine Grenze des Denkens und Handelns. Agamben bringt sie als Maximalanspruch überall dort in Anschlag, wo es ihm gilt, das Herkömmliche zu durchbrechen.« Christian Schlüter, FR