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Entschließung der Jury: Elfriede Jelineks Hörspiel Jackie zeigt, was ein Autor, eine Schauspielerin (Marion Breckwoldt) und Regisseur (Karl Bruckmaier) erreichen können, wenn sie auf die Kraft des Wortes vertrauen. Mit den im technischen Sinne sparsamen Mitteln eines Monologs, doch unter Mobilisierung des gesamten Reichtums dichterischer Sprache ersteht vor uns, allein durch das zu hörende Wort, das Bild einer so genannten Person der Zeitgeschichte, das an Sarkasmus wie aber auch an menschlichem Verständnis nicht zu übertreffen ist. Die Jackie Kennedy des Stückes von Elfriede Jelinek ist Opfer…mehr

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Produktbeschreibung
Entschließung der Jury: Elfriede Jelineks Hörspiel Jackie zeigt, was ein Autor, eine Schauspielerin (Marion Breckwoldt) und Regisseur (Karl Bruckmaier) erreichen können, wenn sie auf die Kraft des Wortes vertrauen. Mit den im technischen Sinne sparsamen Mitteln eines Monologs, doch unter Mobilisierung des gesamten Reichtums dichterischer Sprache ersteht vor uns, allein durch das zu hörende Wort, das Bild einer so genannten Person der Zeitgeschichte, das an Sarkasmus wie aber auch an menschlichem Verständnis nicht zu übertreffen ist. Die Jackie Kennedy des Stückes von Elfriede Jelinek ist Opfer und zugleich Nutznießerin der Verhältnisse, in die sie hineingeboren ist, ihr Leben eine Tragödie wie auch ein einziger zynischer Auftritt um ein existenzielles Nichts herum. Die Dichterin leiht dieser Jackie ihre unbarmherzige Intelligenz für die Durchleuchtung ihres Lebens, und bei der müden Intonation dieses Selbstbespiegelungstextes lernen wir mehr als aus psychologischen oder soziolohen Untersuchungen etwas über die Inszenierung von Existenzen im dauernden Scheinwerferlicht der Medien. Eine Tote und Untote, ein Mediengespenst und ein Zombie spricht mit wegwerfender Kälte zu uns, doch so widerfährt Jacqueline Kennedy mehr Gerechtigkeit als durch sich einschmeichelndes Verständnis oder Gesellschaftskritik: Kritisiert werden hier nicht zuletzt die voyeuristischen Konsumenten dieses Schicksals.
Autorenporträt
Elfriede Jelinek wurde 1946 in Mürzzuschlag in der Steiermark geboren. Noch während ihrer Schulzeit begann sie, am Wiener Konservatorium. 1964 nahm sie das Studium der Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien auf, das sie aber nach einigen Semestern abbrach. In den folgenden Jahren entstanden Jelineks erste Gedichte. Ihr Werk umfasst Romane, Theaterstücke, Hörspiele, Übersetzungen (etwa von Thomas Pynchon) und Drehbücher (z.B. zu "Malina" nach dem Roman von Ingeborg Bachmann). Mit Büchern wie "Die Klavierspielerin" (1983) und "Lust" (1989) erregte Jelinek großes Aufsehen im Feuilleton und zunehmend auch in den Massenmedien, die die umstrittene Autorin vorzugsweise als tabubrechende Radikalfeministin in Szene setzen.
Bereits 1969 erhielt Elfriede Jelinek zwei österreichische Preise für ihre Lyrik und in den folgenden Jahren weitere zahlreiche Literaturpreise.
Rezensionen
""Hören ist Denken, und denken kann man sowieso alles. Am liebsten denkt man, was man nicht denken darf!, kommentierte Elfriede Jelinek ihr Hörspiel über Jackie Kennedy, das mit dem Hörspielpreis für Kriegsblinde ausgezeichnet wurde. Die Präsidentengattin wie Elfriede Jelinek sie sieht: Als Anziehpuppe für Jedermann, eine durch das dauernde Scheinwerferlicht der Medien zerstörte Existenz. Marion Breckwoldt schlüpft in die Gedankenwelt Jackies/Jelineks. Durch sie und den Regisseur Karl Bruckmaier entsteht in dieser Produktion des BR eine Stimmen- und Gedankenflut, die einen wie in einem Strudel mitreißt."
(hr2 Hörbuch-Bestseller)
"Elfriede Jelineks Hörspiel 'Jackie' zeigt, was ein Autor, eine Schauspielerin (Marion Breckwoldt) und Regisseur (Karl Bruckmaier) erreichen können, wenn sie auf die Kraft des Wortes vertrauen. Mit den im technischen Sinne sparsamen Mitteln eines Monologs, doch unter Mobilisierung des gesamten Reichtums dichterischer Sprache ersteht vor uns, allein durch das zu hörende Wort, das Bild einer so genannten Person der Zeitgeschichte, das an Sarkasmus wie aber auch an menschlichem Verständnis nicht zu übertreffen ist. Die Jackie Kennedy des Stückes von Elfriede Jelinek ist Opfer und zugleich Nutznießerin der Verhältnisse, in die sie hineingeboren ist, ihr Leben eine Tragödie wie auch ein einziger zynischer Auftritt um ein existenzielles Nichts herum. Die Dichterin leiht dieser Jackie ihre unbarmherzige Intelligenz für die Durchleuchtung ihres Lebens, und bei der müden Intonation dieses Selbstbespiegelungstextes lernen wir mehr als aus psychologischen oder soziologischen Untersuchungen etwas über die Inszenierung von Existenzen im dauernden Scheinwerferlicht der Medien. Eine Tote und Untote, ein Mediengespenst und ein Zombie spricht mit wegwerfender Kälte zu uns, doch so widerfährt Jacqueline Kennedy mehr Gerechtigkeit als durch sich einschmeichelndes Verständnis oder Gesellschaftskritik: Kritisiert werden hier nicht zuletzt die voyeuristischen Konsumenten dieses Schicksals." (Jury des Hörspielpreises der Kriegsblinden)