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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Mit einigem Bedauern stellt die Rezensentin Renee Zucker fest, dass Joan Didion in diesem Essayband nicht an jene Qualität heranreichen kann, die ihr "Weißes Album", eine bestechende "Mischung aus Rock 'n' Roll, Hollywood und Politik", besaß und immer noch besitzt. Zum einen, findet Zucker, leidet dieser Band darunter, dass alle Texte, mit einigen Ausnahmen, vor dem 11. September spielen und mitunter Affären behandeln (Monica Lewinsky), für die sich heute kaum noch jemand interessiere. Zum anderen wirkt der "neunmalkluge, pointierte" Ton, in dem Didion Haltungen und Marotten der politischen Klasse kommentiert, auf die Rezensentin "anachronistisch". Vielleicht, so Zucker, liegt es einfach daran, dass dieser Ton seit den Siebzigern so viele Nachahmer gefunden hat. Und so bereitet die Lektüre, trotz vieler herrlicher Details - etwa warum Nancy Reagan unbedingt ein neues Service für das Weiße Haus bestellen musste - nur "das halbe Vergnügen", schließt die Rezensentin und empfiehlt dem Leser dringend, das "Weiße Album" zu lesen.

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