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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als erstaunlich unpersönliche Erinnerungen eines Nervenarztes und Hirnforschers stellt Milos Vec in seiner Besprechung diesen Band dar - er führt diesen Umstand auch darauf zurück, dass er zunächst für den engen Kreis der Familie geschrieben wurde, die sich natürlich kein Bild von dem Menschen Peiffer machen musste. Vec gewinnt dem Band aber als Zeitdokument einen gewissen Reiz ab. Peiffer, der später als Experte die Gehirne von Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und anderen toten Terroristen untersuchte, schildert unter anderem ganz offen und wohl auch mit einem gewissen Rechtfertigungsdruck, wie wohl er sich in der Nazi-Zeit bei Pimpfen und Hitler-Jugend fühlte. Auch als kulturgeschichtliches Dokument einer Psychiatrie, die sich von der chemischen und Elektroschocktherapie zu einer mehr sozialwissenschaftlichen Auffassung entwickelte, ist das Buch für Vec von Interesse.

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