Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 23,91 €
Produktdetails
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Essen wir eigentlich noch Äpfel? Oder nur noch "Rudimente einer längst vergessenen Üppigkeit". Christiane Grefe weiß nach ihrer Lektüre von Stefanie Böges Buch, dass die traurige Diagnose leider wahr ist, aber auch, dass der gegenwärtige Zustand korrigierbar ist. Bei diesem Buch, erläutert sie, handelt es sich um eine "kultur- und wirtschaftshistorische Frucht-Biographie" - wie hat sich der Apfel verändert durch Verstädterung, frühmoderne Agrarreform, Industrialisierung, Globalisierung? Vorrangigster Befund: Seine Vielfalt ist für die meisten von "rund tausend Sorten" auf zehn als "markttauglich" eingestufte Sorten geschrumpft. Ebenfalls geschrumpft ist der Symbolgehalt der Frucht, bis auf einen kümmerlichen Rest: der Apfel steht für Gesundheit, doch das dazugehörige Wissen ist ebenfalls verloren gegangen. Die Autorin wird deshalb, merkt Grefe lobend an, keinesfalls sentimental, ihre Studie sei manchmal sogar zu "spröde seminaristisch", dafür aber überreich an interessanten Einzelheiten und Analysen - wie eine Streuobstwiese von früher und hoffentlich auch, die Apfelexpertin Böge ist da durchaus optimistisch, von morgen.

© Perlentaucher Medien GmbH