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Die Väter hatten ihre Söhne vor der Armee gewarnt, sie verwandele junge Männer in machtloses Federvieh. Glauben schenkten die jungen Heißsporne den Vätern jedoch nicht. Zu anziehend waren die metallenen Zeichen der Männlichkeit, von denen sie seit ihrer Kindheit träumten. Nun standen sie mit vor Schock gelähmten Muskeln und zitternden Händen in einer Linie auf dem Appellplatz und wurden mit bellenden Stimmen von ihren neuen Pflegeeltern begrüßt. Wie durch Berge von Watte hörten die Männer unter den Stahlhelmen ihre Worte. Während dieses ersten Appells wurde viel von Pflichterfüllung, Vaterland…mehr

Produktbeschreibung
Die Väter hatten ihre Söhne vor der Armee gewarnt, sie verwandele junge Männer in machtloses Federvieh. Glauben schenkten die jungen Heißsporne den Vätern jedoch nicht. Zu anziehend waren die metallenen Zeichen der Männlichkeit, von denen sie seit ihrer Kindheit träumten. Nun standen sie mit vor Schock gelähmten Muskeln und zitternden Händen in einer Linie auf dem Appellplatz und wurden mit bellenden Stimmen von ihren neuen Pflegeeltern begrüßt. Wie durch Berge von Watte hörten die Männer unter den Stahlhelmen ihre Worte. Während dieses ersten Appells wurde viel von Pflichterfüllung, Vaterland und Ehre gesprochen. Doch die Ohren der neuen Soldaten hörten nur eines: "Ihr werdet hier einzig und allein aus einem Grund durchgefüttert - damit ihr Eier legt." Harri Engelmann erzählt in zwölf Geschichten von dem unwirklichen Leben in der "Legebatterie". Er berichtet von Kampfhühnern, die in den Kochtopf kamen, von doofen Hähnen, die glaubten, sie wären allein richtig im Ko pf, von der Kaiserin unter dem Federvieh, der aufgrund ihrer Schläue als einzige die Flucht gelang, und letztlich vom Paradies aller Geflügelten - dem Japanischen Garten.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Völlig unzeitgemäß, aber ganz prima findet Christoph Dieckmann die Geschichten aus dem Alltag eines ehemaligen NVA-Soldaten, die Engelmann erzählt, der im wahren Leben, wie Dieckmann verrät, Autoverkäufer sein soll. Kein NVA-Enthüllungsroman, der mit politisch brisanten Dingen aufwartet, sondern unspektakuläre Begegnungen und Begebenheiten des Soldatenlebens, die sich auf den ersten Blick wie ein Soldatenschwank lesen, meint Dieckmann. Mit der Zeit sickere auch die stille Botschaft durch: die Armee als seelenlose Maschinerie, die den einzelnen degradiert und zur Ohnmacht zu verurteilen scheint. Der Ich-Erzähler, den man nach Dieckmann automatisch mit dem Autor gleichsetzt, stilisiere sich nicht zum Opfer, sondern plädiere dagegen für "Verantwortung als persönliche Kategorie". Ein vom pazifistischen Geist durchdrungenes Buch, das viele komische Seiten hat.

© Perlentaucher Medien GmbH