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Fernando Moleres bereiste für seine Reportage über Kinderarbeit sieben Jahre lang verschiedenste Länder und Kontinente. In bestechenden s/w-Fotografien und frei von jeglicher Sentimentalität zeichnet Moleres das Bild einer Welt, in der Kinder als Erntehelfer auf Oliven- oder Zuckerrohrplantagen arbeiten, als Fabrikarbeiter in Ziegeleien oder Glasfabriken, als Fischer, Weber, als Bettler oder Prostituierte. Der Fotograf und die Publikation wurde in Zusammenarbeit mit der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) der UNO in Genf realisiert.

Produktbeschreibung
Fernando Moleres bereiste für seine Reportage über Kinderarbeit sieben Jahre lang verschiedenste Länder und Kontinente. In bestechenden s/w-Fotografien und frei von jeglicher Sentimentalität zeichnet Moleres das Bild einer Welt, in der Kinder als Erntehelfer auf Oliven- oder Zuckerrohrplantagen arbeiten, als Fabrikarbeiter in Ziegeleien oder Glasfabriken, als Fischer, Weber, als Bettler oder Prostituierte. Der Fotograf und die Publikation wurde in Zusammenarbeit mit der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) der UNO in Genf realisiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Milan Chlumsky zeigt sich in seiner Besprechung des Fotobandes, der Kinder bei der Arbeit zeigt, erschüttert. Der Fotograf wolle durch seine Bilder "aufwühlen" und zeigen, dass es sich bei Kinderarbeit um ein weltweites Phänomen handele. Dabei kommt er mit seinen Bildern den Kindern "nah", indem er sich auf deren Augenhöhe begibt, lobt der Rezensent. Besonders Bilder von Kindern, die in Gerbereien oder Ziegelfabriken arbeiteten, haben ihn sehr berührt. Ganz deutlich werde, dass den zur Arbeit gezwungenen Kindern nicht nur die Kindheit, sondern auch die Zukunft genommen wird, da ihnen Schulbildung verweigert und ihre Gesundheit zerstört wird.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2000

In Not
Fernando Moleres fotografiert Kinder bei der Arbeit

Weltweit arbeiten über 250 Millionen Jungen und Mädchen, manchmal bis zu 14 Stunden täglich. Die Not der Familien (nicht nur in den Entwicklungsländern), Schulden oder das Fehlen der Familie zwingen die Kinder zum Überlebenskampf, der nicht selten in Prostitution oder Drogen endet. Daran hat die International Labor Organisation (ILO) nicht viel geändert, die 1998 ein Programm zur Abschaffung der Kinderarbeit ins Leben rief, das von vielen Ländern der Dritten Welt ratifiziert wurde. ILO weist in Veranstaltungen, zuletzt im Juni auf dem Geneva Forum 2000, sowie im Internet (www.ilo.org) auf die Probleme der Kinderarbeit hin. Deutschland ist das erste (und einzige) Land, das sich entschloß, diesem Programm weltweit Gehör zu verschaffen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beteiligt sich mit 100 Millionen Mark an diesem Projekt.

Fernando Moleres will unabhängig von Parteien und Institutionen durch Bilder aufwühlen. Moleres macht zu seinen Bildern keine anderen Angaben als das Datum (manchmal den Namen des Kindes). Die Kinderarbeit, bedeutet das, ist ein weltweites Phänomen. Ob die Kinder mit Spaten nach dem grünen Gold in Smaragdgebieten graben, mit bloßen Händen Steine sammeln, Ziegel auf dem Kopf transportieren oder sich mit einer Hacke durch die engen Stollen der Goldminen zwängen - ihnen wird damit nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft geraubt. Sie gehen nicht in die Schule, sie ziehen sich gesundheitliche Schäden zu, vor allem wenn sie Ölkanister mit Säure reinigen, Kleider mit Chemikalien bleichen oder Leder mit einer Mischung aus Leim und Säure behandeln. Von Lungenkrebs, Hautkrankheiten und gefährlichen Schäden an der Wirbelsäule berichten die Ärzte.

Moleres kommt den Kindern nah. Er bückt sich, um in ihre Augen zu schauen. Er macht mit einem Weitwinkelobjektiv Aufnahmen und achtet darauf, daß die "Arbeitsbedingungen" der Kinder aufs Bild kommen. Andere Fotos, aus größerer Ferne aufgenommen, wie das Bild eines Mädchens, das Industriekanister, die bis zur Decke in einer stillgelegten Fabrik gestapelt sind, mit Säure reinigt, zeugen von einer unerträglichen Einsamkeit. Würde man nur manche Hände - vor allem jener Kinder, die in Gerbereien oder Ziegelfabriken arbeiten - sehen, würde man auf ein Alter über Fünfzig schließen. (Fernando Moleres: "Gestohlene Kindheit". Edition Braus in Wachter Verlag, Heidelberg 2000. 122 S., 54 Duotone Abbildungen, geb., 68,- DM.)

MILAN CHLUMSKY

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