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"Der Zweck heiligt die Mittel" - so lautet die ebenso bekannte wie umstrittene Maxime machiavellistischer Politik. Sie fordert eine Moralität heraus, die sich an vorgeblich "absoluten" Normen orientiert und um keiner wie auch immer gearteter Ziele willen bereit ist, sich die Hände schmutzig zu machen. Zynische Politik und realitätsferne Moral stehen so in end- und fruchtlosen Debatten unversöhnlich einander gegenüber. Als die sozialistische Bewegung sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts anschickte, ihren moralischen Erlösungsanspruch in gesellschaftliche Praxis umzusetzen, wurde das…mehr

Produktbeschreibung
"Der Zweck heiligt die Mittel" - so lautet die ebenso bekannte wie umstrittene Maxime machiavellistischer Politik. Sie fordert eine Moralität heraus, die sich an vorgeblich "absoluten" Normen orientiert und um keiner wie auch immer gearteter Ziele willen bereit ist, sich die Hände schmutzig zu machen. Zynische Politik und realitätsferne Moral stehen so in end- und fruchtlosen Debatten unversöhnlich einander gegenüber.
Als die sozialistische Bewegung sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts anschickte, ihren moralischen Erlösungsanspruch in gesellschaftliche Praxis umzusetzen, wurde das philosophische Zweck-Mittel-Problem politisch besonders drängend. Denn wo Politik radikal auf das Gute zielt und eine unverkürzte Moral sich mit individueller Praxis nicht begnügt, verschwinden die absoluten Gegensätze wie auch die einfachen Antworten. Den in seiner politischen wie theoretischen Wirkung kaum zu überschätzenden Höhepunkt der Auseinandersetzung markiert eine Debatte zwischen Karl Kauts ky, Leo Trotzki und John Dewey. In den Haupttexten dieser Debatte, die in einem Essay des Herausgebers problemgeschichtlich eingeordnet wird, prallen die Positionen in aller Härte aufeinander.
Wie auch immer in künftigen politisch-philosophischen Diskussionen das Verhältnis von Politik und Moral bestimmt werden mag, keine der vertretenen Positionen wird umhinkönnen, sich mit den hier entfalteten Argumenten auseinanderzusetzen.
Autorenporträt
John Dewey (1859 - 1952), amerikanischer Philosoph, Reformpädagoge und Psychologe, gilt als einer der einflussreichsten Vertreter des amerikanischen Pragmatismus. Er lehrte von 1904 - 1930 Philosophie an der Columbia Universität in New York. 1928 bereiste er die Sowjetunion und leitete 1938 die Untersuchungskommission zur Klärung der in den Moskauer Prozessen gegenüber Trotzki erhobenen Vorwürfe.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Für die FR bespricht der Rudolf Walther den Sammelband "Ihre Moral und unsere", in dem Karl Kautsky, Leo Trotzki und John Dewey noch einmal über die Rechtmäßigkeit einer gewalttätigen Revolution debattieren. Leider sagt er nichts über Sinn und Form dieser Wiederauflage. Das Heute kommt in der Besprechung nicht vor. Vielmehr fasst Walther die jeweilige Position der drei Kontrahenten zusammen und bewertet sie. So urteilt er: "Kautskys Prinzip des bedingungslosen Schutzes für das Leben läuft in der Konsequenz auf Handlungsunfähigkeit und ohnmächtiges Gewährenlassen. Bei Trotzki ist dagegen jede Gewaltanwendung im Namen des revolutionären Endziels - 'Befreiung der Menschheit' - von vornherein gerechtfertigt." John Deweys Beitrag nennt Walter dagegen "intellektuell bestechend".

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