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Ein Kind berichtet von seiner Auswanderung von Mexiko in die USA. Am Anfang steht die Beschreibung der ärmlichen Lebensverhältnisse in einem kleinen Dorf. Nach und nach beginnen die Männer, das Dorf zu verlassen, um im Norden Arbeit zu suchen. Irgendwann bricht der Kontakt ab, und auch die Frauen sehen sich gezwungen, mit ihren Kindern die Heimat zu verlassen. Als blinde Passagiere auf Güterzügen haben sie viele Gefahren zu bestehen, bis auch sie in den USA ankommen. Der Text ist sparsam und gibt Orientierung durch die phantastische Bildgeschichte des Künstlers Javier Martinez Pedro.

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Produktbeschreibung
Ein Kind berichtet von seiner Auswanderung von Mexiko in die USA. Am Anfang steht die Beschreibung der ärmlichen Lebensverhältnisse in einem kleinen Dorf. Nach und nach beginnen die Männer, das Dorf zu verlassen, um im Norden Arbeit zu suchen. Irgendwann bricht der Kontakt ab, und auch die Frauen sehen sich gezwungen, mit ihren Kindern die Heimat zu verlassen. Als blinde Passagiere auf Güterzügen haben sie viele Gefahren zu bestehen, bis auch sie in den USA ankommen.
Der Text ist sparsam und gibt Orientierung durch die phantastische Bildgeschichte des Künstlers Javier Martinez Pedro.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.10.2015

Die Reise der 50 000 Kinder
Ein ungewöhnliches Bilderbuch erzählt von der Flucht in die USA
Ein einziges Bild ist hier das ganze Buch: Man kann Migrar auseinanderfalten und aufhängen – aber weil es gefaltet ist wie ein Leporello auch Stück für Stück erkunden. Was erzählt wird, ist so ungewöhnlich wie das Format dieses Bildbuches: „Früher haben wir zwischen den Hühnern und Schweinen gespielt“, beginnt die Geschichte, die von einer Flucht handelt. Erzähler ist ein Kind. Und wenn es von seinem Dorf in den Bergen Mexikos berichtet, dann sieht man viele Schweine und Hühner, auch Kinder, kleine Häuser und Berge. Das Kind berichtet, wie erst der Vater, dann der Rest der Familie aufbricht in Richtung USA. Die Ereignisse der Reise fließen als ruhiger Erzählstrom ineinander, während das Bild alle Etappen auf einem Bogen vereint. Im Deutschen hat man den Begriff „Wimmelbild“ für diesen übervollen und naiven Stil geprägt. Hier wird er übertroffen – als hätte man dem Gewimmel zugerufen, dass es noch einmal zusammenrücken soll, damit auch die Grenzzäune, Flüchtlinge, Polizeiautos und Eisenbahnen mit auf das Bild passen, das erst vor den Palmen und Highways von Los Angeles zu seinem Ende findet.
  Seine klar gezeichnete, narrative Vielfalt hat viel mit den südamerikanischen Murales, den Wandmalereien, mit Graffiti und Historienbildern zu tun. Der Illustrator Javier Martinez Pedro, einst selbst Flüchtling, nimmt die zeichnerische Tradition seines Heimatdorfes Xalitla im Bundesstaat Guerrero auf, wo man solche Geschichten auf Baumrindenpapier ausmalt. Sein Stil, wie auch die ruhige Sprache von José Manuel Mateo, verzichtet auf Dramatik. Es bleibt die Perspektive des Kindes, das sich von seinem Leben noch nicht distanzieren kann – weswegen es auch von seinem ungeheuerlichen Schicksal ohne Bitterkeit berichtet. Die Rückseite des Bildes erzählt die Geschichte in Spanisch und erinnert daran, dass hier von einer Reise erzählt wird, die jedes Jahr etwa 50 000 Kinder antreten. (ab 8 Jahre).
CATRIN LORCH
José Manuel Mateo: Migrar. Mit Illustrationen von Javier Martinez Pedro. Aus dem Spanischen von Ilse Layer. Edition Orient 2015. 22 S., 28,90 Euro.
Illustration aus José Manuel Mateo und Javier Martinez Pedro: Migrar
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ungewöhnlich findet Catrin Lorch das Bilderbuch über die Flucht von Mexikanern in die USA - sowohl was das Format als auch was das Erzählte betrifft. Ein einziges zusammenhängendes Bild sei "Migrar", und dabei übertreffe es noch die bekannten Wimmelbilder in Sachen Detailreichtum. Die ruhige Sprache José Manuel Mateos verzichte auf Dramatik, lobt die Rezensentin, der kindliche Ich-Erzähler berichte ganz ohne Verbitterung von seinem Schicksal. Illustrator Javier Martinez Pedro, selbst ein ehemaliger Flüchtling, entlehnt seinen Stil und seine "klar gezeichnete, narrative Vielfalt" den südamerikanischen Wandmalereien Murales, wie Lorch erkennt.

© Perlentaucher Medien GmbH