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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Was schon einmal funktioniert hat, könnte noch einmal klappen - nach diesem Motto haben laut Stefana Sabin Eymar Fertig und Jürgen Gutsch "154 + 1 Versionen" des Shakespeare-Sonetts 18 zusammengetragen. "Shall I compare thee to a summer's day" beginnt dieses Sonett, eines der berühmtesten Liebesgedichte Shakespeares, an dem sich zahlreiche Dichter abgearbeitet haben. Sabin führt unter anderem den jiddischen Dichter Berl Lapin, Stefan George, Karl Kraus, Max Geilinger, Paul Celan und viele andere an, deren Übersetzungen teilweise nur kleine syntaktische oder lexikalische Unterschiede aufweisen. Ein Beleg dafür, schreibt Sabin, "wie prekär die dichterische Plausibilität einer Übersetzung ist". Die beiden Herausgeber haben aber nicht nur bereits vorhandene Übersetzungen und sogar diverse mundartliche Versionen zusammengetragen, weist Sabin hin, sondern auch Neuübersetzungen für diesen Band in Auftrag gegeben. Robert Gernhardts und Wolf Biermanns Versionen läsen sich sehr viel salopper als die der älteren Kollegen, stellt Sabin fest; insbesondere Gernhardt koste dabei die Nähe von Poesie und Alltagssprache aus. Ob diese Versionen dann der Zeit standhalten wie das Original selbst, bleibt für Sabin allerdings fraglich.

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