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Paul Sachers Existenz ist von seiner ältesten Tochter als 'fünfzig Leben voller Geheimnisse' beschrieben worden. Dirigent, Musiker, Mäzen, Geschäftsmann, Innovator - all das ist Sacher gewesen. Wie würde er sich selbst beschreiben? 'Bezeichnen Sie mich nicht als Geschäftsmann. Ich war nie Geschäftsmann. Ich konnte zwar gute Geschäfte machen. Doch der Mittelpunkt meines Lebens ist Musik. Das ist mein Leben: Ich bin ein Dirigent.' Paul Sacher - Auftraggeber und Freund von Komponisten wie Béla Bartók, Paul Hindemith, Arthur Honegger, Richard Strauss und Igor Strawinsky. Ein Mann, ein Pionier, der…mehr

Produktbeschreibung
Paul Sachers Existenz ist von seiner ältesten Tochter als 'fünfzig Leben voller Geheimnisse' beschrieben worden. Dirigent, Musiker, Mäzen, Geschäftsmann, Innovator - all das ist Sacher gewesen. Wie würde er sich selbst beschreiben? 'Bezeichnen Sie mich nicht als Geschäftsmann. Ich war nie Geschäftsmann. Ich konnte zwar gute Geschäfte machen. Doch der Mittelpunkt meines Lebens ist Musik. Das ist mein Leben: Ich bin ein Dirigent.' Paul Sacher - Auftraggeber und Freund von Komponisten wie Béla Bartók, Paul Hindemith, Arthur Honegger, Richard Strauss und Igor Strawinsky. Ein Mann, ein Pionier, der seine Visionen zielstrebig verfolgte und dank seines eisernen Willens auch umsetzte, und dessen persönliche Geschichte, musikalische Leidenschaft und wirtschaftliche Entscheidungen das Leben unzähliger Menschen prägten.Fünfzehn Jahre arbeitete Lesley Stephenson mit Paul Sacher zusammen, der sie zum Schreiben seiner Biografie ermunterte. In vielen Gesprächen gab ihr Sacher Einblick in seinen
Werdegang, seine Überlegungen und in seine Träume, und er verschaffte ihr Einsicht in Hunderte von Fakten und Akten, die selbst Freunden nicht bekannt waren.
Autorenporträt
Lesley Stephenson, geboren in Neuseeland und aufgewachsen in Australien, schloß an der University of Sydney mit einem Bachelor of Arts ab. Sie ist diplomierte Gesangslehrerin des Konservatoriums Zürich, machte in den achtziger Jahren Karriere als Opern- und Oratoriensängerin und arbeitete mit bekannten Dirigenten und Theaterregisseuren wie Pierre Boulez, Paul Daniel, François Rochaix und David Freeman. Sie lebt seit 1974 in der Schweiz.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.08.2001

Bildnis eines Sammlers und Jägers
Eine Biografie des Musikers und Mäzens Paul Sacher zeigt einen Mann, der wusste, wie man gute Geschäfte für die Musik macht
Welch ein Mann! Ein Hauch von unverhohlener Bewunderung durchzieht diese Lebensbeschreibung des Schweizer Dirigenten, Geschäftsmanns und Mäzens Paul Sacher: Er war einer, der viel wollte und viel wagte, der sich große Verdienste erwarb und internationales Renommee: Ein Sammler und Jäger war er vor allem auf dem Gebiet der modernen Musik.
Als langjährige Mitarbeiterin und Vertraute Sachers erhielt die Autorin, Lesley Stephenson, Zugang zu allen wichtigen Quellen. Detailliert führt sie den Leser ein in die frühen Lebensumstände Sachers, in seine Familiengeschichte, seine Herkunft. Zeitlebens blieb Sacher seiner Geburtsstadt Basel eng verbunden. Doch er wollte heraus aus den beschränkten und finanziell engen Verhältnissen seiner kleinbürgerlichen Herkunft, und diesen Entschluss setzte er hartnäckig und energisch um. Hartnäckigkeit sollte auch ein charakteristischer Zug seines späteren Lebens sein. Ein breit angelegtes Musikstudium absolvierte er in seiner Heimatstadt, Dirigent wollte er werden – er brachte sich das Dirigieren als Autodidakt bei, ehe er später an Kursen des berühmten Dirigenten Felix Weingartner teilnahm.
Seinen ausgeprägten Sinn fürs Geschäftliche mag Paul Sacher von der zielstrebigen, arbeitsamen Mutter ererbt haben. Diesen Geschäftssinn und seine Begeisterung für die Musik nutzte er, vor allem, nachdem er durch seine Heirat mit der Witwe des Pharma-Industriellen Emanuel Hoffmann zum reichen Mann geworden war: Er setzte seine Mittel ein, indem er seine internationalen Verbindungen mit berühmten Musikern ausbaute und sie förderte.
Ausführlich geht Lesley Stephenson auch auf die Privatperson und die privaten Beziehungen Sachers ein, der vorsichtig und verschwiegen seiner Vorliebe für schöne Frauen nachging. Manche Egozentrik und Rücksichtslosigkeit des Liebhabers sucht die Biographin dabei herunterzuspielen, kommt aber doch nicht umhin, die verletzten Reaktionen der verlassenen Geliebten oder der Ehefrau zu erwähnen. So ergibt sich ein schwankendes Gleichgewicht – und manchmal steht der Titan etwas schäbig da. Zu kurz kommt bei dieser ambivalenten Haltung Stephensons die spezifische Schilderung von Sachers musikalischem Talent. Entsprechend schwanken auch die Reaktionen des Leser zwischen der Anteilnahme an einem reichen musikalischen Lebenswerk und voyeuristischer Spannung, wie sie die Schilderung des unruhigen, besitzergreifenden Privatlebens hervorruft.
Sachers geschäftsfördernde und effektive Verbindungen zur Firma Hoffmann-La Roche und seine langjährige Tätigkeit im dortigen Verwaltungsrat zeigen, wie der Musiker seinen Geschäftssinn in der Praxis erfolgreich umsetzte. Freilich wollte Sacher sich nicht in erster Linie als Geschäftsmann sehen – er wollte lediglich, wie er sagte, gute Geschäfte machen.
Dass der Mittelpunkt seines Lebens Musik sei, darauf beharrte er. Doch ist sein unermüdliches Mäzenatentum im Bezug auf die moderne Musik, sind seine engen Kontakte zu großen zeitgenössischen Komponisten, sind seine Stiftungen durchaus ein Beweis dafür, dass er wusste, wie man gute Geschäfte auch für die Musik macht.
BIRGIT WEIDINGER
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LESLEY STEPHENSON: Symphonie der Träume. Das Leben von Paul Sacher. R &RVerlag, Barnstorf 2001. 325Seiten, 46Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In einer sehr inhaltsreichen Rezension befasst sich Peter Hagmann mit einer Biografie über den Dirigenten, Industriellen und Kulturschaffenden Paul Sacher, die von seiner langjährigen Übersetzerin verfasst wurde. Dass sich Sacher und Stephenson gut kannten ist für den Rezensenten dabei eine zweischneidige Angelegenheit. Einerseits habe die Autorin zwar sehr von Gesprächen und dem Zugang zu Sachers Privatarchiv profitiert. Andererseits jedoch neigt Stephenson nach Hagmanns Auffassung bisweilen zu sehr dazu, diese Freundschaft - quasi als Kompetenznachweis - zu betonen. Kritik bei Stephenson erscheint ihm daher auch bisweilen wie ein betonter Versuch, Distanz zu schaffen. Dabei nehme sie jedoch manchmal Urteilsbildungen vorweg, die Hagmann lieber dem Leser selbst überlassen hätte. Doch insgesamt findet er das Buch durchaus spannend zu lesen, zumal man auch Dinge über Sacher erfahren könne, die bisher kaum zur Sprache gekommen sind, etwa was sein durchaus bewegtes Privatleben betrifft. Dass Stephenson dabei mit großer Diskretion vorgeht, gehört für Hagmann zu den vielen Stärken des Buchs. Lediglich das "künstlerische Wirken Sachers" kommt in dem Band seiner Ansicht nach zu kurz. Auch ein Namensregister wäre hilfreich gewesen, findet Hagmann.

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