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Ausgehend von Ansätzen deutscher Philosophen entstand im 19. Jahrhundert die Idee der Kultur und gewann bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung. In den unterschiedlichsten Gesellschaften christlicher Tradition hat die Idee der Kultur die Rolle einer Idée-force inne, mit Hilfe derer praktische und spirituelle Wirklichkeiten wie Mensch, Freiheit oder Nation definiert werden. Das Ideal des Kulturstaates hat heute mehr Prestige als das des Rechtsstaates oder des Wohlfahrtsstaates. In den entsprechenden Verfassungen sind als wesentliche Staatsaufgaben die Förderung der…mehr

Produktbeschreibung
Ausgehend von Ansätzen deutscher Philosophen entstand im 19. Jahrhundert die Idee der Kultur und gewann bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung. In den unterschiedlichsten Gesellschaften christlicher Tradition hat die Idee der Kultur die Rolle einer Idée-force inne, mit Hilfe derer praktische und spirituelle Wirklichkeiten wie Mensch, Freiheit oder Nation definiert werden. Das Ideal des Kulturstaates hat heute mehr Prestige als das des Rechtsstaates oder des Wohlfahrtsstaates. In den entsprechenden Verfassungen sind als wesentliche Staatsaufgaben die Förderung der Nationalkultur und die Verpflichtung, allen Bürgern den Zugang zur Kultur zu ermöglichen, verankert.
Doch was beinhaltet eigentlich der Begriff Kultur? Bei einer genaueren Untersuchung stellt sich die aktuelle Idee der Kultur als höchst verworren heraus, als ein obskurantistischer Mythos. Die vorliegende Studie setzt sich nicht nur zum Ziel, den Mythos-Charakter dieser Idee aufzudecken, sondern beabsichtigt gleichzeitig eine präzise Analyse ihrer Entstehung, Struktur und Funktion durchzuführen, um die Idee der Kultur endlich kritisch "aufzuklären".
Autorenporträt
Der Autor: Gustavo Bueno (1924) studierte an den Universitäten von Zaragoza und Madrid, lehrte ab 1949 in Salamanca und wurde 1960 an die Universität von Oviedo als Philosophieprofessor berufen. 1998 wurde in Oviedo die philosophische Akademie Fundación Gustavo Bueno gegründet (www.fgbueno.es). In Spanien ist Bueno als Gründer und Redakteur der Philosophiezeitschrift El Basilisco, als Teilnehmer an Debatten und vor allem als Urheber einer der stichhaltigsten, kohärentesten und tiefsten philosophischen Systeme der Gegenwart (Ontologie, Wissenschaftstheorie, Anthropologie, Religionstheorie, Geschichte der Philosophie, Bioethik usw.) bekannt, dem philosophischen Materialismus. Eine Gruppe von Mitarbeitern und Schülern Buenos (die «Schule von Oviedo») arbeitet mit diesem System in verschiedenen Bereichen der Philosophie und Wissenschaften.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Gustav Bueno Martinez ist der Begründer des, wie die Rezensentin Gabriella Vitiello meint, "sehr stichhaltigen und kohärenten philosophischen Systems" des "philosophischen Materialismus". In Spanien ist er ein viel gefragter Mann, mit dieser Übersetzung ist er nun auch für das breitere Publikum im deutschsprachigen Raum zu entdecken. Die Materialität, auf die diese Schule (denn darum handelt es sich inzwischen, wie Vitiello schreibt) Ideen wie Welt, Gott, Seele zurückführen will, ist eine dreifache: nämlich eine physische, eine psychische und eine gesellschaftliche. Kultur wird, in diesem Band, als historische Formation eines "sozialen Abgrenzungsmechanismus" verstanden, als Fortsetzung des Religiösen mit anderen Mitteln; erhalten bleibt das unerhörte Prestige, das die Zuordnung zur Kultur verleiht. Das Buch enthält ein Glossar zur Einführung in die Welt dieser "Schule von Oviedo"; die Rezensentin hält sich mit der Auseinandersetzung mit Buenos Thesen stark zurück, lobt die Ideen des Philosophen jedoch als "komplex".

© Perlentaucher Medien GmbH