Korea, eines der vitalsten und wirtschaftlich produktivsten asiatischen Länder, rückt als Handelspartner und Kulturraum immer mehr in den Blick der Europäer.
Was wir über das Land wissen, beschränkt sich häufig auf die Hauptstadt Seoul, sechstgrößte Metropole der Welt, sowie die politische Teilung in Nord und Süd.
Doch die Halbinsel zwischen dem Gelben und dem Japanischen Meer hat nicht nur aufgrund seiner geo-politischen Lage in unmittelbarer Nähe zu China, Japan und Russland eine besondere Bedeutung. Korea besitzt eine der ältesten Kulturen Ostasiens, und seine Landschaft ist von atemberaubender Schönheit.
Marc Verin und Juliette Morillot haben viele Jahre im "Reich der Morgenstille" gelebt. Vor dem Hintergrund der wechselvollen Geschichte machen sie uns vertraut mit den geografischen, kulturellen und religiösen Besonderheiten des Landes. Die informativen Texte und über zweihundert Fotografien zeichnen ein lebendiges Porträt des heutigen Korea in all seinen Facetten.
Was wir über das Land wissen, beschränkt sich häufig auf die Hauptstadt Seoul, sechstgrößte Metropole der Welt, sowie die politische Teilung in Nord und Süd.
Doch die Halbinsel zwischen dem Gelben und dem Japanischen Meer hat nicht nur aufgrund seiner geo-politischen Lage in unmittelbarer Nähe zu China, Japan und Russland eine besondere Bedeutung. Korea besitzt eine der ältesten Kulturen Ostasiens, und seine Landschaft ist von atemberaubender Schönheit.
Marc Verin und Juliette Morillot haben viele Jahre im "Reich der Morgenstille" gelebt. Vor dem Hintergrund der wechselvollen Geschichte machen sie uns vertraut mit den geografischen, kulturellen und religiösen Besonderheiten des Landes. Die informativen Texte und über zweihundert Fotografien zeichnen ein lebendiges Porträt des heutigen Korea in all seinen Facetten.
Südkorea ist ein modernes, schnelles, fortschrittsfanatisches Land, eine der größten und dynamischsten Volkswirtschaften der Welt, die vor lauter Voranstürmen manchmal fast das Atmen vergißt. Auf den ersten Blick scheint es eine Nation ohne Fundament zu sein, nur auf dem Ehrgeiz seiner Menschen ruhend, mit aller Kraft vor seiner Vergangenheit als bitterarmer Agrarstaat fliehend. Das ursprüngliche Korea, die fünftausend Jahre alte Kulturnation, die fast fünftausend Jahre lang der Prügelknabe Chinas und Japans war, deswegen unendlich viel Zerstörung erlebte und darüber ein trotziges Selbstbewußtsein entwickelte, das Korea der Ahnen wird immer blasser. Es löst sich auf, es rieselt den Koreanern wie Sand durch die Hände - und dieser Bildband fängt es auf. Seine Fotografien sind melancholische Reminiszenzen an eine verschwindende Vergangenheit, zärtliche Blicke zurück in eine Welt ohne Wiederkehr. Sie klammern sich an farbenfrohe Trachten, die immer seltener getragen werden, an glitzernde Reisterrassen, die vielleicht bald einem Fabrikbau weichen müssen, an Tempel im Nebel, deren weise Mönche nur noch von den Alten um Rat gefragt werden. Das moderne Korea blendet der Band fast völlig aus. Aber die Texte berichten bisweilen davon, und man staunt, wie auch der Koreaner selbst bisweilen ganz und gar in die Vergangenheit eintaucht, etwa beim Hochzeitsritual, von dem man freilich glauben muß, es finde einzig für die Videokamera statt. Wie es ebendort geschieht, so schiebt der Band alles Neue zur Seite, um sich seufzend der zerbrechlichen Schönheit dieses so fremden und manchmal befremdenden Landes widmen zu können. Als Betrachter seufzt man gerne mit.
str.
"Korea - Reich der Morgenstille" von Marc Vérin und Juliette Morillot. Knesebeck Verlag, München 2004. 240 Seiten, zahlreiche Farbfotografien, eine Karte. Gebunden, 39,90 Euro. ISBN 3-89660-245-4
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Unzufrieden ist Rezensent Jakob Strobel Y Serra mit diesem Korea-Buch, denn das moderne Korea fand er darin fast völlig ausgeblendet. Umso seufzender hat es sich dann aus seiner Sicht mit der verschwindenden Vergangenheit des Landes befasst. Der Rezensent hat von Zeit zu Zeit gerne mitgeseufzt. Insgesamt hätte er auf den Fotografien statt zärtlicher, melancholischer Blicke zurück auf die zerbrechliche Schönheit ganz gerne aber auch etwas vom heutigen Korea gesehen, von dem immerhin in den Texten gelegentlich etwas aufzublitzen scheint.
© Perlentaucher Medien GmbH
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