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In Shakespeares "Hamlet" beschreibt der Dänenprinz sein Verhältnis zu König Claudius, dem Mörder seines Vaters, mit den Worten: "Mehr als befreundet, weniger als Freund". Es ist diese Hamlet-Formel, die besser als jede andere das Verhältnis der beiden großen Schriftsteller Heinrich Mann und Thomas Mann charakterisiert. "Mehr als befreundet", nämlich brüderlich verwandt, "weniger als Freund", nämlich rivalisierende Kollegen und, in der Zeit des Ersten Weltkriegs, politische Gegner, tief verstrickt in Bruderzwist und Bruderfeindschaft. Es ging nicht nur um persönliche Dinge. Dieser Zwist war…mehr

Produktbeschreibung
In Shakespeares "Hamlet" beschreibt der Dänenprinz sein Verhältnis zu König Claudius, dem Mörder seines Vaters, mit den Worten: "Mehr als befreundet, weniger als Freund". Es ist diese Hamlet-Formel, die besser als jede andere das Verhältnis der beiden großen Schriftsteller Heinrich Mann und Thomas Mann charakterisiert. "Mehr als befreundet", nämlich brüderlich verwandt, "weniger als Freund", nämlich rivalisierende Kollegen und, in der Zeit des Ersten Weltkriegs, politische Gegner, tief verstrickt in Bruderzwist und Bruderfeindschaft. Es ging nicht nur um persönliche Dinge. Dieser Zwist war zugleich ein exemplarischer, überpersönlicher: über die Rolle des Schriftstellers in Politik und Gesellschaft, über literarishes "Engagement" auf der einen Seite, "reines" Künstlertum auf der anderen, über den "politischen"Schriftsteller hier, den sogenannten "unpolitischen"dort.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

"Rolf Michaelis freut sich über den "glücklichen Einfall" Hanjo Kestings, die Auseinandersetzungen der Brüder Heinrich und Thomas Mann in dieser Dokumentation auf zwei CDs zu Gehör zu bringen. Die Hauptschwierigkeit, erkennt der Rezensent an, war es, die Seite Heinrichs angemessen zu dokumentieren, da dessen Äußerungen aus den wichtigen Jahren 1910 bis 1920 auf der Flucht vor den Nazis und im Exil verloren gegangen sind. Um so mehr weiß es Michaelis zu schätzen, wie durch Briefe und Tagebücher von Verwandten und Freunden sowie Zitate aus Heinrichs Romanen und autobiografischen Texten doch eine Rekonstruktion seiner Rolle gelinge. Und das dies ausschließlich mit "originalen Dokumenten" ohne jeden Kommentar glückt, erringt das uneingeschränkte Lob des Rezensenten.

© Perlentaucher Medien GmbH"