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Aktualisierte und erweiterte Neuauflage: Das Standardwerk zur Geschichte des KZ Mittelbau-Dora.Mit einem dichten Netz von Außenlagern überzog das KZ Mittelbau-Dora in den letzten Kriegsjahren den Harz. Tausende Häftlinge starben hier beim Bau unterirdischer Rüstungsanlagen, die den Nationalsozialisten den propagierten »Endsieg« bringen sollten. Jens-Christian Wagner untersucht auf Grundlage weitgehend unveröffentlichter Quellen aus zahlreichen Archiven die Kooperation von SS und Rüstungsindustrie und das Wechselverhältnis von Vernichtung und Arbeit. Differenziert stellt der Autor Opfergruppen…mehr

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Produktbeschreibung
Aktualisierte und erweiterte Neuauflage: Das Standardwerk zur Geschichte des KZ Mittelbau-Dora.Mit einem dichten Netz von Außenlagern überzog das KZ Mittelbau-Dora in den letzten Kriegsjahren den Harz. Tausende Häftlinge starben hier beim Bau unterirdischer Rüstungsanlagen, die den Nationalsozialisten den propagierten »Endsieg« bringen sollten. Jens-Christian Wagner untersucht auf Grundlage weitgehend unveröffentlichter Quellen aus zahlreichen Archiven die Kooperation von SS und Rüstungsindustrie und das Wechselverhältnis von Vernichtung und Arbeit. Differenziert stellt der Autor Opfergruppen und exemplarische Täterbiographien dar und fragt nach der Einbindung der Lager in ihr gesellschaftliches Umfeld: Welche Auswirkungen hatte das Hineinwachsen des Lagersystems in die Tätergesellschaft, wie wirkte sich die Präsenz der KZ-Häftlinge auf die Bevölkerung in der Umgebung der Lager aus?
Autorenporträt
Jens-Christian Wagner, geb. 1966, war Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und Leiter der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Seit Mai 2020 ist er Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Veröffentlichungen u. a.: Menschen in Bergen-Belsen. Biografische Skizzen zu Häftlingen des Konzentrationslagers (Mithg., 2019).
Rezensionen
»Mit seiner umfassenden Studie hat Wagner Maßstäbe für die KZ-Forschung gesetzt.« (Astrid Ley, Das Historisch-Politische Buch, 4/2016)

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Thomas Speckmann bespricht zwei Bücher, die sich mit dem Konzentrationslager Dora befassen, in dem während des Zweiten Weltkriegs von Häftlingen Raketen gebaut wurden.
1) Jens-Christian Wagner: "Produktion des Todes"
Speckmann lobt die akribische Recherche Wagners, mit der dieser die grausame Besonderheit dieses Konzentrationslagertyps herausgearbeitet habe. Denn die kleinen Lager waren in frappierender Weise in die Gesellschaft integriert - eine Auswirkung der Versorgungsenge zu Kriegsende. Sie seien daher gekennzeichnet durch eine gewisse Improvisation; in den letzten Kriegsmonaten musste die SS von ihren Dogmen abweichen und etwa Kleinstlager inmitten von Ortschaften einrichten, weil die größeren Lager immer schwerer zu erreichen waren. Daher seien diese Lager nicht mit denen vor dem Kriege zu vergleichen; die wechselseitige gesellschaftliche Durchdringung sei Kennzeichen auch des KZs Mittelbau-Dora. So wurden zunehmend Wehrmachtssoldaten zur Lagerverwaltung eingesetzt, wobei sich die Existenzbedingungen für die Häftlinge nicht verbesserten. Speckmann unterstreicht an dieser Stelle, dass Wagner zu recht betont, dass die Gewalt in den Lagern kein spezifisches Vernichtungsprogramm der SS mehr erforderte. Die Bereitschaft der Bevölkerung an Mittäterschaft und Gewalt werde durch diese Studie Wagners deutlich. Bemerkenswert nennt Speckmann ein weiteres Ergebnis des Buches von Wagner, dass es nämlich für die Bereitschaft zur Mittäterschaft, die das System der Konzentrationslager erst ermöglichte, nicht erst der nationalsozialistischen Ideologie bedurfte.
2) André Sellier: "Zwangsarbeit im Raketentunnel"
Für sehr viel weniger gelungen hält Speckmann André Selliers Buch zum selben Thema. Der Autor und ehemalige Dora-Häftling werde seinem Anspruch einer Gesamtdarstellung nicht gerecht. Er stütze sich zu sehr auf ältere Literatur, die die Beziehung des Lagers zu ihrem Umfeld vernachlässige. Warum Sellier zudem hauptsächlich Erfahrungsberichte französischer Häftlinge konsultiert und kaum auf archivarisches Material zurückgreift, bleibt dem Rezensenten unklar.

© Perlentaucher Medien GmbH
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