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»Mein Name ist Sascha Saweljew. Ich gehe in die zweite Klasse und wohne bei meinen Großeltern. Meine Mutter hat mich gegen einen Giftzwerg und Erbschleicher eingetauscht und meiner Großmutter aufgebürdet, für die ich ein schweres Kreuz bin« Wie einem bösen Märchen entsprungen erscheint Sascha diese Großmutter, mit ihren wilden Flüchen und der salatgrünen Unterhose, ihrer tyrannischen Fürsorge und der unerklärlichen Wut auf die ferne Mutter, das »Flittchen«. Saschas Welt besteht aus Verboten, Wollstrumpfhosen, merkwürdigen Badeprozeduren und dem Staphylococcus aureus, der angeblich in seinem…mehr

Produktbeschreibung
»Mein Name ist Sascha Saweljew. Ich gehe in die zweite Klasse und wohne bei meinen Großeltern. Meine Mutter hat mich gegen einen Giftzwerg und Erbschleicher eingetauscht und meiner Großmutter aufgebürdet, für die ich ein schweres Kreuz bin« Wie einem bösen Märchen entsprungen erscheint Sascha diese Großmutter, mit ihren wilden Flüchen und der salatgrünen Unterhose, ihrer tyrannischen Fürsorge und der unerklärlichen Wut auf die ferne Mutter, das »Flittchen«. Saschas Welt besteht aus Verboten, Wollstrumpfhosen, merkwürdigen Badeprozeduren und dem Staphylococcus aureus, der angeblich in seinem Körper wütet. Bald ist er selbst überzeugt, dass er mit 16 verfault sein wird und im Jenseits landet, oder doch eher in dem großen Müllschlucker in der Küche, in dem alle Geschenke der geliebten Mutter verschwinden. Das Glück ist die Mutter, die selten zu Besuch kommt, das Leben ist die Großmutter, und das eine scheint das andere auszuschließen. Kaum je wurde der Horror einer Kindheit mit solch tragikomischer Verve beschrieben wie in dem erzählerischen Debüt des russischen Filmautors Pawel Sanajew. In seiner Gratwanderung zwischen Komik und Ungeheuerlichkeit, den plastischen, zwischen Angst, Hass und Wahn zerrissenen Figuren ist dieses Buch ein furioser Abgesang auf eine ganze Generation und zugleich ein literarischer Aufbruch.
Autorenporträt
Natascha Wodin, 1945 in Fürth geboren, lebt als freie Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Russischen in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Wiebke Porombka hat drei neue Kindheitsgeschichten gelesen, in denen alles andere als romantische Idylle herrscht, was aber vielleicht gerade ihre Erzählkraft ausmacht, wie sie vermutet. Der Debütroman von Pawel Sanajew erzählt von der Kindheit des 9-jährigen Sascha, der bei seinen Großeltern aufwächst und dort einer Mischung aus wahnhafter Überbehütetheit und groben Beschimpfungen ausgesetzt ist. Die Rezensentin gibt freimütig zu, dass sie mitunter Tränen vergossen hat angesichts des Elends, das der russische Autor vor seinen Lesern entfaltet. Allerdings lasse Sanajew als versierter Drehbuchautor, der er ebenfalls ist, die schreckliche Szenerie immer wieder in groteske "Slapsticks" mit rasantem Erzähltempo umschlagen, so die Rezensentin amüsiert und erleichtert. Vor allem glückt es dem Autor, in dem Kindheitshorror die Machtstrukturen in der Familie der alten Sowjetunion abzubilden, so Porombka fasziniert.

© Perlentaucher Medien GmbH