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Klang und Stille, Rhythmus und Improvisation, pianissimo und forte - zwischen diesen Gegensätzen spielen sich nicht nur die Musik, sondern auch unser tägliches Leben und die große Politik ab. Mit »Klang ist Leben« beschreibt der weltbekannte Dirigent und Pianist Daniel Barenboim eindrucksvoll, was uns die Musik mit all ihrer Emotionalität, aber auch Komplexität über das Leben lehrt. Eine sehr persönliche Reflexion über die Grundfragen unserer Existenz und die Antworten, die wir in der Musik finden können.
In Berlin und Ramallah gründete er Musik-Kindergärten, spielte Wagner und erfand das
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Produktbeschreibung
Klang und Stille, Rhythmus und Improvisation, pianissimo und forte - zwischen diesen Gegensätzen spielen sich nicht nur die Musik, sondern auch unser tägliches Leben und die große Politik ab. Mit »Klang ist Leben« beschreibt der weltbekannte Dirigent und Pianist Daniel Barenboim eindrucksvoll, was uns die Musik mit all ihrer Emotionalität, aber auch Komplexität über das Leben lehrt. Eine sehr persönliche Reflexion über die Grundfragen unserer Existenz und die Antworten, die wir in der Musik finden können.

In Berlin und Ramallah gründete er Musik-Kindergärten, spielte Wagner und erfand das West-östliche Diwan Orchester, in dem Palästinenser und Israelis, Christen, Juden und Muslime gemeinsam musizieren. Wie kaum ein anderer bezieht Daniel Barenboim hörbar Stellung zu brennenden politischen Fragen wie dem israelisch-palästinensischen Konflikt oder dem Streit um Richard Wagners Antisemitismus.

»Musik kann zur Schärfung politischer Intelligenz beitragen«, so lautet sein Credo, das er in diesem faszinierenden Buch eindrucksvoll zum Klingen bringt. Barenboim offenbart darin die der Musik innewohnenden Strukturen, Prinzipien und Gesetze und zeigt, wie wir unser Gehör nicht nur für Musik und Töne, sondern auch die drängenden Probleme unserer Zeit schärfen können.
»Klang ist Leben« ist das Ergebnis von nahezu sechs Jahrzehnten, in denen der Ausnahmekünstler und außergewöhnliche Mensch Daniel Barenboim Musik gemacht und sich in die große Politik eingemischt hat. Ein faszinierendes Buch für alle, die von der Musik für das Leben lernen und die Musik im Leben entdecken wollen.
Autorenporträt
Daniel Barenboim, 1942 in Argentinien geboren, ist einer der bekanntesten Musiker der Welt. Seit seinem siebten Lebensjahr feiert er als Pianist große Erfolge und hat sich vor allem als Dirigent bedeutender Orchester weltweit Renommee verschafft. Seit 1992 ist er Generaldirektor der Deutschen Staatsoper in Berlin. Mit dem West-östlichen Diwan-Orchester, das junge Menschen aus Israel und arabischen Ländern zusammenführt, gibt er regelmäßig umjubelte Konzerte in aller Welt, mit denen er auch stets große politische Aufmerksamkeit erregt. 2007 verlieh ihm das japanische Kaiserhaus den als Nobelpreis der Künste bezeichneten "Praemium Imperiale" für seine Leistungen im Bereich der Musik sowie für seine Bereicherung der Weltgemeinschaft.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.08.2008

Den anderen zuhören
Daniel Barenboim berichtet über das West-Eastern-Divan-Orchestra
Als seltsam Unzeitgemäßer ragt Daniel Barenboim aus der Phalanx der großen Dirigenten heraus: Als der vielleicht letzte, der die Wahrheit einer Beethoven-Sinfonie nicht mit den Mitteln eines stilistischen Relativismus, sondern von ihrem Anspruch an die sittliche Erziehung des Publikums her erschließt. Barenboim plädiert seit Jahren dafür, dass die Beschäftigung mit klassischer Musik die Menschen zu einem friedvolleren Umgang miteinander führen kann – eine Überzeugung, für die der 66-Jährige mit seinem West-Eastern-Divan Orchestra auch auf den Konzertpodien eintritt. Die Beschreibung dieses einmaligen Projekts, bei dem Araber, Palästinenser und Israelis Pult an Pult spielen, ist denn auch das Herzstück der Norton Lectures, die der Chef der Berliner Staatskapelle im Herbst 2006 an der Harvard-Universität hielt. Die detaillierte Beschreibung der Mühen und Gefährdungen, denen das West-Eastern-Divan Orchestra von seiner Geburtsstunde 1999 in Weimar an ausgesetzt war, ist der anschaulichste Teil der sechsteiligen Vortragsreihe, die der Siedler-Verlag nun, durch einige kürzere Aufsätze und Interviews Barenboims ergänzt, unter dem Titel „Klang ist Leben – Die Macht der Musik” in deutscher Übersetzung vorlegt. Der Bratscher Ramzi Aburedwan aus dem Westjordanland, der als Achtjähriger Steine auf israelische Militärfahrzeuge warf und heute die Musikschule von Ramallah leitet, oder der in Nazareth aufgewachsene Pianist Saleem Abboud Ashkar, deren Lebensläufen Barenboim ein eigenes Kapitel widmet, sind berührende Beispiele für die Wirkungskraft der Musik und zugleich für die Kernthese, dass die Lösung des Nahostkonflikts nicht in Krieg und Ausgrenzung liegt, sondern auf der untersten Ebene, bei der Erziehung des Individuums zur Dialogfähigkeit, beginnen muss. „Immer wenn man Musik macht, . . . muss man zwei wichtige Tätigkeiten gleichzeitig ausführen: man muss sich selbst ausdrücken . . ., man muss aber auch den anderen zuhören. (. . .) Dieser der Musik inhärente dialogische Charakter der Musik war der Hauptgrund dafür, dass wir unser Orchester gründeten.”
Die Schilderung der Orchester-Arbeit ist freilich nicht nur der Höhepunkt des Buches, sondern auch der Kontrapunkt der bisweilen etwas wolkigen Analogien, mit denen Barenboim Parallelen zwischen der Musik und der gesellschaftlichen Realität zieht. Nicht anders als viele Interpretationen des Musikers Barenboim sind auch seine Reden offenbar eher auf die momentane, von persönlichem Charisma getragene Wirkung berechnet als auf mediale Konservierung. Sätze wie „Musik ist nicht von der Welt losgelöst; sie kann uns dabei helfen zu vergessen, aber auch dabei, zum Verständnis unserer selbst zu gelangen” oder „Musik lehrt uns, dass alles miteinander verbunden ist” strahlen mit dem gleichen humanistischen Pathos, mit dem Barenboim live ein Stück wie Beethovens Leonoren-Ouvertüre erfüllen kann – auf dem Papier dagegen klingen sie mehr nach den Festreden-Bausteinen, wie sie gerne vor Jugendorchester-Konzerten getürmt werden. Was Barenboim wohl selbst am besten weiß. „Die Macht der Musik übersteigt die Macht von Worten”, beginnt er apodiktisch den letzten seiner Vorträge. Man geht wohl nicht fehl, darin sein Glaubensbekenntnis zu sehen. JÖRG KÖNIGSDORF
DANIEL BARENBOIM: Klang ist Leben – Die Macht der Musik. Unter Mitarbeit von Elena Cheah. Siedler Verlag, München 2008. 192 Seiten, 18,95 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ein höchst verdienstvolles Projekt, daran besteht, versichert Jörg Königsdorf, kein Zweifel, ist das "West Eastern Divan Orchestra", das jüdische und arabische Musiker friedlich in einem Orchester vereint. Dieses Projekt stellt sein Gründer, der Dirigent Daniel Barenboim, in diesem auf einer Vortragsreihe beruhenden Band vor. Und da, wo es von einzelnen Mitgliedern und ihren Lebensläufen berichtet, da ist dieses Buch nach Ansicht des Rezensenten durchaus interessant. Eine insgesamt fesselnde Lektüre war es für Königsdorf trotzdem nicht. Wo es ums große Ganze geht, neige Barenboim doch allzu oft zum Sonntagsreden-Klischee. Und der erste Satz des letzten der Vorträge, der da lautet "'Die Macht der Musik übersteigt die Macht von Worten' erweise sich als ganz zutreffende Selbstbeschreibung auch der Barenboimschen Talente.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Und auch die von Barenboim jetzt selbst eingelesene und als Hörbuch veröffentlichte Fassung unterstreicht nachdrücklich den Vorbildcharakter dieses engagierten Musikers und Weltbürgers.“