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Subjektivität ist das Ergebnis eines Produktionsprozesses, der fortwährend von kollektiven Instanzen getragen wird: Institutionen, Parteien, Medien, Talkshows, Ausstellungen, Psychotherapien... Guattari zufolge kommt der Kunst in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu. Zwar läuft sie als Institution immer Gefahr, durch die kapitalistische Subjektivität "plattgewalzt" zu werden. Als existenzieller Prozess aber umreißt sie "Zonen des Widerstands" gegen die vorherrschenden Spielarten des Ich-Designs. Das ist der Kern des ästhetischen Paradigmas: Die Heterogenesen der Kunst beziehen Stellung…mehr

Produktbeschreibung
Subjektivität ist das Ergebnis eines Produktionsprozesses, der fortwährend von kollektiven Instanzen getragen wird: Institutionen, Parteien, Medien, Talkshows, Ausstellungen, Psychotherapien...
Guattari zufolge kommt der Kunst in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu. Zwar läuft sie als Institution immer Gefahr, durch die kapitalistische Subjektivität "plattgewalzt" zu werden. Als existenzieller Prozess aber umreißt sie "Zonen des Widerstands" gegen die vorherrschenden Spielarten des Ich-Designs. Das ist der Kern des ästhetischen Paradigmas: Die Heterogenesen der Kunst beziehen Stellung gegen die kapitalistische Homogenese.
Dieser Band macht erstmals die Fallstudien zugänglich, auf deren Grundlage Guattari seine Sichtweise des künstlerischen Prozesses entwickelt hat. Er enthält alle Aufsätze und Gespräche, in denen er sich mit einzelnen Malern, Bildhauern, Photographen oder Architekten auseinandergesetzt hat: von Gérard Fromanger und Roberto Matta über Balthus bis hin zu Piotr Kowalski und George Condo.
Autorenporträt
Félix Guattari (1930-1992), (Anti-)Psychoanalytiker und mit Gilles Deleuze Autor von Anti-Ödipus und Tausend Plateaus.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Wie man als Betrachter vor einem Kunstwerk mit diesem temporär zu einem Cyborg verschmilzt, erfährt Rezensent Cord Riechelmann in Felix Guattaris erstmals versammelten "Schriften zur Kunst". Die Betonung des Maschinenhaften und der Technik sind für den Rezensenten dabei das Erstaunlichste: Anders als für die Surrealisten und den Dadaisten bietet sich für Guattari die Möglichkeit eines natürlich belassenen Auges oder Ohres nicht mehr - er denkt auch die existenzielle Erfahrung in der Kunstrezeption immer schon auch maschinell vermittelt mit, erklärt der Kritiker: Dieser Blick auf den theoretisch verhandelten Gegenstand der Kunst entspreche damit einer "Wirkungsregistriermaschine". Auch im Hinblick auf aktuelle Debatten um Post-Internet-Kunst sind diese Texte somit von neuer Aktualität, merkt Riechelmann an und zeigt sich gleich im folgenden erstaunt darüber, wie wenig sich der Autor um die Diskursvorgaben von Markt und Kritik kümmere.

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