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Bruno Latour unterhält sich in fünf Gesprächen mit Michel Serres über dessen Zugang zur Wissenschaft, die Geschichte der exakten Wissenschaften, die Literatur, die Philosophie, das Ende der Kritik und die Weisheit. Sie behandeln die maßgeblichen Themen der Arbeiten Serres, der sich zu seinem Leitbild die Figur des Hermes ausgewählt hat und sein Denken an den Begriffen Kommunikation, Interferenz, Übersetzung und Distribution entlang entwickelt hat. "Es gibt ein Geheimnis Michel Serres: Sie sind zugleich sehr bekannt und sehr verkannt. Und das obwohl Ihre Bücher technisch gesehen zur Philosophie…mehr

Produktbeschreibung
Bruno Latour unterhält sich in fünf Gesprächen mit Michel Serres über dessen Zugang zur Wissenschaft, die Geschichte der exakten Wissenschaften, die Literatur, die Philosophie, das Ende der Kritik und die Weisheit. Sie behandeln die maßgeblichen Themen der Arbeiten Serres, der sich zu seinem Leitbild die Figur des Hermes ausgewählt hat und sein Denken an den Begriffen Kommunikation, Interferenz, Übersetzung und Distribution entlang entwickelt hat. "Es gibt ein Geheimnis Michel Serres: Sie sind zugleich sehr bekannt und sehr verkannt. Und das obwohl Ihre Bücher technisch gesehen zur Philosophie gehören. Darüber möchte ich gerne Aufklärungen. Sie beschreiten einen Weg, Sie gehen überall hin, in die Wissenschaften, die Mythen, die Literatur und gleichzeitig verwischen Sie oft die Spuren, die Sie zu Ihren Resultaten gebracht haben."
Autorenporträt
Aufklärungen erscheint zum Kolloquium "Michel Serres und die Künste" im April 2008 am ZKM in Karlsruhe. Michel Serres, Philosoph und Epistemologe, seit 1990 Mitglied der Académie Française. Bruno Latour, Wissenschaftssoziologe, Professor und Directeur scientifique an der Fondation Nationale des Sciences Politiques (Sciences Po) am Institut d'études politiques in Paris. Er kuratierte die Ausstellungen Iconoclash (2002) und Making Things Public (2005) am ZKM in Karlsruhe.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.06.2009

KURZKRITIK
Hartes und Weiches
Michel Serres im Gespräch mit Bruno Latour
Der Wissenschaftshistoriker Michel Serres sieht sich gerne als letzten Enzyklopädisten in der Nachfolge Diderots und D’Alemberts, als Vermittler zwischen den akademischen Fronten. In seinen zahlreichen Publikationen suchte Serres stets, überraschende Querverbindungen zwischen Philosophie, formaler Algebra, Kunst und Musik aufzudecken. Jetzt ist ein Gesprächsband erschienen, der auf einen ausführlichen Dialog mit dem Soziologen Bruno Latour von 1992 zurückgeht. Zum Glück sind Aktualität und Provokationskraft des Buches geblieben. Serres gibt bereitwillig Auskunft über persönliche und ethische Beweggründe seines Forscherlebens. Immer wieder kommt er auf die zu überwindende Kluft zwischen den „harten” und „weichen” Wissenschaften zurück. Denn „die Naturwissenschaftler verstehen nichts von der Philosophie, und die Philosophen verstehen nichts von den Naturwissenschaften”.
Michel Serres verlangt, dass die Naturwissenschaften ihren Blick auf eine Welt ohne Menschen und die Humanwissenschaften ihren Blick auf die Menschen ohne Welt aufgeben. Die Naturwissenschaften ignorieren den Menschen und riskieren die Inhumanität. Die Humanwissenschaften ignorieren die Welt und setzen sich der Verantwortungslosigkeit aus. In seinen Gesprächen mit Latour warnt Serres ausdrücklich: Wenn wir nicht endgültig damit aufhören, die Welt nur bis zu unserem Horizont wahrzunehmen, dann ist das „globale Inferno” unabwendbar. Deswegen verlangt er eine „neue Weisheit”, denn ohne sie gebe es keine wirkliche Einsicht in die komplexen Zusammenhänge. Erst durch diese Weisheit – auf der Grundlage einer „allgemeinen Wissenschaft” und „objektiven Moral” – würden wir unsere perspektivisch verengte Blickrichtung auf die Welt überwinden und der Bedingungen unseres Überlebens innewerden. KLAUS ENGLERT
MICHEL SERRES: Aufklärungen. Gespräche mit Bruno Latour. Aus dem Französischen von Gustav Roßler. Merve Verlag, Berlin 2008. 260 S., 24 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Hocherfreut ist Felix Philipp Ingold darüber, dass dieser im Original bereits 1992 erschienene Band, der den Philosophen Michel Serres im Gespräch mit dem Soziologen Bruno Latour zeigt, endlich in deutscher Übersetzung vorliegt. Trotz des zeitlichen Abstands muten ihn die Gespräche höchst aktuell an, scheinen ihm darin doch alle inzwischen eingetretenen Krisen und Katastrophen vom internationalen Terrorismus über den Klimawandel, zunehmende Armut bis zur Wirtschaftskrise nicht nur benannt, sondern auch "in ihren Ursachen erkannt" und "in ihren Konsequenzen bedacht". Die Serres immer wieder vorgeworfene Dunkelheit und Schwierigkeit seiner Texte rührt für Ingold daher, dass dieser diskursive Ordnung und Logik sowie wissenschaftliche oder philosophische Terminologie strikt vermeidet. Gerade darum haben ihn die Gespräche aber auch fasziniert und so schwärmt er vom "hinreißenden, zwischen Provokation, Spekulation, Offenbarung und Plattitüde ständig oszillierenden Redefluss". Wirklich resümieren lassen sich die Gespräche in seinen Augen nicht, allenfalls ließen sie sich in Zitaten vor Augen führen. Ingold jedenfalls sieht in ihnen "große Literatur aus vielen kleinen Quellen?, deren Lektüre er nur empfehlen kann.

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