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Warum zeigt das Wappen von Baden-Württemberg die Stauferlöwen? Was hat es mit dem rotbärtigen Stauferkaiser auf sich, dessen Krone wie eine Zitronenpresse aussah? Welches Geheimnis umweht die achteckige Kapellen in Hohenlohe? Der erfolgreiche Sachbuchautor Johannes Lehmann beantwortet diese und viele andere Fragen humorvoll, spritzig und sehr kenntnisreich. Lehmann nimmt den Leser mit auf eine Reise quer durch die Geschichte des berühmten mittelalterlichen Herrschergeschlechts, aber auch quer durch das alte Herzogtum Schwaben. Von der schwäbisch-staufischen Wiege um den Hohenstaufen über Bad…mehr

Produktbeschreibung
Warum zeigt das Wappen von Baden-Württemberg die Stauferlöwen? Was hat es mit dem rotbärtigen Stauferkaiser auf sich, dessen Krone wie eine Zitronenpresse aussah? Welches Geheimnis umweht die achteckige Kapellen in Hohenlohe?
Der erfolgreiche Sachbuchautor Johannes Lehmann beantwortet diese und viele andere Fragen humorvoll, spritzig und sehr kenntnisreich.
Lehmann nimmt den Leser mit auf eine Reise quer durch die Geschichte des berühmten mittelalterlichen Herrschergeschlechts, aber auch quer durch das alte Herzogtum Schwaben. Von der schwäbisch-staufischen Wiege um den Hohenstaufen über Bad Wimpfen und Schwäbisch Hall zu den großen Kaiserstädten am Rhein und weiter bis ins Elsass, wo sich die staufischen Könige und Kaiser so gerne aufhielten.
Johannes Lehmann war vor Ort, weist die Wege zu den verborgenen Schätzen und erzählt aus der Vergangenheit der Burgen und Städte, Kirchen und Klöster. Er beschreibt manch Bekanntes, spürt aber dahinter auch viele unbekannte Seiten auf.
Autorenporträt
Johannes Lehmann wurde 1929 in Madras (Indien) als Sohn eines Missionars geboren, studierte in Halle, Westberlin und Edinburgh Publizistik, Philosophie, Theologie und Psychologie. Er bereiste die ganze Welt und arbeitete zunächst als Journalist, dann lange Jahre als Redakteur beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. Dort war er hauptsächlich für Buch- und Literaturkritik zuständig (u.a. "Die Bücherbar"). Er ist Autor mehrerer Biografien und Sachbücher.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.03.2003

Ausflug mit Barbarossa

Als Bundeskanzler Schröder auf einer Wahlveranstaltung in Goslar seine pazifistische Haltung in der Irak-Frage bekräftigte, bekam die Kritik seiner Gegner durch das "ausgerechnet in Goslar" einen besonderen Akzent. Warum war der Ort fragwürdig für ein politisches Bekenntnis? Im "Frieden von Goslar" (1642) verpflichteten sich die Welfen unter Verzicht auf Bündnisse gegen den Kaiser und Beibehaltung ihrer Armee zur Neutralität und schieden aus dem Dreißigjährigen Krieg aus, ohne ihn damit beenden zu können. In dem Reise-Geschichtsbuch "Barbarossa & Co" nennt Johannes Lehmann, ganz ohne Absicht, einen weiteren Grund, warum Goslar, je nach Perspektive, ein geeigneter oder unpassender Ort für politische Ankündigungen ist: Es ließ dort Wilhelm I. nach der Kaiserproklamation 1871 in nostalgischen Reichsvorstellungen und im Glauben an die besondere Rolle und Größe Deutschlands in der Geschichte die Kaiserpfalz wiedererrichten. Lehmann behauptet nicht, Politik sei gegenwärtige Geschichte, dennoch können seine Ausführungen über die glanzvolle Epoche der Staufer zur Deutung der Gegenwart herangezogen werden. Eindrucksvoll schildert er den bescheidenen Anfang des Geschlechts um das Jahr 1050 im Wäscherschlössle, "morgenwärts von Stuttgart und Esslingen" gelegen. Von hier führt er den Reisenden zu den Überresten der Burg Hohenstaufen, und er erzählt, wie die Treue der Staufer von Kaiser Heinrich IV. belohnt wurde. Danach darf der Kunstliebhaber einen Blick in die Göppinger Oberhofenkirche werfen sowie in die Barbarossakirche in Göppingen-Hohenstaufen, "wo Kaiser Rotbart lobesam" anstelle des Auferstandenen residiert. Weiter geht es zum "Memorial der Staufer" in der Lorcher Klosterkirche im Remstal, wo auf acht Pfeilern die Staufer abgebildet sind und auf der Deckplatte eines Grabmals versichert wird, daß hier Friedrich "der Alte" und alle "sin nachkimling" beerdigt seien. Lehmann weiß es besser - und widerspricht. Im benachbarten Schwäbisch Gmünd wurde mit der Johanneskirche die Asymmetrie zum Prinzip erhoben; doch Lehmanns Interesse reicht weit über die Ästhetik hinaus. Bevor es etwa zur Burg Hohenrechberg geht, "wo der Minnesänger spukt", informiert er den Leser über das Verhältnis zwischen Rittern und Bürgern. Und in Brenz kümmert er sich weniger um die Galluskirche als um die Ehe Barbarossas mit Adelheid und deren Auflösung durch den Papst, um eine Heirat mit Beatrix von Burgund zu ermöglichen. In Bad Boll, in Denkendorf, dem "Klein-Jerusalem in Schwaben", und auf der Insel Meinau glaubt der Verfasser, etwas von der "romanischen Harmonie" vermitteln zu können - überzeugend gelingt ihm dies freilich erst an den Domen zu Mainz, Worms und Speyer, "wo Kaiser und Könige ruhen". Und in den Kaiserpfalzen in Bad Wimpfen und in Gelnhausen dokumentiert er das in Stein gehauene Selbstbewußtsein der Staufer, zeigt, wie die klare, maßvolle Form in Bewegung geraten ist und "phantastische Schmuckelemente" die Regierungssitze auf Zeit zu Stätten für glanzvolles Leben werden lassen.

A.W.

"Barbarossa & Co - Reise zu den Staufern in Südwestdeutschland" von Johannes Lehmann. Silberburg-Verlag, Tübingen 2002. 160 Seiten, 120 Fotos, eine Karte. Gebunden, 16,90 Euro. ISBN 3-87407-506-0.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Recht zufrieden zeigt sich der "A.W." zeichnende Rezensent mit diesem Reisegeschichtsbuch über die Staufer. Die darin enthaltenen Ausführungen über Schauplätze der glanzvollen Staufer-Geschichte können seiner Ansicht nach auch zur Deutung der Gegenwart herangezogen werden. Eindrucksvoll fand der Rezensent den "bescheidenen Anfang" des Geschlechts geschildert. Von hier werde der lesende Reisende zur Burg Hohenstauffen geführt, von wo aus es weiter zur Historie und ihren Schauplätzen gehe. Der Rezensent schätzt besonders, dass bei deren Beschreibung das Interesse des Autors stets über das Ästhetische hinausreicht und auch über zeitgeschichtliche und gesellschaftliche Hintergründe der Epoche informiert wird.

© Perlentaucher Medien GmbH