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Kein anderes Sportereignis hält die Welt in Atem wie die Olympischen Spiele. Alle vier Jahre werden große Stars geboren, Milliarden Menschen blicken begeistert auf das Fest der Athleten, das zugleich zum Medienspektakel und großen Geschäft geworden ist. Was ist die besondere Faszination der Olympischen Spiele? In diesem Buch nähern sich Sportler wie Journalisten, Wissenschaftler wie Schriftsteller, dem Phänomen Olympia auf unterschiedliche Weise: Sie beschreiben die Tradition der Spiele, das Geschäft der Vermarktung, den Einfluss der Politik, die Rolle der Stars und der Funktionäre, kurzum:…mehr

Produktbeschreibung
Kein anderes Sportereignis hält die Welt in Atem wie die Olympischen Spiele. Alle vier Jahre werden große Stars geboren, Milliarden Menschen blicken begeistert auf das Fest der Athleten, das zugleich zum Medienspektakel und großen Geschäft geworden ist.
Was ist die besondere Faszination der Olympischen Spiele? In diesem Buch nähern sich Sportler wie Journalisten, Wissenschaftler wie Schriftsteller, dem Phänomen Olympia auf unterschiedliche Weise: Sie beschreiben die Tradition der Spiele, das Geschäft der Vermarktung, den Einfluss der Politik, die Rolle der Stars und der Funktionäre, kurzum: die Glanzlichter, aber auch die Schattenseiten.
Und sie erzählen Geschichten rund um Olympia. Wie wurden die antiken Spiele gefeiert? Wie kam es zur Wiedergeburt der Olympischen Spiele in der Neuzeit? Wann eroberten die Frauen die Spiele? Wie entstanden die Winterspiele? Was wird gegen Doping unternommen? Neben vielen anderen Autoren schreiben Christian Neureuther über die Winterspiele, Michael Groß über das Olympische Dorf und Ulrike Nasse-Meyfarth über ihre persönlichen Erlebnisse und Begegnungen bei Olympia.
Autorenporträt
Reinhold Beckmann, geboren 1956, Fußballkommentator und Fernsehmoderator, wurde für seine Sportübertragungen, Unterhaltungs- und Gesprächssendungen mit vielen Auszeichnungen geehrt, darunter der Deutsche Fernsehpreis und die Goldene Kamera. 1999 gründete er die Stiftung Nestwerk e.V., die sich für benachteiligte Jugendliche in Hamburg einsetzt. 2008 wurde er für sein soziales Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Hamburg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.08.2004

Spektakel Olympia
Reinhold Beckmann gibt ein Panorama der Widersprüche
Bald strahlen die Olympischen Spiele wieder, und auf den ersten Blick wird keiner ihre Abgründe sehen. Schon gar nicht, wenn der Blick auf die Fernsehbilder beschränkt bleibt, welche ARD und ZDF aus Athen in die Heimat senden werden, denn beide Anstalten haben sich darauf spezialisiert das vordergründige Drama Olympias einzufangen. Da kann ein kleiner Leitfaden sehr hilfreich sein, der über den schönen Schein des Spektakels hinausweist, ein Buch wie Feuer und Flamme, in dem Journalisten, Olympiasieger und andere Autoren das Phänomen Olympia zu ergründen versuchen.
Herausgeber ist der Fernsehmensch Reinhold Beckmann, ausgerechnet, könnte man sagen, denn Beckmann hat sich doch sehr stark dem Boulevard-Talk verschrieben und ist als ARD-Sportreporter der ersten Reihe ein Diener genau jenes Marktes, den der Leiter seines Redaktionsbüros, Ralf Klassen, im Buch mit der gebotenen Skepsis betrachtet. Vielleicht ist dieses Buch tatsächlich nur Beckmanns Alibi, nachdem er ein aktiver Teil des großen, bisweilen zweifelhaften „Showsports” (Klassen) geworden ist, in der öffentlich-rechtliche Anstalten ihre journalistische Distanz aufgeben, als Sponsoren auftreten und den Sport als teure Attraktion ihres Programms anpreisen. Aber das ist nur ein Nebengedanke, der die Qualität des Buches nicht beeinträchtigt.
Sein Anspruch ist es, dem ganzen Spektrum der Olympischen Spiele gerecht zu werden, und den erfüllt es so gut, wie das auf knapp 200 Seiten eben möglich ist. Das Thema sprengt jeden Rahmen, Olympia ist zu vielfältig, als dass man es in einem dünnen Band erschöpfend behandeln könnte. Wer sich damit beschäftigt, wird Kompromisse schließen müssen, um anschaulich zu sein. Das gelingt dem Buch mit seiner mosaikhaften Sammlung olympischer Streiflichter, in denen sich die bewegte Gedankenwelt einer werdenden Olympiasiegerin ebenso spiegelt wie die leicht resignative Einsicht, dass der Aufarbeitung von Doping gerade in Deutschland immer noch die letzte Konsequenz fehlt. Der Verkauf der Coubertinschen Ideale, der Betrug, die Gier der Medien, all das gehört zu Olympia dazu, und all das behandelt das Buch. Trotzdem ist es keine Abrechnung geworden, eher ein Panorama der Widersprüche, in denen sich das Buch manchmal allerdings auch selbst verstrickt.
Dem normalen Olympiakonsumenten wird das nicht auffallen. Feuer und Flamme schlägt die Brücke zwischen der Faszination Olympias, den düsteren Kapiteln seiner Geschichte und seinen aktuellen Problemen. Es schont die Spiele nicht und lässt sie dennoch leben. Überraschungen bietet das Buch kaum, aber es regt zum Nachdenken an. Und wer Olympia bisher nur aus dem Fernsehen kannte, wird nach der Lektüre ein bisschen klüger sein.
THOMAS HAHN
REINHOLD BECKMANN (Hrsg.): Feuer und Flamme. Das Olympiabuch. Rowohlt 2004. 192 Seiten, 17,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Thomas Hahn findet diese "mosaikhafte Sammlung" von Aufsätzen zu Olympia und den im Medienspektakel oft vernachlässigten Aspekten der Spiele informativ und nützlich. Zwar findet man in dem Buch kaum Überraschendes, "aber es regt zum Nachdenken an". Eine "Abrechnung" ist die Aufsatzsammlung dennoch nicht, eher handelt es sich bei den Aufsätzen um "Streiflichter", die sich ganz unterschiedliche Themen vornehmen. Das Ergebnis ist ein durchaus unterhaltsames "Panorama der Widersprüche". Ein bisschen irritiert zeigt sich der Rezensent von dem Umstand, dass ausgerecht Reinhold Beckmann Herausgeber dieses Buches ist, wo der doch in seiner journalistischen Tätigkeit vom hier kritisierten Spektakel-Sport profitiert. "Aber das ist nur ein Nebengedanke, der die Qualität des Buches nicht beeinträchtigt."

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.08.2004

Sprünge rückwärts
Ewige Jugend für Olympia

Eintausendvierhundert Stunden wollen allein die öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehsender von den Olympischen Spielen berichten, mehr als achtzig Stunden pro Tag. Da bleibt nicht viel Zeit für anderes. Doch dieses Buch verdient Aufmerksamkeit, gerade während das Sportereignis als hypertrophe Medienleistungsschau inszeniert wird. Auf knapp zweihundert Seiten gelingt hier Wundersames in konzentrierten, auch sprachlich eindrucksvollen Texten, die junge Leser ansprechen. Kritische Distanz zu ihrem Beruf gilt ja nicht unbedingt als erste Eigenschaft von Sportlern. Und auch Sportjournalisten mit ihren Augenblicksblicken haben bisweilen ihre Schwierigkeiten damit. Doch diesem Buch ist es weniger um Rekorde zu tun als darum, Ansichten über die Spiele aus ungewohnten Perspektiven zu vermitteln. Da schreibt der Schwimmer Michael Groß über das Olympische Dorf, die Hochspringerin Heike Henkel macht sich kluge Gedanken darüber, wie man Olympiasieger wird, der Zehnkämpfer Frank Busemann erzählt, wie sich sein Tunnelblick auf den eigenen Triumph weitete. Andere Autoren setzen die Historie der Spiele in differenzierte Beziehung zur Gegenwart - was sich aufdrängt, da die Spiele nun zum zweiten Mal in dreitausend Jahren heimgekehrt sind nach Athen. Es geht um das Mit- und Gegeneinander von Sport und Politik, und um das heikle Thema Doping. Und auch Skurriles findet seinen Platz: Weitsprung rückwärts war eine Disziplin, die der Leichtathlet Ray Ewry, bis heute erfolgreichster Olympionike, Anfang des vorigen Jahrhunderts erfand. Sie wurde leider nicht olympisch.

ANDREAS OBST

Reinhold Beckmann (Hrsg.): "Feuer und Flamme. Das Olympia-Buch". Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2004. 192 S., geb., 17,90 [Euro]. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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