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Sie haben ein Ziel:
die Umrundung der Welt.
Der Einsatz:
eine Flasche Whisky.
Die Bedingung:
keine Flugzeuge.
Es beginnt ein wahnwitziges Wettrennen um die Welt: Bald findet sich Steve auf
einem Containerschiff wieder, das, beladen mit Rinderfellen und Altbatterien,
von der amerikanischen Westküste aus Schanghai anläuft. Vali heizt derweil mit
dem Mietwagen nach Mexiko und begreift erst langsam, dass ihn der Start gen
Osten durch die Zeitverschiebung jeden zweiten Tag eine Stunde Schlaf kosten
wird. Umso eiliger hat er es, bei Juan Lozano in Cuernavaca seinen
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Produktbeschreibung
Sie haben ein Ziel:

die Umrundung der Welt.

Der Einsatz:

eine Flasche Whisky.

Die Bedingung:

keine Flugzeuge.

Es beginnt ein wahnwitziges Wettrennen um die Welt: Bald findet sich Steve auf

einem Containerschiff wieder, das, beladen mit Rinderfellen und Altbatterien,

von der amerikanischen Westküste aus Schanghai anläuft. Vali heizt derweil mit

dem Mietwagen nach Mexiko und begreift erst langsam, dass ihn der Start gen

Osten durch die Zeitverschiebung jeden zweiten Tag eine Stunde Schlaf kosten

wird. Umso eiliger hat er es, bei Juan Lozano in Cuernavaca seinen ganz persönlichen

Raketenrucksack zu erstehen. Doch Augenblick mal . . . Kommt man mit

einem Raketenrucksack über den Atlantik?

Wie man im Eiltempo 24 Länder auf 5 Kontinenten durchquert und dabei

die coolsten Geschichten erlebt, wie man das Vertrauen einer brasilianischen

Graffiti-Gang gewinnt, warum man keine frittierten Seidenraupen essen und

keine gegorene Stutenmilch trinken sollte, wie man ein Blind Date in Schweden

übersteht oder eine Entführung in Moskau plant - das erfahren Sie in

diesem Buch über das skurrile Reiseabenteuer zweier liebenswerter Chaoten.
Autorenporträt
Steve Hely und Vali Chandrasekaran leben in Hollywood und arbeiten dort als Drehbuchautoren,

u. a. für American Dad und die Late Show with David Letterman (Hely) und für

die Comedy-Serie My Name is Earl (Chandrasekaran). Beide waren für die Satirezeitschrift

The Harvard Lampoon tätig und für unterschiedliche Preise (u. a. den Emmy Award) nominiert.

Vali Chandrasekaran lebt in Hollywood und arbeitet dort als Drehbuchautoren, u. a. für die Comedy-Serie My Name is Earl. Er war für die Satirezeitschrift The Harvard Lampoon tätig.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.02.2009

DAS LEICHTE FACH
In 80 Pointen um die Welt
„Die Wette” von Steve Hely und Vali Chandrasekaran
„Eine gewisse altmodische Grandeur” meint Steve Hely in der Idee zu erkennen: im Stil großer Reisender des frühen 20. Jahrhunderts will er sich mit Vali Chandrasekaran, einem Freund seit College-Tagen, ein Rennen liefern. Die beiden wollen die Welt umrunden. Und zwar um die Wette. Der eine in Ost-, der andere in West-Richtung. Einzige Regel: keine Flugzeuge. Aus dem von viel Alkohol befeuerten, in einem Cocktailclub entstandenen Einfall wurde Realität und schließlich ein Buch: „Die Wette”. In kurzen, kaum mehr als seitenlangen Abschnitten schildern die amerikanischen Mittzwanziger darin abwechselnd ihre Weltumrundung – stets so scherzhaft wie es nur geht; schließlich sind hier zwei professionelle Gagschreiber unterwegs.
So ist „Die Wette” ein Inbegriff des witzigen Reisebuchs, wie es auf dem deutschen Buchmarkt zur Zeit sehr in Mode ist: mal ironisch-realistisch wie im Fall von Helge Timmerbergs „In 80 Tagen um die Welt”, mal ironisch-fiktional wie in dem Bestseller über ein erfundenes und doch so klischeehaft osteuropäisch wirkendes Land Namens Molwanien. Ihnen und „Der Wette” ist eines gemein: sie halten sich den Ernst der Realität vom Leib, indem sie eine Scheinwelt beschreiben, wie sie westliche Reisende gern hätten: abenteuerlich genug, um sich niemals zu langweilen; harmlos genug, um nie ernsthaft in Gefahr zu geraten. Extremste Folge dieser Haltung ist das Lösegeld, das vom Auswärtigen Amt alljährlich für deutsche Touristen gezahlt wird.
In eine derart prekäre Lage allerdings kommen Hely und Chandrasekaran nie: Von ihrem Verlag mit einem üppigen Spesenbudget ausgestattet, brechen sie im April 2007 auf – als Idealtypen zeitgenössischer Reisender, denen fast jedes Ziel erreichbar geworden ist, die sich jedoch auf kaum etwas wirklich einlassen wollen. Hely mit dem Containerschiff in Richtung Shanghai, Chandrasekaran mit dem Auto in Richtung Mexiko. Hely beschreibt seinen Wettgegner einmal als „jemandem mit einem infantilen, von der Kakophonie des Elektronikzeitalters zerrütteten Geist, der ununterbrochen nach Zerstreuung und Getöse verlangt”. Viel von dieser Definition dürfte auf Hely selbst zutreffen. Wann immer Hely und Chandrasekaran beeindruckt sind, ist die Popkultur die entscheidende Referenz: Der Louvre erinnert Hely „an einen Nachbarsjungen, der zu viele ‚Transformers‘-Actionfiguren hat”, eine Moschee in Kairo Chandrasekaran an „den ‚Aladdin‘-Film von Disney.”
Schon in Mexiko kündigt Chandrasekaran den Wettpakt auf: Er fliegt über Südamerika nach Europa, den mittleren Osten und nach Kambodscha. Hely dagegen reist mit der transsibirischen Eisenbahn, fährt mit dem Auto nach Italien und geht schließlich an Bord der Queen Mary 2 – fast jedes Transportmittel soll ausprobiert werden, selbst ein Raketenrucksack. Nur die hierzulande fast inflationär gewordene Beschreibung einer Reise zu Fuß spielt einmal keine Rolle. Das wäre, bei aller Grandeur, doch allzu altmodisch – wie auch landestypische Spezialitäten, die in der Regel als ungenießbar abgetan werden: als Hely in der Mongolei vergorene Stutenmilch trinkt, beschreibt er die als „unfassbare Scheußlichkeit”.
Weniger streng fällt die Kritik am Holocaust aus. Als Chandrasekaran in Berlin bei „einigen Flaschen Bier” mit jungen Deutschen ins Gespräch kommt, einigt man sich schnell darauf, dass es für Amerikaner seiner Generation ebenso wenig „in Ordnung” sein könne, dass schwarze Kinder in den USA während der Rassentrennung auf Weißenschulen angespuckt wurden, wie für die Bundesdeutschen von heute, dass die Generation ihrer Großeltern Millionen von Juden umgebracht hat. Das allerdings ist krasser Geschichtsrelativismus – spätestens hier zeigt sich das grundsätzliche Problem der Mischung von Comedy und Reisereportage: Hely und Chandrasekaran sehen die Welt vor lauter Pointen nicht. SEBASTIAN HAMMELEHLE
STEVE HELY/VALI CHANDRASEKARAN: Die Wette. Aus dem Englischen von Ilija Braun und Jochen Schwarzer. Mare Verlag, Hamburg 2009. 416 S., 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Tomas Niederberghaus wünscht sich diese "Weltumrundungslektüre" für die nächsten zehn Jahre auf die Bestsellerlisten, so begeistert ist er. Zwei Mittzwanziger umrunden getrennt voneinander die Welt im Zuge einer Wette. Ohne Flugzeug, aber mit Aussicht auf eine Flasche Whisky als Preis für den Schnellsten. Die beiden, Steve Hely und Vali Chandrasekaran, sind amerikanische Drehbuchautoren für Satire- und Late-Night-Programme und haben für ihre Reise vom Verlag das Spesenkonto gefüllt bekommen, lesen wir. Das könnte man unsportlich finden, aber Niederberghaus findet diesen Vorwurf zu deutsch und zu moralisch. Er bleibt dabei, dass das Buch "lustig" und "fesselnd" ist.

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