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Schlachtfeld Megacities Es gibt praktisch kein System, das nicht gehackt, gestört, manipuliert und lahmgelegt werden kann. Florian Rötzer zeigt, wie in unseren Smart Cities aus einem Ausfall des Stromnetzes eine nationale Katastrophe entstehen kann, weil alles miteinander zusammenhängt und von einer einzigen Quelle abhängig ist. Überall auf der Welt wachsen die Städte und werden zu Megacities, es entstehen dicht vernetzte urbane Korridore. Militärstrategen bereiten sich auf militärische Interventionen in Megacities vor, deren Ausmaße und Komplexität alle Kriegsgebiete in den Schatten stellen,…mehr

Produktbeschreibung
Schlachtfeld Megacities
Es gibt praktisch kein System, das nicht gehackt, gestört, manipuliert und lahmgelegt werden kann. Florian Rötzer zeigt, wie in unseren Smart Cities aus einem Ausfall des Stromnetzes eine nationale Katastrophe entstehen kann, weil alles miteinander zusammenhängt und von einer einzigen Quelle abhängig ist.
Überall auf der Welt wachsen die Städte und werden zu Megacities, es entstehen dicht vernetzte urbane Korridore. Militärstrategen bereiten sich auf militärische Interventionen in Megacities vor, deren Ausmaße und Komplexität alle Kriegsgebiete in den Schatten stellen, für die Streitkräfte strategisch und technisch gerüstet sind. Wichtiger wird dabei auch zunehmend die Dimension des Cyberwar. Je "smarter" ein Land oder eine Stadt, je digitaler die Infrastruktur, je größer das Internet der Dinge, je mehr Daten und Prozesse in die Cloud, also in Rechenzentren, ausgelagert werden, desto anfälliger werden sie auch für Cyberangriffe und Cyberwar.
Autorenporträt
Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Seit 1996 ist er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis und Herausgeber der Telepolis-Buch- und eBook-Reihe. Von ihm erschienen sind u.a. "Die Telepolis. Urbanität im digitalen Zeitalter" (1995) und "Vom Wildwerden der Städte" (Birkhäuser 2006)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.02.2016

Sicherer und verletzlicher
Florian Rötzer über die labile Zukunft der Stadt

Über die Zukunft der Stadt wird lange schon debattiert. Megacities entstehen nicht zuletzt in den Schwellenländern. Bei den älteren Metropolen spricht man inzwischen von dicht vernetzten urbanen Korridoren, die Millionen von Menschen in einer Art gigantischem sozialem Experiment zusammenführen. Welche sicherheitspolitischen Folgen diese gleichzeitigen Entwicklungen haben werden, ist heute allenfalls zu ahnen. Eine Art Gesamtkarte urbaner Landschaften, die einen Eindruck von Städten der Zukunft und den mit ihnen verknüpften Herausforderungen für die öffentlichen Sicherheit geben könnte, gibt es bislang nur in Ansätzen.

Florian Rötzer führt dafür nun Elemente zusammen und konzentriert sich dabei auf digitale Entwicklungen. Der Chefredakteur des Online-Magazins "Telepolis" beschreibt zunächst die städtische Entwicklung der Gegenwart und stellt seine Prognosen für die Zukunft vor: von der Infrastruktur, nicht zuletzt den Rechenzentren als Architektur des Internets, über Arbeitsformen in Zeiten totaler Vernetzung, die Zusammenhänge zwischen Wohnort und Lebenserwartung bis hin zur Segregation der Generationen und dem Sterben stationärer Geschäften und Innenstädte in ihrer bisherigen Form.

Auf diesen Prognosen aufbauend, begründet Rötzer, warum er die Folgen für die öffentliche Sicherheit und damit verbunden für staatliche Kontrollmechanismen für besonders brisant hält: Militärstrategen bereiteten sich bereits auf Interventionen in Megacities vor. Methoden des Cyberwar werden dabei nach Rötzer immer wichtiger - aus naheliegenden Gründen: Je digitaler die Infrastruktur eines Landes oder einer Stadt, je größer das Internet der Dinge, je ausgeprägter die Industrie 4.0, je mehr Daten und Prozesse in Rechenzentren ausgelagert sind, desto höher die Anfälligkeit für Cyberangriffe. Hinzu kommt nach Rötzers Prognose, dass Roboter, Drohnen und autonome Fahrzeuge das Leben in den Städten grundlegend verändern und zur Unsicherheit beitragen werden.

Rötzer macht auf das sogenannte Verletzlichkeitsparadox aufmerksam, das Sicherheitsexperten heute umtreibt: Versuche, komplexe Systeme, Länder oder Städte möglichst gegen alle Risiken abzusichern, können ab einem bestimmten Punkt das Risiko selbst vergrößern, sollte es zu einem Unfall oder Angriff kommen. Da Smart Cities neben aller anderen Optimierung eben auch die Sicherheit erhöhen sollen, unterliegen sie nach Rötzers Einschätzung in besonderem Maße diesem Paradox. Nicht einmal zum Ausfall der Sicherungssysteme muss es kommen, um eine Megacity zumindest für eine gewisse Zeit zu lähmen.

THOMAS SPECKMANN

Florian Rötzer: "Smart

Cities im Cyberwar".

Westend Verlag, Frankfurt am Main 2015. 254 S., br., 14,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Thomas Speckmann fasst sich kurz mit Florian Rötzers Prognosen zum sozialen Experiment der Megacity der Zukunft. Sicherheitspolitische Fragen der Smart City diskutiert der Autor laut Speckmann ebenso wie die Segregation der Generationen. Vor allem das Verletzlichkeitsparadox hat es Rötzer laut Rezensent angetan. Hier stellt der Autor die sicherheitstechnische Optimierung mit Robotern, Drohen und Co. der Anfälligkeit für Cyberangriffe gegenüber. Rötzers Fazit: eher düster.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Die 22 Kapitel des Buches "Smart Cities im Cyberwar" sind eine erschreckende Bestandsaufnahme einer von Informatikern konstruierten neuen Welt, die uns wachsam machen sollte, damit wir nicht zu Verwaltungsopfern von Big Data werden."Epoch Times "Wer sich über das geplante Freihandelsabkommen TTIP sorgt, sollte auch Rötzers Buch lesen: Es ist eine fundierte Bestandsaufnahme dessen, wie bedrohlich auch der digitale Umbau unserer Städte werden könnte."ZEIT Wissen "Rötzer ist mit seinem neuesten Werk ein aufregender, extrem informativer, im besten Sinne "smarter" Ausblick in die Gesellschaft der Zukunft gelungen."SWR 2