24,95 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

So haben Sie das Land der Berge, Täler und der Wiener Kaffeehauskultur noch nie gesehen! Wenn der Autor und Illustrator Sebastian Lörscher in ein scheinbar so bekanntes Land wie Österreich reist, dann bekommt man Einblicke in ein neues, unbekanntes Österreich. Denn Lörscher macht etwas, das kaum ein Autor oder Zeichner kann: Er lässt sich auf die Menschen ein, geht auf sie zu, gewinnt ihr Interesse und manchmal auch ihre Freundschaft. Lörscher ist Erzähler und Erlebender seiner Geschichten. Zeichnend reist er durch Tirol, auf eine Alm bei Kitzbühel, durch Wien und Graz. Weiter geht es durch…mehr

Produktbeschreibung
So haben Sie das Land der Berge, Täler und der Wiener Kaffeehauskultur noch nie gesehen! Wenn der Autor und Illustrator Sebastian Lörscher in ein scheinbar so bekanntes Land wie Österreich reist, dann bekommt man Einblicke in ein neues, unbekanntes Österreich. Denn Lörscher macht etwas, das kaum ein Autor oder Zeichner kann: Er lässt sich auf die Menschen ein, geht auf sie zu, gewinnt ihr Interesse und manchmal auch ihre Freundschaft. Lörscher ist Erzähler und Erlebender seiner Geschichten. Zeichnend reist er durch Tirol, auf eine Alm bei Kitzbühel, durch Wien und Graz. Weiter geht es durch Dörfer in der Steiermark, in die Berge und entlang der steirischen Eisenstraße. Er hört, was man sich am Würstelstand oder in der Senioren-Sauna erzählt, lauscht traditionellen Liedern in Wirtshäusern und in den Bergen gewinnt er tiefe Einblicke in das "harte aber schöne" Leben auf der Alm. Ein besonderes Augenmerk legt Sebastian Lörscher auf den österreichischen Humor und die Sprache von philosophierenden Bergbauern oder feinen Damen der Wiener Gesellschaft. Als weitgereister Beobachter hat Lörscher gelernt, dass man "wie a Blunz'n fett ist" (Blunz'n = Blutwurst), wenn man zuviel "Krügerl oder Seiterl" getrunken hat. Dass "fladern" stehlen bedeutet, erfuhr er von einem Witzeerzähler auf dem Pfarrei-Flohmarkt - "Was heißt 'Ich stehle mir einen Truthahn auf russisch?'" - "Fladimir Putin."
Autorenporträt
Sebastian Lörscher, 1985 in Paris geboren und bei München aufgewachsen, hat Kommunikations-Design an der FH Würzburg-Schweinfurt und an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee studiert. Seine preisgekrönten Arbeiten umfassen Kurzgeschichten, gezeichnete Reportagen und Comics. Bei der Büchergilde veröffentlichte Lörscher 2014 Making Friends in Bangalore. Mit dem Skizzenbuch durch Indien, das von der Stiftung Buchkunst als eines der Schönsten deutschen Bücher ausgezeichnet wurde. Außerdem erhielt er den Rendevouz de Carnet de Voyage: Bestes InternationalesSkizzenbuch und den Sondermann Newcomer- und Förderpreis. Sebastian Lörscher lebt und arbeitet in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Christoph Haas zeigt sich positiv überrascht von Sebastian Lörschers Reise-Comic. Dass ein gezeichnetes Reisetagebuch das Genre strapazieren kann, merkt er bei Lörscher überhaupt nicht. Wenn der Zeichner seine Eindrücke aus Österreich in Blei- und Buntstiftillustrationen mitteilt und sich in kleinen dramatischen Dialogen dem Dialekt zuwendet, fühlt sich Haas an Bernhard und Nestroy erinnert. Und ergeben sich dann grafische Korrespondenzen zwischen den einzelnen Vignetten, erkennt der Rezensent erfreut Typen aus Tirol oder der Steiermark und die geheimen "Verbindungsfäden" Wiens.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.11.2015

Durchs wilde Österreich
„A bisserl weiter . . .“: Ein neuer Reise-Comic von Sebastian Lörscher
Früher waren Comics einfach Comics. Inzwischen hat sich das Angebot sehr erweitert und diversifiziert: Neben den Serien europäischer und amerikanischer Provenienz gibt es Mangas, Graphic Novels und proteische, schwer definierbare Formen. Zu letzteren zählt das gezeichnete Reise-Tagebuch. Privates und Politisches, zufällige Impressionen und gezielte Recherche können sich in ihm mit unterschiedlicher Gewichtung verbinden, und die Bild-Text-Kombinationen weichen mitunter erheblich von dem ab, was man gemeinhin von einem Comic erwartet.
Der junge deutsche Zeichner Sebastian Lörscher hat im vergangenen Jahr den vorzüglichen Band „Making Friends in Bangalore“ veröffentlicht, die Frucht seines Aufenthalts in einer südindischen Boom-Stadt. Für „A bisserl weiter . . . geht’s immer!“ hat er sich ein, je nach Blickwinkel, weniger oder ebenso exotisches Reiseziel ausgesucht: das schöne Österreich. Ziemlich genau die Hälfte seiner Aufzeichnungen, die über einen Zeitraum von drei Monaten entstanden, widmet sich Wien, dann folgen Abstecher in die Tiroler Berge, die Steiermark und ins Burgenland.
Der Anstoß zu dieser Fahrt war, wie Lörscher im Vorwort erläutert, sprachlicher Natur. Seit er einst als Junge an einer Autobahnraststätte entdeckte, dass Quarktaschen in unserem Nachbarland als Topfengolatschen bezeichnet werden, war er vom österreichischen Dialekt fasziniert, später dann auch von der österreichischen Kultur. In „A bisserl weiter“ sind die Äußerungen von Lörschers Reisebekanntschaften daher in ihrer klanglichen Spezifik sorgfältig transkribiert und wie dramatische Dialoge und Monologe wiedergegeben. Es hagelt alltagsphilosophische Erkenntnisse und Volksweisheiten, und das mal komische, mal fatalistische Lamento, das die Kaffeehaus- und Würstlstandhabitués, die alten Damen, Bauern, Rentner und „Tschuchen“ gerne anschlagen, erinnert des öfteren an Nestroy und Thomas Bernhard.
In zeichnerischer Hinsicht ist „A bisserl weiter“ noch attraktiver als „Making Friends in Bangalore“ geraten. Das vorige Buch bestach durch die leuchtende Farbigkeit, mit der Lörscher das pralle Leben der Metropole einfing. Hier nun wechselt er zwischen reduzierten Blei- und detaillierteren Buntstiftbildern. Kühe auf einer Alm zeichnet er als unvollendete, sich teils überlappende Konturen; Berghänge erscheinen als Brocken aus Schwarz- und Grautönen, deren feine Differenzierung sich erst bei genauem Hinsehen erschließt.
  Das Innere eines Nachtklubs, in dem Huren sich anbieten, ist in ein höllisches Rot getaucht, während in seriöseren Interieurs Gelb, Grün und Braun den Eindruck leicht depressiver Bürgerlichkeit vermitteln. Zum schönsten gehören die grafischen Korrespondenzen, die sich zwischen einigen Vignetten auf den Wiener Doppelseiten ergeben. Gesichter blicken sich an, bestimmte Typen werden deutlich, Dinge scheinen miteinander verwandt zu sein: So enthüllen sich die geheimen Verbindungsfäden, von denen eine Großstadt vielfältig durchzogen ist.
CHRISTOPH HAAS
Sebastian Lörscher (Text und Zeichnungen): A bisserl weiter. . . geht’s immer! Mit dem Skizzenbuch durch das Wilde Österreich. Edition Büchergilde, Frankfurt/M 2015. 145 Seiten, 24,95 Euro.
„Leute in Eile werden nicht bedient.“ Volkskundliche Exkursion ins Wiener „Café Prückel“.
Abb.: Aus dem besprochenen Band
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr