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Machmud Darwisch gilt als der bedeutendste palästinensische Dichter der Gegenwart. In seinem Prosawerk 'Ein Gedächtnis für das Vergessen' schildert er in einer dichten, poetischen, mitunter auch zynischen Sprache einen Tag im August 1982 in Beirut, während der israelischen Belagerung, die die Vertreibung der Palästinenser aus der libanesischen Metropole zum Ziel hatte.Schon der Tagesbeginn ist schwierig. Während eines Bombenangriffs kocht er sich unter Lebensgefahr trotzig Kaffee, bevor er sich in die verwüsteten Strassen der Stadt hinauswagt. Sein Gang wird zu einer Reise ins persönliche und…mehr

Produktbeschreibung
Machmud Darwisch gilt als der bedeutendste palästinensische Dichter der Gegenwart. In seinem Prosawerk 'Ein Gedächtnis für das Vergessen' schildert er in einer dichten, poetischen, mitunter auch zynischen Sprache einen Tag im August 1982 in Beirut, während der israelischen Belagerung, die die Vertreibung der Palästinenser aus der libanesischen Metropole zum Ziel hatte.Schon der Tagesbeginn ist schwierig. Während eines Bombenangriffs kocht er sich unter Lebensgefahr trotzig Kaffee, bevor er sich in die verwüsteten Strassen der Stadt hinauswagt. Sein Gang wird zu einer Reise ins persönliche und kollektive Gedächtnis. Reflexionen über das Schicksal der Palästinenser, die Stadt Beirut, das Fremdsein und das Exil, Erinnerungen an die Liebe zu einer jüdischen Frau, an die Zeit im Gefängnis vermischen sich mit Träumen, Begegnungen mit Dichterkollegen, Schilderungen der sich überschlagenden Ängste zu einem vielschichtigen, meisterlich gefertigten Text von grosser künstlerischer Kraft.
Autorenporträt
Machmud Darwisch wurde 1941 in Barwa (Palästina) geboren und flüchtete 1948 in den Libanon. Nach der Gründung des Staates Israel kehrte er heimlich zurück.Sein Gedichtband 'Ölbaumblätter' machte ihn in den sechziger Jahren berühmt. Wegen zunehmender Repression verliess Darwisch 1970 Israel erneut und lebte jahrelang im Exil. 1987 wurde er Mitglied der PLO, aus der er jedoch 1993 (Oslo-Abkommen) austrat. Er starb 2008 in Houston, Texas, und wurde in Ramallah (Palästina) begraben.Sein Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Manchem Gedächtnis muss erst mal auf die Sprünge geholfen werden: Stefan Weidner stellt Machmud Darwisch als den größten arabischen und populärsten palästinensischen Dichter vor. Als Bruch in Darwischs Leben wie Werk bezeichnet Weidner die Vertreibung der PLO 1982 aus Beirut. Seither gehe seiner Lyrik der propandistische Zug ab, was Darwisch durchaus auch Anhänger gekostet haben dürfte, vermutet der Rezensent. Aber nicht Lyrik, sondern ein autobiografischer Essay aus dem Jahr 1987, eine "Collage aus kollektivem und individuellem Gedächtnis" über die Belagerung Beiruts hat Weidner hier zu besprechen: einfühlsam übersetzt, wenngleich Kristina Stock in Weidners Augen teilweise Darwischs Manierismen erlegen ist. Gelegentlich kippe die poetische Analyse in Pathos um, und auch die Tatsache, dass man zwar die Ortsnamen austauschen muss, sich ansonsten die Namen der Kontrahenten nicht verändert haben, erschrickt den Rezensenten. Aber eine solche Hymne auf den Kaffee habe er noch nie gelesen, schwärmt dieser.

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