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Ein Glücksfall, wenn die Dinge und die Verhältnisse einfach sind, wenn aller Anfang leicht ist. Wenn die Liebe so leicht fällt wie die Kunst, wenn Romane schreiben ist wie Kaffee trinken und nur das Gitarrespielen ein bisschen klemmt easy living! Andreas und Judith leben offenbar nicht nur im siebenten Bezirk in Wien, sondern auch im siebenten Himmel. Die Liebe lässt sich gut an, das Schreiben lässt sich gut an - »Mein erstes Buch sollte ein ganz einfaches Buch werden, das von ganz einfachen Dingen handelte« - , und trotzdem geht es um Leben und Tod: schreiben, um nicht zu verhungern, die…mehr

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Produktbeschreibung
Ein Glücksfall, wenn die Dinge und die Verhältnisse einfach sind, wenn aller Anfang leicht ist. Wenn die Liebe so leicht fällt wie die Kunst, wenn Romane schreiben ist wie Kaffee trinken und nur das Gitarrespielen ein bisschen klemmt easy living!
Andreas und Judith leben offenbar nicht nur im siebenten Bezirk in Wien, sondern auch im siebenten Himmel. Die Liebe lässt sich gut an, das Schreiben lässt sich gut an - »Mein erstes Buch sollte ein ganz einfaches Buch werden, das von ganz einfachen Dingen handelte« - , und trotzdem geht es um Leben und Tod: schreiben, um nicht zu verhungern, die Wahrheit sagen, über den schönen Sätzen nicht die wahren vernachlässigen. "Wie im Siebenten" ist ein so leichter wie ernsthafter Roman darüber, wie wichtig Anfänge sind und welche Kraft Träume haben sollten, um es mit der Wirklichkeit (der wirklichen Wirklichkeit!) aufnehmen zu können.
Ein unglaublich liebenswertes und charmantes Buch über das Leben und das Schreiben, über Hoffnungen und Befürchtungen und darüber, was einen Song von einem Roman unterscheidet. Andreas Unterweger verbindet die widerspenstige Sanftheit eines Richard Brautigan mit der lässigen Ironie der Postmoderne und verwirklicht mit seinem raffinierten Erstling gewissermaßen den Debütroman an sich.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.02.2010

Aller Anfang war leicht
Gelungenes Scheitern: Andreas Unterwegers Debüt über einen Debütroman

Ah, ein Frauenbuch", das sagt mein Freund, während ich aus dem Paket ein vielfarbiges Cover schäle. "Oder ein Kinderbuch", sage ich beim Blick auf die Kringel. Leute, denen so was gefällt, nennen die Gestaltung vermutlich kunterbunt. Das Buch, so viel verrät mir ein besonders dicker Kreisel, heißt: "Wie im Siebenten". Immerhin, der Klappentext verheißt Versöhnung, er erzählt erfreulich schnörkellos von der Leichtigkeit des Anfangs, der Liebe, des Schreibens. "Also doch ein Frauenbuch", sagt mein Freund. Aber so eine Kategorie schreckt mich nicht ab; das Gute an Schutzumschlägen ist, dass man sie zur Seite legen und dann zu lesen anfangen kann.

Und schon ist doch nicht alles so einfach, wie man sich das vorgestellt hat. Gleich ganz zu Beginn beschreibt Andreas Unterweger in seiner nüchternen, klaren Sprache, wie "fast alles", so heißt das erste Kapitel, nicht ganz so leicht ist wie gedacht. Vielmehr handelte es sich sogar ausdrücklich um schwierige Zeiten, damals im 7. Bezirk von Wien. Um das Leben zu vereinfachen, bedienen die beiden Protagonisten - sie heißen Andreas (wie der Autor) und Judith - sich eines küchenpsychologisch fundierten Tricks: Sie schreiben gewisse Dinge auf. Nicht nur schwarze Notizbücher werden mit schwarzem Fineliner beschriftet, auch eine Tasse bekommt einen Post-it-Zettel aufgeklebt. Eigentlich, um die Dinge beim Namen zu nennen, aber das gelingt nicht, ganz im Gegenteil: "Wie gesagt: Es waren schwierige Zeiten, und vieles, was ganz einfach begonnen hatte, wurde kurze Zeit später schon ganz kompliziert und konnten einen - oder, wie in unserem Fall, Judiths und meinem und dem der Tasse, gleich zwei - ganz verrückt machen."

Unterweger studierte Deutsche Philologie und Französisch und ist schon vor Erscheinen seines Debütromans Schriftsteller, so die Autorenbiographie. Außerdem ist er ein sogenannter "Rockmusiker", herrlich, das Wort hat man schon lange nicht gehört, vielleicht handelt es sich um einen im Deutschen omahaft klingenden Austriazismus, wie "Stiege" statt "Treppenhaus", jedenfalls spielt Unterweger also bei "ratlos" (so heißt eine österreichische Band). Und wann, bitte schön, hören Klappenumschlagspoeten auf, so etwas anzupreisen? Dass jemand drei Akkorde beherrscht, macht ein Buch auch nicht interessanter.

Außerdem hat "Wie im Siebenten" das auch überhaupt nicht nötig. Sein Debüt erzählt virtuos von der (Nicht-)Entstehung eines Debütromans über eine große Liebe, ist ein gelungenes Buch über das Scheitern. Der als Fragment daherkommende Metatext bleibt eher vereinfachend als analytisch bohrend oder theoretisierend, formt nüchtern und klar seinen oftmals pathetischen Inhalt, zum Beispiel die Notwendigkeit des Schreibens.

Unterwegers Debütroman erscheint nicht ohne Grund im ambitionierten Droschl-Verlag, der sich, in der Steiermark beheimatet, auf das ewig Morgige, das Schräge, das Herausstechende spezialisiert hat; und doch trotzdem mit der äußeren Gestaltung des postmodernen Romans diesmal so weit danebenliegt. Dennoch: Bei aller angestrebten Einfachheit ist Unterweger ein höchst raffinierter Erstling gelungen ist.

Trotz Andreas' stetiger Suche nach der Leichtigkeit ist der Autor kein schriftstellerisches Leichtgewicht: "Andererseits aber konnte damals, in jenen schwierigen Zeiten, die wir, Judith und ich, Andreas, zusammen erlebt haben, eine Sache, die erst ganz kompliziert gewesen war, auch bald - manchmal eben sehr, manchmal weniger bald - wieder ganz einfach sein. Und ich weiß noch, dass wir, Judith und ich, am Ende dann doch über alles (oder zumindest fast alles), was uns erst ganz kompliziert erschienen war, ganz einfach nur lachen konnten." Und so ist Unterwegers Debüt ein manchmal verschwurbeltes, aber durchweg charmantes Plädoyer für Gelassenheit und das Vertrauen darauf, dass alles so kommen wird, wie es soll. Vielleicht also doch eher ein Frauenbuch - aber ein anspruchsvolles.

CHRISTINA HOFFMANN.

Andreas Unterweger: "Wie im Siebenten". Roman. Droschl Verlag, Graz 2009. 137 S., geb., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Christina Hoffmann ist von Andreas Unterwegers Debütroman über das Scheitern eines Debütromans, der von einer Liebesbeziehung handelt, höchst angetan. Sie freut sich an der Nüchternheit im Darstellen durchaus pathetischer Feststellungen und feiert Raffinesse und Charme dieser Liebesgeschichte, in der trotz "postmoderner" Kompliziertheit am Ende doch alles ganz einfach sei und die nur manchmal etwas "verschwurbelt" daherkomme. Einzig die äußere Gestaltung des Buches findet sie dem Inhalt nicht angemessen, was sie aber vom Genuss dieses gelungenen Debüts nicht abhalten konnte, wie sie gut gelaunt kundtut.

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