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"Beider Blicke rasselten übern Esstisch, an der Tischkante das Messer, kreuzten auf dessen Klinge sich." Zwei der Hauptfiguren des Romans scheint nur mehr die Flucht in Traumwelten zu verbinden, Sprachlosigkeit stellt sich ein, und dennoch: Keiner kann ohne den Anderen in diesen Szenen einer Ehe, über der latent das Damoklesschwert schwebt. Mit filmischen Kunstgriffen macht der Ich-Erzähler den Leser zum Kinobesucher - und nähert sich immer mehr seiner eigenen Geschichte. So entsteht, einem Mosaik gleich, ein Familienroman, der über Tirol hinaus nach Island und Paris, nach Mexiko und…mehr

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Produktbeschreibung
"Beider Blicke rasselten übern Esstisch, an der Tischkante das Messer, kreuzten auf dessen Klinge sich." Zwei der Hauptfiguren des Romans scheint nur mehr die Flucht in Traumwelten zu verbinden, Sprachlosigkeit stellt sich ein, und dennoch: Keiner kann ohne den Anderen in diesen Szenen einer Ehe, über der latent das Damoklesschwert schwebt. Mit filmischen Kunstgriffen macht der Ich-Erzähler den Leser zum Kinobesucher - und nähert sich immer mehr seiner eigenen Geschichte. So entsteht, einem Mosaik gleich, ein Familienroman, der über Tirol hinaus nach Island und Paris, nach Mexiko und Australien führt und seinen Bogen von der Mitte des letzten Jahrhunderts bis heute spannt.Dieses Aufstummen - Teile daraus wurden 2002 mit dem Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb ausgezeichnet - wird durch den Rhythmus einer Sprache getragen, die vom ersten Satz an zu fließen beginnt, und, verzahnt wie ein Uhrwerk, bis zum Schluss nicht mehr zum Stillstand kommt. Auf Dantes "Göttliche Komödie" wird man da stoßen, aber nicht, um im Paradies anzukommen, sondern um vor einer überraschenden Wendung zu stehen.
Autorenporträt
Christoph W. Bauer, geboren 1968 in Kärnten, aufgewachsen in Lienz/Osttirol und Kirchberg/Tirol, lebt derzeit als Autor in Innsbruck. Lyrik, Prosa, Essay, Hörspiel ("Und immer wieder Cordoba", ORF 2006, zuletzt: "Franzens Feste", ORF 2010), Übersetzungen. Bei Haymon: wege verzweigt. Gedichte (1999), die mobilität des wassers müsste man mieten können. Gedichte (2001), fontanalia.fragmente. Gedichte und Prosa (2003), Aufstummen. Roman (2004), AHOI! Gedichte aus 25 Jahren Haymon Verlag (Hrsg., 2007), Im Alphabet der Häuser (2007), Graubart Boulevard (2008), Als Kind war ich weise (Hrsg., 2009), Der Buchdrucker der Medici (2009), gemeinsam mit Anton Christian: schweben im kopf (2010), mein lieben mein hassen mein mittendrin du. Gedichte (2011) und getaktet in herzstärkender fremde. Gedichte (2011).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Christoph W. Bauer, Jahrgang 1968, ist bislang als Lyriker hervorgetreten, der einige exklusive österreichische Literaturpreise eingeheimst hat - und dies völlig zu Recht, findet Franz Haas. Nun legt Bauer einen Kurzroman vor, der ihn ebenfalls, laut Haas, als großen Sprachkünstler bestätigt. "Aufstummen" erzählt vom Ende einer Ehe, nicht aus der Innenperspektive der Beteiligten, sondern aus Sicht eines nicht näher bestimmten Freundes oder Bekannten, der das Elend der Beziehung als "Gedankenlichtspiel" in scharfen Momenten aufleuchten lässt. Dass man das Verhältnis des Ich-Erzählers zu dem Paar nicht näher erfährt, oder erst fast am Schluss, stört Haas ein wenig, das sei ihm etwas zu viel Verrätselung, bekennt er. Aber Bauer geht es wohl nicht ums Geschichtenerzählen, spekuliert der Rezensent, sondern um die Arbeit, das Jonglieren mit der Sprache, die er in einen "Kopffilm" verwandele, so Haas. Das sei gelegentlich mehr gespreizt als poetisch, aber insgesamt ein "großartig komponierter Text von wortkarger Eleganz".

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